Pavillons im Garten - Bauarten, Nutzen und Tipps zur Pflege und Überwinterung

Gartenpavillons sind praktisch und dekorativ. Sie bieten vor allen Dingen einen Sonnen- und Regenschutz. Dabei wollen sie aber auch gepflegt werden, und im Winter lagert man sie am besten ein. Was die Bauarten angeht, gibt es große Unterschiede. Je nach Geschmack und Nutzen sollte man bestimmte Modelle bevorzugen. Informieren Sie sich über die Arten von Gartenpavillons und holen Sie sich Tipps zur Pflege und Überwinterung.

Von Claudia Rappold

Der Name "Pavillon" ist von dem französischen Wort für "Schmetterling" ("Papillon") abgeleitet. Papillon deshalb, weil er ursprünglich schnell und einfach auf- und abgebaut werden konnte. Er war also eine Art "fliegendes" Zelt.

Ein Pavillon verwandelt jeden Garten in einen romantischen Ort der Ruhe und Entspannung. Er bietet Schutz vor der Sonne oder einen Unterschlupf im Regen.

Bei Gartenpartys eignet er sich ideal, um ein Buffet darin aufzubauen. So muss keine Sommerparty mehr ins Wasser fallen.

Der typische Pavillion

Bereits in der Architektur selbst wird der Pavillion als frei stehendes Gebäude oder als integrierter Bestandteil eines größeren Baus bezeichnet. Der Hauptunterschied beider Varianten besteht darin, dass frei stehende Garten- oder Landschaftspavillions meist an den Seiten offen und nicht geschützt sind.

Sind sie geschlossen, so besitzen sie auf jeden Fall Schwingtüren oder Rollvorrichtungen, die je nach Jahreszeit geöffnet oder entfernt werden können. In ein Gebäude integrierte Pavillions dagegen sind geschlossene und bewohnbare Einheiten.

Sie dienen als symmetrische Markierungen großer Bauten und heben sich meist durch ihre Kuppel hervor. In ihrem Inneren sind sie der Infrastruktur des Gebäudes angepasst. Sie sind architektonische Spielarten, die das Zentrum eines Komplexes markieren oder besondere Akzente setzen.

Symbol des Wohlstands in der Antike

In vielen unterschiedlichen Kulturen hat der Pavillion, insbesondere der Gartenpavillion, einen eigenen Stellenwert. Schon die Römer und die Griechen wussten um die Vorteile des gemütlichen und dekorativen Baustils.

Hier symbolisierte der Pavillion häufig den Wohlstand des Besitzers. In anderen Kulturen dient er der Götterverehrung und als Tempel.

Auch in China der heutigen Zeit haben Pavillions eine lange Tradition. Ihre pagodenartigen Dächer unterscheiden sich zwar von den westlichen Kuppeln, in den Grundzügen und der Geometrie sind die Bauwerke jedoch vergleichbar.

Verschiedene Bauarten von Pavillons

Gartenpavillons sind ideal für Menschen, die oft draußen im Grünen sind und die Zeit gerne in der Natur verbringen. Die Auswahl an Pavillons ist groß und es gibt unterschiedliche Bauarten.

Zeltpavillons

Zeltpavillons finden sich häufig auf Straßen- oder Gartenfesten. Je nach Technik können sie von einer bis vier Personen schnell aufgebaut werden. Ähnlich einem Zelt verfügen sie über ein Steck-Gestänge und eine Plane, die darüber gespannt wird.

Sie müssen im Boden verankert werden, damit sie windsicher sind. Die handelsüblichen Pavillons, die für unter 100 EUR in Bau- und Gartenmärkten erhältlich sind, haben meist eine Abmessung von 3x3 Metern.

Ihre Stoffe sind wasserabweisend und meist in den Farben Blau, Weiß und Grün gehalten. Diese praktischen Unterstände können für den temporären Bedarf genutzt werden.

Dauerpavillons

Sehr viel edler und eleganter sind natürlich fest stehende Dauerpavillons, wie man sie aus alten Schlossgärten und aus Villen kennt. Diese Pavillons sind

  • aus wetterfest behandeltem Holz aufwändig gezimmert
  • aus Eisen geschmiedet oder
  • aus Stein gebaut.

Häufig haben sie kein regendichtes Dach, sondern bestechen durch eine filigrane Dachkonstruktion. Sie können mit Rosen oder Schlingpflanzen überwachsen sein, die im Sommer genügend Schatten spenden, aber natürlich keinen Regen abhalten.

Filigran und romantisch gearbeitete Gartenpavillons sind der gestalterische Mittelpunkt des Gartens
Filigran und romantisch gearbeitete Gartenpavillons sind der gestalterische Mittelpunkt des Gartens

Im Unterschied zu ihren einfacheren Vettern haben diese Pavillons meist auch noch einen gemauerten Boden, der häufig aus Natursteinen besteht. Oftmals liegen sie auch erhöht und sind über ein paar Stufen zu betreten.

Ein solcher Pavillon ist in seiner Anschaffung und Implementierung natürlich etwas aufwändiger und mit höheren Kosten verbunden. Jedoch entschädigt er seine Besitzer dadurch, dass er ein gemütliches Lieblingsplätzchen im Garten bietet.

Pavillons aus Holz

Die stabilsten - und in der Regel auch teuersten - Gartenpavillons sind aus Holz. Es gibt geschlossene und offene Pavillons.

Man findet auch Pavillons mit einem Reetschirmdach und Kombinationen aus Holz und Glas. Holzpavillons gibt es in vielen verschiedenen Größen und Formen, beispielweise rund, vier- oder sechseckig.

Ein stabiler Holzpavillon kann je nach Grundfläche, Wandstärke und Ausführung zwischen 1.000 und 5.000 Euro kosten. Günstigere Modelle kann man auch schon ab 340 Euro finden.

Manche Pavillons sind durch Systembauweise individuell erweiterbar. Es gibt Flachdachpavillons und solche mit einem Giebeldach.

Die Dächer können mit Bitumendachpappe und zusätzlich auch mit Schindeln gedeckt sein. Man kann einen Holzpavillon-Bausatz verwenden, aber natürlich kann man einen Holzpavillon auch selber bauen.

Die stabilsten und teuersten Pavillons sind aus Holz
Die stabilsten und teuersten Pavillons sind aus Holz

Pavillons aus Metall

Andere Pavillons sind aus Aluminium, pulverbeschichtetem Stahlrohr oder einem anderen Metall und haben ein wasserabweisendes Dach aus Kunststoff. Sie können offen sein oder haben wetterbeständige Seitenteile, meist aus Kunststoffgewebe.

Oft sind in die Seitenteile Fenster eingearbeitet. Manche Modelle haben auch ein interessantes Pagodendach. Günstigere Ausführungen besitzen ein Foliendach.

Die günstigsten Modelle

Ein Faltpavillon ist eine günstige und schnelle Überdachung. Er ist mit wenigen Handgriffen in nur kurzer Zeit aufgestellt.

Meist werden diese Modelle mit passender Tragetasche mit Gurten angeboten. So kann man sie leicht transportieren oder verstauen. Der Auf- und Abbau erfolgt ohne Handwerkszeug und ohne Schrauben.

In der Regel haben sie eine Schirmstoffbespannung. Sie sind sehr leicht und es gibt sie in verschiedenen Farben.

Man bekommt sie schon ab 40 Euro. Der Rollpavillon dient meistens als Terrassenüberdachung und dann findet man noch ausgesprochene Kinderpavillons.

Tipps zum Kauf

Vor dem Kauf eines Pavillons sollte man sich möglichst von einem Landschaftsgärtner beraten lassen, denn nicht jeder Pavillon fügt sich in das Gartenbild harmonisch ein. Insbesondere sollte die Größe beachtet werden.

Das Verhältnis zwischen Pavillon- und Hausgröße sollte stimmig sein. Wählt man einen zu großen Pavillon, wird der Garten leicht von dem Sommerhäuschen "erschlagen".

Auch bei der Wahl des Designs stehen viele Möglichkeiten offen.

  • Vom modernen Edelstahllook
  • über einen barocken Steinpavillon
  • bis hin zu der schlichten Eisenvariante, die erst durch eine Bepflanzung ihren Charme offenbart,

sind der Phantasie beinahe keine Grenzen gesetzt. Die Kosten für einen Pavillon sind abhängig von Größe, Ausstattung und Material. Die Preise beginnen ab etwa 1.000 Euro, nach oben sind die Grenzen offen. Doch egal für welche Ausführung man sich entscheidet, ein Pavillon ist ein Blickfang in jedem Garten.

Standort und Dekoration

Für den richtigen Standort des Pavillons ist es wichtig, auf die Lichtverhältnisse zu achten. Möchten Sie einen Pavillon, in dem man morgens beim Frühstück die ersten Sonnenstrahlen des Tages genießen kann oder bevorzugen Sie einen gemütlichen Abend auf der im orangeroten Licht der untergehenden Sonne strahlenden Terrasse des Pavillons?

Besonders schön wirken Pavillons in üppigen und großen Gärten, wo sie entweder einen zentralen Mittelpunkt und Versammlungsplatz darstellen, oder am Rand ein kleines thematisches Abteil bilden.

Sie eignen sich hervorragend als Speiseplatz und abendlicher Treffpunkt für die ganze Familie. Je nach Ausführung können sie den leichten, kühlen Abendwind abhalten und sind so ideal für ein längeres Sitzenbleiben geeignet, nicht zu vergessen die unvergleichlich gemütliche Atmosphäre und die Ruhe, die von ihnen ausgehen.

Zur Begrünung von Pavillons eignen sich nur schlingende und klimmende Gewächse. Zu diesen Gewächsen zählen

  • Clematis
  • Blauregen
  • Geißblatt oder
  • bei passenden klimatischen Gegebenheiten auch die Kiwi.

Für eine romantische Bepflanzung sind auch Kletterrosen geeignet. Diese sollten jedoch am Anfang zur Unterstützung an das Rankgitter angebunden werden, damit sie ihren Weg nach oben finden.

Der Bau eines Gartenpavillons

In der heutigen Zeit, in der Grundstücksfläche knapp ist und Wohnquadratmeter optimal ausgenutzt werden müssen, werden Pavillions häufig direkt an die Immobilie angeschlossen.

Es gibt sie in den verschiedensten Formen,

  • offen oder geschlossen
  • als Wohnraum oder in Form einer Terrassenerweiterung oder
  • als Wintergarten.

Die Grundeigenschaften des Pavillions mit seiner eigenen Überdachung bleiben dabei jedoch meist gewahrt.

Wird eine Baugenehmigung benötigt?

Wer sich heute einen Gartenpavillion errichten möchte, der muss vorher genau studieren, ob er dafür eine Baugenehmigung benötigt. Dies hängt im Wesentlichen von der Größe und den Maßen des Pavillions sowie von den Gegebenheiten der Wohngegend und der Distanz zur Nachbarschaft ab. Anbauten, die sich direkt an Hauswände anschließen, müssen häufig gesondert genehmigt werden, insbesondere dann, wenn sie geschlossen werden und auch im Winter bewohnbar sind.

Bestandteile des Bauplans

Wer sich für den Bau eines Gartenpavillons entscheidet, wird vermutlich - auf ein klassisches, viereckiges Holzgerüst zurückgreifen. Im ersten Bauschritt gilt es, die vier Hauptpfosten zu positionieren - möglich ist beispielsweise ein Abstand von jeweils drei Meter zwischen den äußeren Kanten.

Sodann umrandet man diese Pfosten mit Hölzern und befestigt diese mithilfe von Schrauben an den Pfosten; wichtig ist ein bündiger Abschluss. Innen erfolgt dann die Montage von Auflageleisten, welche zwischen den Pfosten verlaufen, bis sie oben bündig mit der Umrandung abschließen.

Die Dachbretter müssen so geschnitten werden, dass sie mittig im Dach aufeinander treffen, zudem auf dem Pavillonrahmen aufliegen. Je nachdem, wie spitz das Dach ausfallen soll, wählt man den Winkel der Hölzer.

In zwei Längen verbaut man je acht Hölzer. Vier verlaufen von den Pfostenecken zur Dachmitte, vier verlaufen vom Rahmen zur Mitte des Daches und acht halblange treffen in der Mitte auf vier lange Hölzer.

Man verschraubt die Hölzer miteinander und sichert sie zusätzlich mithilfe von Metallwinkeln. Mit diesen Bauschritten wäre das Grundgerüst des Pavillons fertig.

Pflege und Überwinterung

In den letzten Jahren sind die Pavillons immer mehr in Mode gekommen und erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie bereichern jeden Garten und werden oft zum Blickfang.

Dabei richtet sich das Augenmerk auf Funktionalität und immer mehr auf Ästhetik. Sie können aus unterschiedlichen Materialien sein und dementsprechend müssen sie auch gepflegt werden.

So eine Sommersaison kann auf dem Pavillon Spuren hinterlassen. Bei Pavillons mit Textilbespannung kann diese auch gewaschen werden. Am besten reinigt und pflegt man den Pavillon, bevor man ihn zum Überwintern einlagert.

Tipps zur Reinigung

Viele Pavillons haben ein pulverbeschichtetes Stahlrohrgestell. Da sollten die Verbindungsstücke mit einem speziellen Pflegeöl behandelt werden.

Das Gestell kann mit einer Seifenlauge gesäubert werden. Es sollten aber keine aggressiven Reiniger verwendet werden. Wenn es kleinere Roststellen gibt, kann man sie mit einem handelsüblichen Rostlöser entfernen.

Die Textilien und Stoffe des Pavillons lassen sich gut in der Badewanne reinigen. Dafür nimmt man eine milde Seifenlauge und legt die Stoffe ein.

Mit einem Schwamm kann man die Flecken vorsichtig entfernen, damit sich die Imprägnierung nicht löst. Zum Trocknen werden die Stoffe einfach wieder am Pavillon angebracht.

Sind die Textilien trocken, braucht man unter Umständen ein Imprägnierspray aus dem Fachhandel, um das Dach neu zu imprägnieren. Nur so ist es regenundurchlässig. Vor dem Einlagern müssen die Textilien richtig trocken sein.

Die richtige Lagerung

Nun kann der Pavillon die Wintermonate über in Ruhe eingelagert werden. Der Ort sollte vor allen Dingen trocken sein, um eine Schimmelbildung zu vermeiden.

Die Stoffe sollte man abdecken, um sie vor Staub zu schützen. Luftdichte Folie ist nicht günstig; es könnte Staunässe entstehen. Wenn der Pavillon so gepflegt und überwintert wird, kann man ganz entspannt dem nächsten Sommer entgegensehen.