Immuntherapie bei Blasenkrebs - neuer Hemmer zeigt gute Wirkung

Studie mit PD-L1-Hemmern gibt Hoffnung auf eine wirksame Therapie von Urothelkarzinomen

Von Cornelia Scherpe
2. Dezember 2014

Blasenkrebs, in der Fachsprache "Urothelkarzinom" genannt, betrifft Männer doppelt so häufig wie Frauen und tritt meist im Seniorenalter auf. Es gibt dabei verschiedene Unterformen von Blasenkrebs, die auch unterschiedlich therapiert werden. Aktuell im Zentrum der Aufmerksamkeit steht der Blasentumor, der das Merkmal "PD-L1" besitzt.

Wirkstoff zeigt gute Ergebnisse

Forscher haben einen Wirkstoff entwickelt, der gezielt gegen dieses Merkmal vorgehen kann und es hemmt. Der PD-L1-Hemmer ist jedoch noch in der Testphase und trägt daher noch den Projektnamen "MPDL3280A". An 68 Freiwilligen konnte der Wirkstoff jedoch bereits getestet werden und erzielte dabei sehr gut Ergebnisse.

Nicht alle Teilnehmer sind Träger des "PD-L1" Merkmals

Alle Teilnehmer litten an einem Urothelkarzinom und wurden eingehend untersucht. Bei 30 Patienten fand man das Merkmal "PD-L1", was ihren Krebs für den neuen Wirkstoff angreifbar machen müsste. Man therapierte alle Probanden mit dem neuen PD-L1-Hemmer und das mit einer Vergabe aller drei Wochen.

Gruppe der "PD-L1"-Träger zeigt Erfolgsquote von 43%

In Gruppe 1 mit dem Merkmal reagierte der Krebs bei 13 Patienten mit einem Rückgang. Das entspricht einer Erfolgsquote von 43 Prozent. In der Kontrollgruppe reagierten vier Teilnehmer ebenfalls mit einem Teilrückgang, was elf Prozent entspricht.

Im Schnitt dauerte es allerdings 42 Tage, bis die Tumorzellen vom Wirkstoff erfolgreich zurückgedrängt wurden. Der Erfolg hielt dann jedoch auch bis zu 30 Wochen an.

Nur schwache Nebenwirkungen

Alle Patienten kamen dabei verhältnismäßig gut mit dem Wirkstoff zurecht. Zwar hatte jeder zweite Nebenwirkungen bemerkt, diese hielten sich jedoch meist in Grenzen.

Zwölf Prozent klagten über Appetitminderung, weitere zwölf Prozent erlebten Müdigkeit und sieben Prozent bemerkten eine körperliche Schwächung. Neun Prozent bekamen mäßiges Fieber und zwölf Prozent litten teilweise an Übelkeit.

Umfangreichere Studien nötig

Aufgrund der geringen Probandenzahl ist die Studie natürlich noch nicht sehr aussagekräftig, der Wirkstoff gibt aber Anlass zur Hoffnung und soll in größeren Untersuchungen weiter erprobt werden.