Diabetes des Typ 2 und normalgewichtig - eine mögliche und gefährliche Kombination

Von Cornelia Scherpe
13. August 2012

Das gängige Bild in der Öffentlichkeit ist, dass Menschen mit Diabetes des Typ 2 einige Kilo zu viel auf den Hüften haben. Tatsächlich sind 90 Prozent aller Diabetiker dieses Typs tatsächlich übergewichtig bis adipös, doch es gibt auch Ausnahmen.

Einer von zehn Betroffenen leidet an der Stoffwechselstörung, obwohl er oder sie ein normales Gewicht auf die Wage bringt. Warum dies so ist, konnten die Mediziner auf der ganzen Welt bisher noch nicht klären. Doch obwohl diese Patienten schlanker sind und damit weniger Angst um ihre Gelenke haben müssen, bleibt die Angst um die übrigen Folgeerkrankungen von Diabetes.

Es ist leider nicht so, dass das normale Körpergewicht diese Patienten vor den Gefäßproblemen schützt. Eine Studie zeigt nun sogar, dass das Risiko auf einen verfrühten Tod bei normalgewichtigen Diabetikern sogar höher ist.

In der Meta-Analyse wurden die Daten von fünf Studien auf diese Thematik hin untersucht und neu ausgewertet. Dabei zeigte sich das erhöhte Sterberisiko. Während in der Gruppe mit den übergewichtigen Diabetikern 152 Todesfälle gemessen wurden, kam man in der Gruppe mit den schlanken Probanden auf 285 Todesfälle.

Das zeigt eine deutliche Risikosteigerung. Dabei lag dieser Anstieg offenbar nicht an Herzproblemen, denn hier zeigten beide Gruppen in etwa gleich viele Todesfälle. Die vermehrten Todesfälle hatten nichts mit den Gefäßen des Herzens oder dem Herzmuskel selbst zu tun, doch die Forscher können sich selbst nicht befriedigenden erklären, was dann das Problem war. Daher spricht man bisher von dem "Adipositas-Paradoxon".