Multiple Sklerose-Patienten leiden im Sommer stärker als im Winter

Medikamente gegen Multiple Sklerose könnten bald vom Wetter abhängig gemacht werden

Von Cornelia Scherpe
7. September 2010

Multiple Sklerose-Patienten leiden an einer Störung des Immunsystems. Unser Immunsystem, das eigentlich nur gegen fremde Erreger kämpft, richtet sich bei diesen Menschen gegen ihr eigenes gesundes Gewebe. Die Folge ist, dass die Nervenzellen von den eigenen Abwehrkörpern angegriffen und zerstört werden.

Symptome und Risikogruppe

Betroffene können an mittleren bis schweren Lähmungen erkranken. Auch der Sehnerv kann angegriffen und das Sehvermögen zerstört werden.

Menschen zwischen 20 und 40 Jahren gelten als Risikogruppe der in Schüben kommenden Krankheit. Forscher beschäftigen sich schon lange intensiv mit Multiple Sklerose, denn bislang ist die Krankheit noch nicht heilbar.

Mediziner haben in einer Studie nun etwas Neues über das Leiden in Erfahrung bringen können. Die Daten von 44 Patienten wurden über zwei Jahre mit den Wetterdaten verglichen.

Das Ergebnis: in den warmen Sommermonaten verschlimmerten sich die Symptome bei den Probanden. 31 Patienten entwickelten im Sommer über 300 neue Entzündungen in den Nervenzellen. Diese Erkenntnis kann von Bedeutung sein, wenn es um die Entwicklung und vor allem um die Tests neuer Medikamente geht.