Zahngesunde Ernährung: Nahrungsmittel für gesunde Zähne

Gibt es eine zahngesunde Ernährung, mit der man Karies und anderen Erkrankungen vorbeugen kann? Die gibt es. Es ist wichtig zu wissen, welche Nahrungsmittel bzw. Bestandteile den Zähnen schaden können. Sodann wird auch schnell ersichtlich, mit welcher Ernährung man der Zahngesundheit etwas Gutes tun kann. Holen Sie sich Tipps für eine zahngesunde Ernährung und lesen Sie, worauf es dabei ankommt.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Zahngesunde Ernährung – Welche Nahrungsmittel schaden den Zähnen?

Dass Zucker den Zähnen schadet, dürfte wohl jedem Kind klar sein. Natürlich zählen vor allem Süßigkeiten eine Rolle, wenn es darum geht, zuckerhaltige Nahrungsmittel zu vermeiden. Leider verbergen sich aber auch in vermeintlich gesunden Joghurts oder Müsliriegeln sowie beispielsweise Ketchup und Senf oft große Zuckermengen. Selbst das als gesund geltende Obst kann sich mitunter schädlich auf die Gesundheit der Zähne auswirken, da es größere Mengen an Fruchtzucker enthält. Auf die Zähne hat Fruchtzucker jedoch genauso schädliche Auswirkungen wie gewöhnlicher Zucker.

Neben Zucker schaden auch Säuren den Zähnen

Doch es ist nicht der Zucker allein, der der Zahnsubstanz schadet. Auch Säuren greifen den Zahn bzw. den Zahnschmelz an.

Die Verstoffwechselung von Zucker (Haushaltszucker, Fruchtzucker, Traubenzucker oder Milchzucker) im Mund entsteht ein saures Mundklima. Das führt dazu, dass die schützende Hartsubstanz der Zahnoberfläche angegriffen wird.

Das Ganze kann man sich in etwa so vorstellen, dass aus einer festen Struktur einzelne Mineralien herausgelöst werden. Dieser Vorgang wird durch die Aufnahme von sauren Lebensmitteln (Früchten, Fruchtsäften oder Wein) noch unterstützt.

Und hat sich die Zahnhartsubstanz erst einmal aufgelöst, dann ist Karies vorprogrammiert. Doch es gibt nicht nur Lebensmittel, die den Zähnen schaden. Es gibt auch Lebensmittel, die den Zähnen wichtige Nährstoffe zuführen.

Die richtige Ernährung für gesunde Zähne
Die richtige Ernährung für gesunde Zähne

Zahngesunde Ernährung – Worauf kommt es an?

Je mehr auf Zucker verzichtet wird, desto besser ist dies für die Gesundheit der Zähne. Trotzdem muss man deswegen nicht gänzlich auf Zucker verzichten, genauso wenig auf seine Banane als Energielieferanten. Und auch das gesunde Zitrusobst muss nicht vom Speiseplan gestrichen werden.

Allerdings empfiehlt es sich, den Zucker stets zu festgelegten Zeiten zu konsumieren, wie zum Beispiel nach der Hauptmahlzeit. Außerdem ist es wichtig, sich nach zuckerhaltigen Mahlzeiten die Zähne zu putzen und danach keinen Zucker mehr zu sich zu nehmen.

Durch geregelte Zeiten beim Zuckerkonsum lässt sich das Kariesrisiko erheblich reduzieren. Neben den Lebensmitteln, die dem Zahn wertvolle Mineralien entziehen, gibt es auch die Lebensmittel, die den Zähnen diese Mineralien wieder zuführen.

Welche Nahrungsmittel sind gut für die Zähne?

Zur zahngesunden Ernährung können auch Lebensmittel wie Gemüse und Vollkornbrot beitragen, denn diese Nahrungsmittel sind reich an Fasern und Ballaststoffen. So bildet sich beim Essen Speichel, der einen reinigenden Effekt auf die Zähne hat.

Das Gleiche gilt für die Nahrungsfasern. Außerdem enthalten Vollkornbrot und Gemüse wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die einen positiven Einfluss auf Zähne und Zahnfleisch haben. Neben Kalzium gehören dazu vor allem Vitamin C, Vitamin D und Vitamin E. Zu den weiteren Nahrungsmitteln, die gut für die Zähen sind, zählt Rohkost.

Kalzium für die Zähne

Kalzium wird den Zähnen durch die Aufnahme zuckerhaltiger oder saurer Speisen entzogen. Doch man kann es den Zähnen auch wieder zuführen, indem man zum Beispiel Milchprodukte in ausreichender Menge zu sich nimmt. Zu diesen sollte auch Käse gehören; so enthält er Proteine und Mineralstoffe, die zu einer raschen Remineralisierung des Zahnschmelzes beitragen.

Aber auch

  • grünes Gemüse wie Brokkoli, Fenchel und Grünkohl
  • Mandeln, Erdnüsse und Walnüsse sowie
  • so manches Mineralwasser

enthalten viel Kalzium. Auf den Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und Kalzium gehen wir hier gesondert ein.

Fluorid für die Zähne

Neben Kalzium ist das Fluorid sehr wichtig für die Zähne, und zwar deshalb, weil es das Bakterienwachstum hemmt und so zum Beispiel die Entstehung von Plaque verhindert. Zudem bildet Fluorid am Zahn praktisch eine Art Schutzschild für die darunter liegende Hartsubstanz. Ist der Zahn also ausreichend mit Fluorid versorgt, ist er auch besser vor "Säureangriffen" geschützt.

Damit das so bleibt, sollte dem Körper regelmäßig Fluorid zugeführt werden. Hier kann man zum Beispiel Fisch als natürlichen Fluorid-Lieferanten zu sich nehmen.

Das benötigte Fluorid kann dem Körper auch durch fluoridiertes Salz sowie schwarzen Tee zugeführt werden. Zudem ist Fluorid auch in unterschiedlich hohen Dosen in Zahncremes und Mundwassern enthalten.

Allerdings sollte Fluor nicht überdosiert werden, da dies Verfärbungen der Zähne und die Bildung von weißen Flecken zur Folge haben kann. Darüber hinaus wird der betroffene Zahn kariesanfälliger.

Xylit statt Zucker

Wer seine Ernährung durch süße aber zuckerfreie Speisen bereichern möchte, der findet heute zahlreiche Süßigkeiten, die Zuckeraustauschstoffe wie Xylit enthalten. Aber auch diese Produkte sollten nur in Maßen genossen werden, da diese Lebensmittel ansonsten zu unschönen Begleiterscheinungen wie Durchfall führen können.

Tee für die Zähne

Denkt man an grünen und schwarzen Tee und deren Wirkung auf die Zähne, werden einem in erster Linie vermutlich Zahnverfärbungen in den Sinn kommen. Doch tatsächlich haben sie auch positive Effekte.

Durch die enthaltenen Polyphenole können die Säuren, die Karies verursachen, eingedämmt werden. Des Weiteren kommt es zur Reduzierung von Zahnfleischentzündungen.

Welches Obst ist gut für die Zähne?

Die besagten Polyphenole finden sich auch in roten Weintrauben. Des Weiteren lassen sich Obstsorten mit hohem Wasseranteil zu den zahngesunden Früchten zählen.

Auch Äpfel gehören dazu. Sie können die Zähne von Zahnstein befreien und töten Mundgeruch verursachende Bakterien.

Erdbeeren nehmen eine besondere Rolle ein. Sie enthalten ein Enzym, das als natürlicher Reiniger fungiert und den Mund von Bakterien befreit. Um diesen Effekt zu nutzen, kann man die Zähne eine Minute lang mit der Frucht einreiben und danach mit Wasser ausspülen.

Ausgiebiges Kauen für die Zahngesundheit

Übrigens trägt auch das Kauen selbst zur Zahngesundheit bei. Natürlich kommt es immer darauf an, was man seinen Zähnen zum Kauen gibt. Besonders gesund ist es für die Zähne, wenn man auf festen, faserhaltigen Lebensmitteln kaut.

Das intensive Kauen, das für das Zerkleinern von Vollkornprodukten, Äpfeln oder Möhren notwendig ist, regt zunächst einmal den Speichelfluss an. Und der Speichel ist nicht nur für die Verdauung der Lebensmittel wichtig, er neutralisiert auch die Säuren im Mund, die nun einmal bei der Nahrungsaufnahme entstehen. Zudem umspült der Speichel die Zähne und trägt so zu deren Reinigung bei.

Das Kauen auf faserhaltigen, festen Lebensmitteln hat aber auch noch einen weiteren Vorteil. Denn die ballaststoffreiche Kost wirkt ebenfalls zahnreinigend. Deshalb bieten sich Äpfel oder ähnliches auch so wunderbar als Snack für zwischendurch an.

Wer zwischendurch nichts essen möchte, aber dennoch seinen Speichelfluss anregen möchte, der kann einen zuckerfreien Zahnpflegekaugummi kauen.

Richtiges Zähneputzen für die Zahngesundheit

Grundsätzlich ist es wichtig, sich nach einer Mahlzeit gleich die Zähne zu putzen. Hat man jedoch süße bzw. saure Speisen oder Getränke verzehrt, sollte man mindestens zehn Minuten mit dem Zähneputzen warten, da die Zähne von den Säuren dieser Nahrungsmittel in Mitleidenschaft gezogen wurden.

In diesem Fall schadet das Putzen mehr als es nutzt. Besser ist es, den Mund erst einmal nur mit Wasser auszuspülen, um die Säuren zu neutralisieren. Als hilfreich gelten auch spezielle Zahnpflegekaugummis ohne Zucker sowie Milch oder Käse.