Bärtiges Helmkraut - Merkmale, Wirkung und Tipps zum Anbau und zur Pflege

Das Bärtige Helmkraut kann bis zu 80 Zentimeter groß werden und hat charakteristische weiße oder blaue Blüten. Die Pflanze trägt in wissenschaftlichen Kreisen den Namen Scutellaria Barbata und ist eine beliebte Heilpflanze. Allerdings wird sie auch gern als Marihuana-Ersatz missbraucht, was durchaus gefährlich werden kann. Informieren Sie sich über die Wirkungsweise des Bärtigen Helmkrauts und lesen Sie, was in Sachen Anbau und Pflege zu beachten ist.

Von Cornelia Scherpe

Tipps zum Anbau und zur Pflege

Das Bärtige Helmkraut ist winterhart und zählt zu den mehrjährigen Pflanzen. Im Mai und Juni blüht das Kraut; zwischen Juni und August bilden sich aus diesen Blüten Samen.

Um das Heilkraut anzubauen, kann man die Samen im Winter in kleinen Töpfen aussäen und im Gewächshaus oder auf der Fensterbank aufziehen. Wer eine Pflanze einsetzen möchte, wartet auf den Frühling.

Der Boden sollte ausreichend feucht sein. Als besonders guter Standort gilt der Platz am Ufer eines Gartenteichs. Generell sollte es halbschattig bis sonnig sein; im Winter verträgt das Helmkraut auch frostige Temperaturen.

Bärtiges Helmkraut als medizinische Pflanze

Ursprünglich kommt das Bärtige Helmkraut aus Nordamerika. Allerdings wächst es auch bei uns problemlos und wurde schon früh als Heilpflanze erkannt. Bereits die Mediziner im 19. Jahrhundert wussten, dass das Bärtige Helmkraut diverse Krämpfe lösen kann und zudem beruhigend auf die Psyche wirkt.

Damals kam es darüber hinaus auch gegen Hysterie oder gar Schizophrenie zum Einsatz. Diese Anwendungsgebiete sind inzwischen weggefallen.

Anwendungsgebiete

Eine ideale Heilpflanze ist das Kraut, wenn es um Menstruationsbeschwerden geht. Wer jeden Monat von den Krämpfen heimgesucht wird, sollte nicht regelmäßig zu Schmerztabletten greifen, denn die ganze Chemie ist auf die Dauer auch nicht sehr gesund.

Homöopathische Mittel sind da schonender und das Helmkraut bietet sich als wissenschaftlich anerkannter Krampflöser an. Zudem hilft es Menschen mit Bluthochdruck, da es den Blutdruck zurück ins Gleichgewicht bringen kann. So verschwinden auch Herzklopfen und schlaflose Nächte.

In kontrollierten Mengen darf die Pflanze auch zur Beruhigung eingenommen werden. Sie

Allerdings ist dies nur eine Symptombekämpfung und es ist ratsam, sich mit den seelischen Problemen auch einem Arzt anzuvertrauen.

Wer leichte Schmerzen oder Fieber hat, kann ebenfalls zum Helmkraut greifen. Besonders Kopfschmerzen verschwinden so wie von selbst und leichtes Fieber kann problemlos gesenkt werden.

Anwendungshinweise

Damit es für medizinische Zwecke verwendet werden kann, muss das Bärtige Helmkraut mindestens drei oder besser vier Jahre lang wachsen. Erst dann lassen sich die richtigen Inhaltsstoffe in ausreichendem Maße vorfinden. Dazu zählen neben Ölen und Harzen auch Flavonoide, bitter Iridoide, sowie das lebenswichtige Kalium.

Nach der ausreichenden Wachstumszeit werden die Sprossen geerntet und verarbeitet. In der Regel nutzt man sie, um einen Aufguss oder einen Tee daraus zu machen.

Wer das Kraut nicht selbst kultivieren möchte, kann ausreichend alte und getrocknete Pflanzen in der Apotheke und in vielen Drogerien finden. Auch fertige Tinkturen lassen sich in der Regel problemlos erwerben.

Vorsicht bei unsachgemäßer Anwendung!

Da auch Laien bekannt ist, wie beruhigend das Bärtige Helmkraut wirkt, missbrauchen manche es im Sinne eines Marihuana-Ersatzes. Entweder wird die Pflanze direkt geraucht oder in eine Räuchermischung integriert und so eingeatmet.

Wer jedoch zu intensiv mit den Inhaltsstoffen der Pflanze in Berührung kommt, riskiert seine Gesundheit. Eine Überdosierung zählt als unsachgemäße Anwendung und kann auf das Nervensystem schlagen. Das kann zu leichten Halluzinationen und Verwirrtheit führen, außerdem sind Übelkeit und Schwindel möglich.

Wer sich am Dosierungsratschlag der Mediziner orientieren möchte, der bereitet das Helmkraut am besten als Tee zu, indem maximal zwei Teelöffel des getrockneten Krautes auf 250 Milliliter Wasser kommen. Mehr als eine Tasse am Tag sollte es auch nicht werden.

Übrigens: Zur unsachgemäßen Anwendung zählt auch die Einnahme in der Schwangerschaft. Frauen, die ein Kind erwarten, sollten aus Sorge um den Fötus kein Bärtiges Helmkraut zu sich nehmen.