Smalltalk im Büro - Regeln und Tabuthemen

Der Smalltalk im Büro überbrückt nicht nur manch peinliche Momente des Schweigens, sondern sorgt auch dafür, dass man Kollegen, Geschäftspartner und Kunden besser kennen lernen kann. Doch obwohl es sich beim Smalltalk um ein lockeres und zwangloses Gespräch handelt, gibt es einige Dinge, welche berücksichtigt werden müssen. Welche Tipps sollte man beim Smalltalk im Büro beachten und welche Themen sollten unbedingt vermieden werden, damit man wirklich einen guten Eindruck hinterlässt? Wir verraten es Ihnen.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Der Nutzen von Smalltalk im Büro

Als Smalltalk bezeichnet man ein lockeres, ungezwungenes Gespräch. Es dient dem unverbindlichen Austausch und dem besseren Kennenlernen. Ziel ist, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, was sich im beuflichen Bereich sehr gut auf das Arbeitsklima auswirken kann.

In diesem gibt es mehrere Situationen, in denen der Smalltalk sich als nützlich erweisen kann. So zum Beispiel am ersten Arbeitstag, wenn man als Angestellter noch niemanden kennt und einen sympathischen Eindruck hinterlassen möchte.

Auch bei einem Kundentermin ist ein bisschen Smalltalk hilfreich. Auch wenn es sich um ein geschäftliches Treffen handelt, kann diese Art der leichten Unterhaltung die Atmosphäre auflockern und dazu führen, dass der Kunde sich wohler fühlt.

Zwanglose Konversation macht sich auch zum Einstieg eines Vorstellungsgesprächs sehr gut. Und ebenfalls kann man damit die Pausen zwischen Messe- oder Kongressvorträgen sinnvoll füllen - bei diesen Terminen findet man in der Regel immer gute Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen.

Absolute No-Go's

Zunächst einmal gibt es einige Themen, welche beim Smalltalk ein absolutes Tabu sind. Hierbei handelt es sich um die Klassiker

Bei all diesen Themen läuft man einerseits Gefahr, kontroverse Meinungsverschiedenheiten offenzulegen. Dies würde einem Grundziel des Smalltalks - der Schaffung von Gemeinsamkeiten um Sympathie zu erzeugen - fundamental widersprechen.

Darüber hinaus besteht bei solchen Themen stets die Gefahr, dass das Gespräch in eine zu persönliche Ebene gerät. In der Folge würden sich die Gesprächspartner nicht mehr wohlfühlen, was der Zwanglosigkeit des Bürogesprächs schadet.

Zu den weiteren No-Go's in Sachen Smalltalk im Büro zählt:

  • geschlossene Fragen stellen: wer Fragen stellt, die nur mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden können, wird ein Gespräch kaum am Laufen halten
  • unaufmerksam sein: hört man nicht richtig zu (etwa, weil man sich nicht sonderlich für sein Gegenüber interessiert), kann es schnell passieren, dass einem die Gesprächsthemen ausgehen, oder, noch peinlicher, dass man Fragen stellt, die schon beantwortet wurden
  • einen Monolog daraus machen: dies kann dann schnell passieren, wenn man ein Thema wählt, für das man sich besonders stark interessiert - besser ist immer, einen Bereich zu finden, zu dem beide Seiten etwas beisteuern können
  • abrupt zum Geschäftlichen übergehen: steht nach einem Smalltalk noch das Geschäft auf dem Tagesprogramm, sollte man einen passenden und damit sanften Übergang von der leichten Konversation zum Geschäftstermin hinzubekommen

Des Weiteren gibt es einige Tipps, welche dabei helfen, lockeren und vielleicht sogar unterhaltsamen Smalltalk führen zu können.

Der richtige Einstieg

Zu Beginn des Smalltalks ist es wichtig, den richtigen Einstieg zu finden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, einen Aufhänger zu wählen, welcher auch ein ergiebiges Thema darstellt.

Trifft man beispielsweise auf einen Kollegen, dann sollte man ihm nach der Begrüßung eine Frage stellen, welche nicht nur mit ja oder nein beantwortet werden kann. Stattdessen sollte die Frage dem Kollegen erlauben, länger zu antworten und zudem ein Thema eröffnen, welches weiter besprochen werden kann.

Für eine entspannte Atmosphäre sorgen

Des Weiteren ist es wichtig, dass der Smalltalk auf einer entspannten Ebene verläuft. Aus diesem Grund ist es ratsam, dem Gegenüber auch einmal ein Kompliment zu machen oder aber humorvolle Bemerkungen zu äußern. Hierdurch entspannt sich die Situation und man kommt leicht auf Gesprächsthemen, welche beide Seiten interessieren.

Interesse zeigen

Darüber hinaus sollte stets auf das Gegenüber eingegangen werden. Positiv fallen dabei Fragen oder Aussagen auf, welche zeigen, dass man sich für den anderen interessiert. Hat der Kollege beispielsweise vor einiger Zeit ein Kind bekommen, kann sich nach dessen Entwicklung erkundigt werden.

Ein Ende finden

Letztlich sollte man den Smalltalk noch gekonnt beenden. Hier sollte man nicht den Eindruck erwecken, man wolle der Situation entfliehen. Stattdessen empfiehlt sich ein lockerer Abschied mit dem Verweis, dass man noch Termine habe oder sich auf das nächste Gespräch freue.

Hilfreiche Smalltalk-Tipps auf einen Blick

Neben diesen sollte man noch auf folgende Tipps achten:

  • keine zu hohen Erwartungen an sich selbst stellen - es geht nur um leichte Konversation; richtige Gespräche können sich später immer noch daraus entwickeln
  • anfangen - wer Momente mit peinlicher Stille vermeiden möchte, sollte sich einfach trauen und den Anfang machen
  • den anderen zu Wort kommen lassen - ehrliches Interesse und viele Fragen können dabei helfen
  • dem anderen nicht zu nahe treten - damit ist besonders auch der thematische Aspekt gemeint
  • im Notfall auf das Wetter zurückkommen - oder andere belanglose Dinge: besser offensichtlich, als gar nicht
  • kleine Pausen sind nicht schlimm - sie können zum Einfall weitere Fragen führen
  • lächeln - dies macht einen sympathischen Eindruck und lockert die Atmosphäre auf
  • Komplimente machen - sofern diese nicht zu persönlich ausfallen
  • zuhören - nur so kann man die richtigen Fragen stellen