Gefrierschränke - Funktion, Vorzüge und Tipps zur Auswahl

Wem die Gefrierfächer im Kühlschrank nicht ausreichen, der wird sich früher oder später überlegen, ob nicht vielleicht ein separater Gefrierschrank bzw. eine Gefriertruhe Sinn machen würden. Besonders in größeren Haushalten oder bei erhöhtem Bedarf, etwa mit eigenem Gemüsegarten, ist eine solche Anschaffung keine schlechte Idee. Bei der Auswahl gibt es jedoch einige Punkte zu berücksichtigen. Lesen Sie alles Wissenswerte zur Funktion von Gefrierschränken, und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.

Von Kathrin Schramm

Gefrierschränke - Funktion und Merkmale

Bei einem Gefrierschrank handelt es sich um ein Gerät - üblicherweise in Schrankform, ähnlich einem Kühlschrank, welches dem Einfrieren von - gängigerweise - Lebensmitteln gilt. Es ist elektrisch betrieben und hält die Temperatur im Inneren automatisch niedrig.

An der Rückseite des Gefrierschranks befindet sich zu diesem Zweck ein Kühlaggregat, das mithilfe eines Temperaturreglers gesteuert wird. Die Innentemperatur beläuft sich auf etwa -18 Grad Celsius und kälter. Auf diese Weise können die sich dort befindlichen Lebensmitel langfristig gelagert werden.

Häufig gibt es auch ein separates Fach zum Schnellgefrieren; in diesem Fall lässt sich auch eine größere Menge an Lebensmitteln einfrieren, ohne dass man das Antauen bereits gelagerter Ware befürchten muss.

Eine andere Form weist die so genannte Gefriertruhe auf. Sie dient in erster Linie zur Aufbewahrung von größeren Mengen an Gefriergut. Gefrierschränke sind in privaten Haushalten jedoch häufiger vertreten.

Ob sich die Anschaffung lohnt, muss immer ganz individuell entschieden werden. Ein 2-Mann-Haushalt wird eher davon absehen, als eine Familie, die vielleicht auch noch einen eigenen Gemüsegarten ihr Eigen nennt - gibt es ein Zuveil an Obst und Gemüse, lässt sich dies ganz einfach für mehrere Monate einfrieren.

Vor- und Nachteile

Spätestens, wenn Tiefkühl-Spinat und Fertigpizzen regelmäßig aus dem Gefrierfach purzeln, denken viele Menschen über einen zusätzlichen Gefrierschrank nach. Doch lohnt sich die separate Aufbewahrungsmöglichkeit überhaupt?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage kann es selbstverständlich nicht geben. Doch oftmals reicht schon ein genauer Blick auf das eigene Kauf- und Kochverhalten, um die individuelle Entscheidung zu erleichtern.

Lohnenswert bei Einkäufen auf Vorrat

Zunächst einmal sollte man sich vor Augen führen, dass ein separater Gefrierschrank in jedem Fall zusätzliche Energie verbraucht. Wie hoch dieser Verbrauch liegt, das hängt vom jeweiligen Gerät, aber auch von der Nutzung ab.

Als Faustregel gilt: Je besser ein Gefrierschrank gefüllt ist, desto effizienter arbeitet er auch. Neben einer entsprechenden Effizienzklasse ist deshalb auch das eigene Kaufverhalten entscheidend.

Wirklich lohnenswert ist das separate Gerät daher nur, wenn man tatsächlich gern auf Vorrat kauft. Dabei lohnt es sich, über einen bestimmten Zeitraum genau Buch zu führen: In Mehrpersonenhaushalten wird der zusätzliche Stromverbrauch häufig schon durch Einkauf von "Hamsterkäufen" und Sonderangeboten ausgeglichen.

Im Klartext: Wer clever plant und zum Beispiel besonders günstiges Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch einfriert, der spart beim nächsten Einkauf - und hat dabei auch noch immer leckere Gerichte auf Vorrat.

Spielen finanzielle Aspekte keine große Rolle, dann lohnt ein Gefrierschrank grundsätzlich für alle, die gern für alle Eventualitäten gewappnet sind. Tiefkühltorten eignen sich ideal für spontane Nachmittagsbesucher, und auch für eine Hauptmahlzeit hat man dank Gefrierschrank immer noch die ein oder andere Zutat auf Lager.

Neben dem aktuellen Kaufverhalten spielt jedoch auch das künftige eine Rolle. Schließlich kann es durchaus sein, dass man ohne Gefrierschrank eher wenig Tiefkühlprodukte einkauft - sich dies jedoch schlagartig ändert, sobald ein entsprechendes Gerät im Haus ist. All diese Aspekte sollten bei der Entscheidung für oder gegen einen separaten Gefrierschrank mit berücksichtigt werden.

Flexible Ernährung

Zu den weiteren Vorteilen gehört, dass man seine Ernährungsweise flexibel gestalten kann. Denn natürlich lässt sich nicht nur gekaufte - und oft mit ungesunden Produkten verbundene - Tiefkühlware darin lagern - auch frische, selbst zubereitete Speisen lassen sich somit auf Vorrat einfrieren.

Wer kocht, plant dabei beispielsweise einfach die doppelte Menge ein. Der Rest ist bei Bedarf schnell aufgetaut, wenn es einmal schnell gehen muss. So muss auch in diesem Fall nicht auf eine gesunde Ernährung verzichtet werden.

Hand öffnet die Tür eines Gefrierschranks in der Küche
Hand öffnet die Tür eines Gefrierschranks in der Küche

Tipps zur Auswahl

Wem die Gefrierfächer im Kühlschrankt nicht ausreichen, wird früher oder später über den Kauf eines separaten Gefrierschranks nachdenken. Bei der Auswahl gilt es, einige Punkte zu beachten.

Für jeden Haushalt und Platzbedarf wird man das richtige Modell finden. Es gibt Unterschiede in Bauform und Größe; Einbaugefrierschränke sind dabei die beste Wahl, wenn es darum geht, das Gerät in eine bestimmte Nische der Küchenfront einzubringen. Dabei wird natürlich auch das bestehende Design berücksichtigt, sodass es heutzutage kein Problem ist, eine Küche passend zum Stil zu erweitern.

Die gängige Höhe eines solchen Einbauschrankes bzw. der zur Verfügung stehenden Nische beläuft sich standardmäßig auf 88 Zentimeter, doch auch andere Maße sind denkbar, sodas etwa auch über 1,20 hohe Geräte Platz finden. Zudem variieren die Breiten in einem Bereich von 54 bis 60 Zentimetern.

Welche Größe?

Apropos Größe - wie groß sollte das Volumen eines Gefrierschranks ausfallen; welche Größe ist für welchen Haushalt die passende Wahl? Zu wenig Platz ist ärgerlich, wenn man schon so ein Gerät besitzt; ein Zuviel an Platz verbruacht unnötig Energie. Folgende Ratschläge können helfen:

  • Singles und Paare werden mit Gefrierschränken bis zu 149 Liter auskommen
  • Für Familien mit drei bis vier Personen sind mit Modelle von bis zu 349 Litern zu empfehlen
  • Geräte mit mehr als 350 Liter Volumen eignen sich für Familien ab fünf Personen sowie Gartenbesitzer oder etwa Jäger

Gefrierschrank oder Gefriertruhe?

Planen Sie die Anschaffung eines Gefrierschranks oder einer Gefriertruhe? Sind Sie sich noch unsicher, welches Modell das richtige für Ihren Bedarf ist? Dann finden Sie hier ein paar Tipps, die Ihnen die Entscheidung leichter machen sollen.

Unterschiede

Was ist überhaupt der Unterschied zwischen einem Gefrierschrank und einer Gefriertruhe? Ganz einfach: Ein Gefrierschrank hat die Form eines Schranks, das heißt, als Quader steht er auf einer seiner kleineren Seiten, ist aber in die Höhe gebaut. Geöffnet wird er mit einer Fronttür.

Im Unterschied dazu steht die Gefriertruhe auf einer der größeren Seiten und ist mit einem Deckel nach oben zu öffnen, ist also ein so genannter Toplader. Beide Modelle haben ihre Vorteile.

Gefrierschrank

Der Gefrierschrank ist in der Regel die platzsparendere Alternative. Er nutzt den Raum nach oben aus.

Gefrierschränke gibt es in unterschiedlichen Höhen. Wenn Sie ein niedrigeres Modell wählen, so können Sie den darüber liegenden Platz nutzen, indem Sie entweder leichtere Gegenstände darauf abstellen, oder ein Regalsystem darüber befestigen.

Beachten Sie jedoch beim Kauf, dass an der späteren Standstelle genügend Raum vorhanden sein muss, damit Sie die Tür nach vorne öffnen können. Der Gefrierschrank ist in der Regel mit großen Schubladen ausgestattet, in die sich vor allem einzelnes, kleineres Gefriergut in größeren Stückzahlen übersichtlich und praktisch einsortieren lässt.

Gefriertruhe

Die Gefriertruhe dagegen benötigt eine größere Standfläche. Da ihr Deckel nach oben aufgeklappt wird, kann der Platz über ihr nicht genutzt werden. Ist jedoch genügend Stellplatz vorhanden, stellt dies kein Problem dar.

Die Gefriertruhe bietet den Vorteil, dass sie nicht in Fächer oder Abteilungen unterteilt ist. Manche Modelle werden mit einem oder zwei Körben zum Einhängen geliefert, die nach Bedarf genutzt werden können.

In der Gefriertruhe lassen sich also problemlos auch größere Gefriergutstücke unterbringen, wie zum Beispiel

  • Wild
  • größere Fleischstücke oder
  • eine sehr große Tüte mit Pommes Frites.

Kleineres Stückgut kann jedoch leicht verrutschen.

Nutzen

Eine durchschnittlich große Familie kommt in der Regel mit einem mittleren bis großen Gefrierschrank sehr gut zurecht. Gefriertruhen werden meist von Großfamilien gekauft oder von Personen, die ihr Gemüse und ihr Obst selbst anbauen und größere Mengen auf Vorrat einfrieren möchten. Am häufigsten jedoch werden Gefriertruhen in der Gastronomie genutzt, wo eine entsprechend große Vorratshaltung notwendig ist, und wo tagtäglich größere Mengen an Lebensmitteln umgesetzt werden müssen.

Die Energieeffizienzklasse eines Gefrierschranks

Noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar, stellt der Energieverbrauch heute eine wichtige Kaufentscheidung dar. Die Energieeffizienzklassen sind dabei normiert - sie gelten somit auch, aber nicht ausschließlich für Gefrierschränke.

Energieeffizienzklassen sind EU-weit standardisiert. Geräte, die hier in den Verkauf gehen, müssen mit einem entsprechenden Label gekennzeichnet sein. Dieses gibt an, wie viel Strom bzw. Energie zum Beispiel der Gefrierschrank verbraucht.

Neben dem tatsächlichen Energieverbrauch, also der Anzahl an Kilowatt-Stunden, ist hier auch ein relativer Verbrauch angegeben. Dieser wird somit im Verhältnis zu anderen Geräten angegeben.

Der Energieverbrauch als wichtige Kaufentscheidung
Der Energieverbrauch als wichtige Kaufentscheidung

Einteilung in die Klassen A bis G

Dabei spielt die Gerätegröße eine wichtige Rolle: Größere Geräte dürfen demnach absolut betrachtet mehr Energie verbrauchen als kleinere. Anhand von Vergleichswerten wird der Gefrierschrank dann in entsprechende Effizienzklassen eingeteilt.

Weil Nachhaltigkeit heute einen besonders hohen Stellenwert besitzt und moderne Herstellungstechniken immer ausgefeilter werden, ändern sich selbst die Energieeffizienzklassen: In den letzten Jahren sind zu den bereits bekannten Klassen noch deutlich sparsamere Verbrauchsklassen hinzugekommen.

Als die Kennzeichnungspflicht für die Energieeffizienz erstmals eingeführt wurde, kannte man Klassen von A bis G. Dabei kennzeichnet A einen besonders sparsamen, G einen besonders hohen Energieverbrauch. Auf Grund fortlaufender technischer Entwicklungen konnten schließlich die Effizienzklassen A++ sowie aktuell A+++ hinzugefügt werden, die für eine nochmals verbesserte Effizienz stehen.

Dabei berücksichtigt man neben der Gerätegröße auch den Gerätetyp. Gefrierschränke werden der Klasse der Kühlgeräte zugeordnet, in ihrem jeweiligen Verbrauch also mit anderen Gefriergeräten, aber auch Kühlschränken sowie Kombigeräten verglichen.

Wichtige Ausstattungsmerkmale

Die heutigen Gefrierschränke können mit einer Vielzahl an Ausstattungsmerkmalen punkten. Somit gibt es eine Menge Luxus, aber auch wertvolle Energiesparmaßnahmen. Typische Funktionen sind

  • "NoFrost", eine Technologie, die die Reifentstehung verhindert
  • Superkühlfunktion zum schnellen Einfrieren von Lebensmitteln
  • "VarioRoom", herausnehmbare Fächer und Böden für individuelle Anordnung und optimale Platznutzung
  • Sicherheitsfunktionen wie Türschließautomatik und Alarmsignale, z.B. zum Schutz vor Verderben oder bei Temperaturproblemen
  • Modelle, die sich auch bei frostigen Außentemperaturen betreiben lassen