Hühneraugen - Ursachen, Symptome und Behandlung

Hühneraugen bilden sich meist an den Zehen. Es handelt sich um Hornschwielen am Fuß. Die Diagnose kann jeder Laie in der Regel selbst stellen. Meistens sind zu enge Schuhe der Grund für die Entstehung von Hühneraugen. Die Ursachen für die Entstehung von Hühneraugen müssen behoben werden, sonst kann auch eine Behandlung nicht wirksam sein. Lesen Sie alles Wissenswerte über Hühneraugen, und wie man diese behandeln kann.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild

Bei Hühneraugen, auch Krähenauge, Leichdorn, Klavus bzw. Clavus, handelt es sich um eine Hornschwiele am Fuß, welche bedingt durch chronische Druckausübung auf knochennahe Haut entsteht. Es kommt zu einer übermäßigen, in den meisten Fällen sehr schmerzhaften Hornhautbildung mit einem zentralen Sporn.

Ursachen

In den meisten Fällen sind zu enge Schuhe die Ursache der Hühneraugen. Beim Tragen dieser Schuhe drückt der Schuh gegen die Zehen und verursacht eine Reibung. Je enger die Schuhe sind, desto mehr reibt das Material an den Zehen.

Werden die Schuhe immer wieder angezogen, bildet sich das Hühnerauge mit dem Sporn, der in die unteren Hautschichten reicht. Dieser Sporn wächst immer weiter, so dass das Hühnerauge immer schmerzhafter wird.

Wenn die Füße dem Druck ausgesetzt bleiben, wächst die Hornhaut sogar nach innen, was die für Hühneraugen typischen starken Schmerzen zur Folge hat. Dieser Prozess schaukelt sich auf. Das bedeutet, je länger man unbequeme Schuhe trägt, je tiefer wächst auch die Hornhautschicht und desto intensiver werden die Schmerzen.

Patienten, die

haben, haben ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Hühneraugen. Diese entstehen jedoch in der Regel nur in Kombination mit zu engen Schuhen. Auch vorstehende Knochen können die Ursache der Hühneraugen sein.

Verlauf

In der Regel handelt es sich um eine harmlose Hautkrankheit, die keiner ärztlichen Behandlung bedarf. Lediglich wenn die Schmerzen nicht besser werden oder sich viele vermeintliche Hühneraugen bilden, sollte man einen Arzt aufsuchen. Es handelt sich dann vermutlich nicht um Hühneraugen, sondern um Warzen.

Auch wenn die Füße offene Stellen bekommen, sollte dies ärztlich abgeklärt werden. Die Hühneraugen können jedoch nur dann verschwinden, wenn gegen die Ursache etwas getan wird. Die zu engen Schuhe sollten daher nicht mehr getragen werden, da sich sonst wieder Hühneraugen bilden.

Symptome

Ein Hühnerauge bildet sich häufig an den kleinen Zehen, an den Zehengelenken oder auch an der Fußsohle. Das Hühnerauge besteht aus harter Hornhaut.

In der Mitte befindet sich das gelbe "Auge", das auf die darunter liegenden Hautschichten drückt und unangenehme Schmerzen bereitet. Dieses "Auge", ein so genannter Sporn, kann unterschiedlich tief in die Haut hineinreichen. Je tiefer, desto schmerzhafter empfindet der Patient das Hühnerauge.

Die Hühneraugen, die sich zwischen zwei Zehen bilden, sehen meist weißlich aus und sind häufig noch schmerzhafter als Hühneraugen an anderen Stellen des Fußes. In einigen Fällen kann sich die Stelle um das Hühnerauge herum auch entzünden und Eiter bilden.

Formen

Es wird zwischen folgenden Formen von Hühneraugen unterschieden:

  • Hartes Hühnerauge (Clavus durus)
  • Weiches Hühnerauge (Clavus mollis)
  • Hühnerauge mit kleinen Blutgefäßen (Clavus vascularis)
  • Hühneraugen mit Nerven und kleinen Blutgefäßen (Clavus neurovascularis) und
  • Hühneraugen mit Nervenfasern und Bindegewebsfasern (Clavus neurofibrosus).

Diagnose

Die Diagnostik eines Hühnerauges erfolgt in der Regel beim Hausarzt oder einem Hautarzt. Dies ist jedoch nur dann notwendig, wenn sich der Patient nicht sicher ist, ob es sich wirklich um ein Hühnerauge handelt oder wenn starke Schmerzen bestehen.

Der Arzt untersucht den Fuß und schließt dabei andere Hautkrankheiten wie zum Beispiel eine Warze aus. Die Diagnose kann der Arzt allein durch einen Blick auf das Hühnerauge stellen und benötigt keine weiteren Untersuchungen.

Behandlung

Der Hautarzt bzw. die Fußpflegerin verwenden verschiedene Produkte oder Instrumente zum Entfernen des Hühnerauges. Hier gibt es zum Beispiel Tinkturen, die die Hornhaut des Hühnerauges aufweichen und so die Entfernung erleichtern.

Auch Fußbäder können die Hornhaut aufweichen. Mit verschiedenen

kann die Haut ebenfalls abgetragen werden.

Wenn sich bereits eine Entzündung im Bereich des Hühnerauges gebildet hat, wird diese mit Antibiotika in Form von Salben behandelt. Diabetiker sollten ihre Hühneraugen in jedem Fall von einer Fachkraft behandeln lassen, da bei diesen Patienten die Durchblutung in den Füßen krankhaft gestört ist.

Tritt ein Hühnerauge nur hin und wieder auf, kann man dies auch gut selbst behandeln. In den Apotheken und Drogerien sind diverse Produkte zur Hühneraugenbehandlung erhältlich.

Hier gibt es zum Beispiel Druckschutzpolster, um die Schmerzen zu erleichtern, spezielle Pflaster, die das Hühnerauge aufweichen und leicht entfernen lassen, Tinkturen usw. Aber Vorsicht - die Salizylsäure in der Tinktur schält auch gesunde Haut ab, sodass sie wirklich nur auf das Hühnerauge aufgetragen werden sollte. Nach einem Fußbad kann man die Hornhaut auch mit einem Bimsstein oder einer Hornhautraspel entfernen.

In jedem Fall muss die Ursache der Hühneraugen behoben werden. Hier gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, die Schuhe an den Fuß fachmännisch anzupassen oder Einlagen in die Schuhe zu legen. Entstehen die Hühneraugen aufgrund vorstehender Knochen, müssen diese operativ korrigiert werden.

Hausmittel

Man kann auch versuchen, mit Hausmitteln gegen die lästigen Hühneraugen vorzugehen. Eine Möglichkeit bietet die Arnikatinktur, welche man mehrere Male täglich und vor dem Zubettgehen auftragen sollte. Ein möglicher Hornhautdorn sollte zuvor nach einem Fußbad entfernt werden.

Ebenfalls hilfreich sind Rosinen, die man kleinhackt und mithilfe einer Mullbinde an den Fuß bindet. Diesen Verband sollte man über Nacht anbehalten.

Auch mit Essigwasser ist es möglich, überschüssige Hornhaut zu entfernen. Hierfür mischt man einen Esslöffel Wasser mit drei Esslöffeln Essig und taucht ein Wattepad hinein, welches man anschließend auf das Hühnerauge legt. Viermal täglich sollte dieses erneuert werden.

In der Apotheke bekommt man Klettenkraut; dieses übergießt man mit einem Viertelliter siedendem Wasser und lässt es eine Viertelstunde lang ziehen. Anschließend taucht man ein Tuch hinein, wringt dieses aus und legt es für 15 Minuten auf die betroffene Stelle. Mehrmals täglich wiederholen.

Wer seinen Füßen ein Fußbad gönnt, kann ein bisschen Teebaumöl hineinträufeln; auch dieses hilft bei Hühneraugen. Des Weiteren wird ein Mix aus Mandelöl, Olivenöl und Zitronensaft empfohlen. Damit massiert man die Füße jeden Tag ein.

Und schließlich zählt Aloe Vera zu den nützlichen Hausmitteln. Hierfür sollte das Hühnerauge etwa eine Woche lang täglich mehrmals eingerieben werden.

Vorbeugung

Vorbeugen kann man Hühneraugen, in dem man bequeme Schuhe trägt, die nicht zu eng am Fuß sitzen. In Geschäften für orthopädische Schuhe erhält man eine umfassende Auswahl und fachliche Beratung.

Zusätzlich sollte man seine Füße regelmäßig pflegen und die überschüssige Hornhaut sanft entfernen. Auch das Verwenden von speziellen Fußcremes hat sich bewährt, um Hühneraugen zu vermeiden.

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