Akupunktur könnte Augenklappe bei Kindern mit entwicklungsbedingter Schwachsichtigkeit ersetzen

Bisher kam bei Kindern mit Amblyopie nur Augenklappe infrage, nun stellt Akupunktur Alternative dar

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
22. Dezember 2010

Etwa fünf Prozent aller Kinder leiden unter einer entwicklungsbedingten Schwachsichtigkeit (Amblyopie). Durch Kurz- oder Weitsichtigkeit, aber auch durch das Schielen kommt es dazu, dass das Gehirn des Kindes nur die Bilder nutzt, die das stärkere Auge sehen kann. Bei dieser Sehstörung kommt es damit zu einer immer schwächeren Sehleistung des anderen Auges.

Eine gängige Behandlungsmethode - die so genannte Okklusionstherapie - ist das Tragen einer Augenklappe für etwa zwei Stunden am Tag, die das stärkere Auge verdeckt. Im Kindesalter von etwa drei Jahren ist diese Therapie sehr erfolgsversprechend, später wird es jedoch immer schwieriger die Amblyopie zu behandeln. Doch manchmal bringt die Okklusionstherapie auch nicht die gewünschten Erfolge, weil das betroffende Kind mit der Augenklappe nicht zurecht kommt.

Akupunktur zeigt größere Erfolge als Standardbehandlung

Für solche Fälle gibt es nun eine alternative Behandlung. Forscher aus den USA und aus China haben herausgefunden, dass die Sehstörung mithilfe von Akupunktur ebenfalls behoben werden kann.

Dazu werden Nadeln an fünf verschiedenen Stellen angesetzt. Die Studie, die im Magazin "Archives of Ophthalmology" vorgestellt wurde, zeigte zum Teil sogar bessere Erfolge als die der Standardbehandlung bei Kindern zwischen sieben und zwölf Jahren.

Wie die neu entdeckte Methode die Sehkraft verbessert, sei noch nicht klar. Die Forscher nannten eine bessere Durchblutung des Auges oder eine höhere Aktivität der Sehrinde im Gehirn als mögliche Erklärung.