Wie Kinder lernen, richtig mit Geld umzugehen

Für Kinder ist es wichtig, den richtigen Umgang mit Geld zu erlernen. Eine gute Möglichkeit dazu ist das Taschengeld. Wer frühzeitig den Wert des Geldes und seine Bedeutung erkennt, wird auch im späteren Leben gut damit umgehen können, weiß aber auch, was es heißt, auch mal von einem Engpass betroffen zu sein, wenn es sich sein Taschengeld einmal nicht so gut eingeteilt hat. Lesen Sie, wie Sie Ihren Kindern beibringen können, richtig mit Geld umzugehen.

Von Jens Hirseland

Kinder haben nicht den Überblick, ohne Erklärung zu verstehen, was es bedeutet

  • arbeiten zu gehen
  • damit Geld zu verdienen
  • einen Haushalts- und Finanzplan zu haben und
  • monatlich feste Geldposten bezahlen zu müssen.

Sie verstehen nicht, warum das Verdienen von Geld ein Elternteil stark belasten kann und dass die Sorge um Geld zu schweren Konflikten zwischen den Eltern und auch in der Familie führen kann.

Umso wichtiger ist es, dass Sie sich bewusst machen, dass Sie Ihre Probleme nicht vor Ihren Kindern ausleben, sondern einen Weg finden, um die Probleme wegzulegen, sobald Sie mit Ihren Kindern und Ihrem Partner zusammen sind. Schaffen Sie sich auf diese Weise eine Oase des Lebens und schützen Sie sich davor, Ihre Probleme unentwegt um sich zu haben.

Der richtige Umgang mit Geld

Finanzexperten sind sich darüber einig, dass es wichtig ist, den richtigen Umgang mit Geld bereits von kleinauf zu erlernen, denn wer schon in jungen Jahren gut mit seinem Geld umgehen kann, kommt meistens auch im Erwachsenenalter mit seinen Finanzen zurecht. Aber wie können Kinder am besten lernen, wie sie richtig mit Geld umgehen?

Klärende Gespräche

Überlegen Sie sich ein Gespräch, wie Sie in regelmäßigen Abständen mit Ihren Kindern über das Thema Geld und Ausgaben reden. Ermöglichen Sie es Ihren Kindern, kindergerecht zu verstehen, was Geld für Sie bedeutet und welche Situationen sich daraus für die Familie ergeben.

Sind beide Elternteile eingespannt in der Rolle als Arbeitnehmer, kann es passieren, dass die Kinder eines Tages sagen, dass sie sich allein fühlen und die Eltern immer arbeiten gehen. Natürlich kann ein diesen Sachverhalt erklärendes Gespräch die fehlende Elternnähe zum Kind ersetzen, aber das Kind kann verstehen lernen, dass es nichts mit Abwendung oder Ablehnung des eigenen Kindes zu tun hat, sondern notwendig ist, um Lebensmittel zu bezahlen, die Miete und Spielsachen für das Kind zu kaufen.

Erfahrungen sammeln

Wichtig ist, dass die Kinder frühzeitig den Wert des Geldes und seine Bedeutung erkennen. Dazu müssen sie natürlich eigene Erfahrungen sammeln. Während kleinere Kinder noch glauben, dass das Geld eben einfach da ist, wissen größere Kinder bereits, dass es meist erst erarbeitet werden muss.

  • So kann man seinem Kind den Wert des Geldes vermitteln, indem man es ab und zu für besondere Aufgaben im Haushalt entlohnt.
  • Eine andere Möglichkeit, Geld zu verdienen, bieten Ferienjobs.
  • Wichtigste Geldquelle für Kinder ist jedoch das Taschengeld, das sie von den Eltern erhalten und mit dem sie sich persönliche Wünsche erfüllen können. Dieses Taschengeld stellt aber auch eine gute Lernlektion für den späteren Umgang mit Finanzen dar.
Wichtig ist das Kinder altersgerecht ans Thema Geld herangeführt werden
Wichtig ist das Kinder altersgerecht ans Thema Geld herangeführt werden

Wichtige Lerneffekte

Wie Kinder mit ihrem Taschengeld umgehen, ist höchst unterschiedlich. Während die einen es lange Zeit sparen oder es gut einteilen, geben es die anderen im Handumdrehen wieder aus und leiden stets unter Geldnot. Doch wie auch immer die Kinder mit ihren Taschengeld umgehen, sie lernen dabei einige wichtige Dinge, wie zum Beispiel den Wert des Geldes.

So wird dem Kind das Gefühl für den Geldwert vermittelt, indem es erkennt, was viel und wenig oder teuer und preiswert ist.

  • Dabei lernt es zum Beispiel, dass ein Spielzeug meist kostspieliger ist als eine Tüte Süßigkeiten.
  • Zudem kann das Kind eigene Entscheidungen treffen und darüber befinden, was es sich von seinem Geld kaufen will und ob diese Dinge nützlich sind oder nicht. Das Abwägen beim Kaufen hilft dem Kind dabei, ein Gefühl für den sinnvollen Umgang mit dem Geld zu entwickeln.
  • Außerdem lernt es, dass es sich sein Geld gut einteilen muss, wenn es bis zum nächsten Taschengeld reichen soll.
  • Darüber hinaus kann ein Kind vergleichen, wie seine Angehörigen oder Freunde mit Geld umgehen.

Anfangs können Sie Ihr Kind unterstützen und einige Rechenhilfen anbieten, wie zum Beispiel lieber ein anderes Spielzeug zu kaufen, das qualitativ besser ist oder Preise desselben Spielzeugs in verschiedenen Geschäften zu vergleichen. Ihr Kind lernt auf diese Weise, dass es monatlich mit einem festen Geldbetrag rechnen kann und dass es selbst entscheiden kann, was es mit dem Geld macht.

Mit der Zeit lernt das Kind, mit dem Geld so umzugehen, dass es die Verschwendung seines Taschengeldes selbst erlebt und dementsprechend mit der Zeit weniger verschwendend sein wird. Dadurch wird es auch besser verstehen, wenn Sie selbst einmal sparen müssen.

Mit finanziellen Engpässen umgehen

Es kommt der Tag, an dem sich Ihr Kind etwas wünscht, das weit über seinem monatlichen Taschengeld liegt. Es wird Sie jeden Tag damit konfrontieren - bis Sie das Gespräch aufnehmen und Lösungen vorschlagen.

Die Vermittlung der Fakten ist eine Sache. Was leider von vielen Elternteilen falsch gemacht wird ist, dass sie sich nicht beherrschen können, wenn sie die finanziellen Sorgen zu sehr einholen. Bringen Sie demnach Ihrem Kind die Theorie bei und lehren Sie ihm zusätzlich, wie man sich von Geldsorgen nicht schwächen lässt und unfair in der Familie wird.

Viele Familien haben für sich genommen keine Probleme mit den einzelnen Persönlichkeiten, wenn das Thema der Finanzen nicht so stark in der Familie ausgelebt werden würde und die damit verbundenen Probleme zu Belastungen zwischen den Familienmitgliedern führen.

Beachten Sie ein problemfreies Klima in der Familie, so dass die familieneigenen Schwierigkeiten Raum finden,

  • erkannt
  • besprochen und
  • gelöst

zu werden. Sollten Sie zu sehr in den Finanzproblemen stecken, können Sie nicht offen sein für Probleme Ihres Partners oder Ihrer Kinder. Bleiben Sie ein aktives Mitglied Ihrer Familie an und lernen Sie, die Aufforderungen Ihrer Familie, an Familienaktivitäten teilzunehmen, zu folgen und sich zu entspannen. Auf diese Weise können Sie Ihren Kindern das Thema Finanzen einerseits kindergerecht erklären und andererseits positiv vorleben.

Im Lebensabschnitt eines jeden Menschen gibt es mindestens ein Mal die Phase, in der man finanzielle Sorgen hat. Bereiten Sie Ihr Kind durch Erklären und Transparenz Ihrer eigenen Familienfinanzen darauf vor, dass kein Finanzthema aussichtslos ist.

Wenn ein Kredit erforderlich ist

Nehmen Sie Ihren Kindern von Anfang an die Angst davor, phasenweise kein Geld zu haben und zeigen Sie immer wieder neue Optionen auf. Sehen Sie das Thema nicht zu ernst, sondern locker, so wie das Leben grundsätzlich zu sehen ist.

Arbeiten und Geld verdienen geht am leichtesten von der Hand, wenn Sie Spaß und Leichtigkeit verspüren. Bringen Sie das Ihren Kindern bei.

Erklären Sie Ihren Kindern auch, welche Konsequenzen es hat, wenn Sie Schulden machen, wer alles informiert wird, wenn Sie einen Kredit aufnehmen und dass das Aufnehmen eines Kredits eine feste Grenze hat.

Den Sachverhalt erklären

Ab einem Alter von neun Jahren Ihrer Kinder empfiehlt es sich, in das Thema Geld auch das Thema Bankkredite aufzunehmen. In den meisten Fällen haben Familien mit Kindern in diesem Alter einen Bankkredit oder eine Anleihe bei einem Familienmitglied oder Freund.

Erklären Sie Ihren Kindern, dass Sie zwar einen Job haben, bei dem Sie ein gutes Gehalt bekommen, dass Sie aber in der Situation sind, für den neuen Wagen, das Haus oder die Reise Geld an die Bank zurückzuzahlen und daher keine großen Ausgaben oder Anschaffungen erlauben können.

Fertigen Sie Ihr Kind nicht mit Sätzen wie "Das können wir uns nicht leisten", ab, sondern erklären Sie in einem respektvollen Ton, dass Sie noch Rechnungen bezahlen müssen und daher gerade kein Geld für spontane Ausgaben haben. Es kann hilfreich sein, wenn Sie eine einfache Zeichnung anfertigen, in der Sie die monatlichen finanziellen Ausgaben festhalten und Ihrem Kind damit zeigen können, was finanziell möglich ist. Auf diese Weise können Kinder auch verstehen lernen, was die dementsprechenden Fragen aufzeigen, welche Geldbeträge hoch sind und welche klein sind.

Stellen Sie die Aufnahme eines Kredites nicht als normal hin, sondern als einen möglichen Ausweg, wenn man zukünftig mit einem sicheren Einkommen rechnen kann und eine Anschaffung unabwendbar ist. Machen Sie die besondere Situation klar und auch, dass man einen klaren Finanzplan haben muss, um sicher zu sein, einen Kredit nehmen zu können. Erzählen Sie Ihren Kindern davon, dass man selbst entscheiden muss, wie viel Geld man sich leihen möchte und dass man dann an feste Rückzahlungstermine gebunden ist.

Wesentlich zu wissen ist, dass bei der Kreditvergabe neben der Bank auch andere Einrichtungen davon wissen, so zum Beispiel die Schufa. Je nach Schuldeneintragung kann zum Beispiel die Anmietung einer Wohnung nicht zustande kommen oder der Vertragsabschluss mit einem Mobilfunkanbieter.

Auch das Rückzahlverhalten wird von mehreren Organisationen wahrgenommen, so dass weitere Kredite oder andere Anschaffungen erst möglich sind, wenn eine positive Bewertung des Rückzahlungsverhaltens nachgewiesen werden konnte.

Zuversicht und Verantwortung vermitteln

Kinder sollten wissen, dass sie keine Angst im Umgang mit Geld haben sollen und verstehen, dass die Möglichkeit besteht, einen Kredit von einer Bank oder einer Privatperson zu nehmen.

Ihre Kinder können nicht früh genug wissen, dass es ab einem bestimmten Alter wichtig ist, für seine Handlungen die Verantwortung zu übernehmen und dass das Geld selbst verdient wird und geliehenes Geld zurückgezahlt werden muss. Helfen Sie Ihrem Kind, ein gutes Verhältnis zum Thema Geld aufzubauen, in dem Sie ein gutes Verhältnis zum Thema Geld vorleben.