Airboarding - Grundtechniken, Ausrüstung und Voraussetzungen

Beim Airboarding legt man sich bäuchlings auf das Sportgerät, ein Luftkissen-Schlitten, um in großer Geschwindigkeit zu Tal zu sausen. Doch kann das nicht auch sehr verletzungsintensiv sein? Was das Airboarding ausmacht und wie Sie sich bei diesem Sport mit der richtigen Ausrüstung perfekt schützen, darüber informieren wir Sie hier.

Von Kathrin Schramm

Airboarding - Merkmale und Grundtechniken

Liebäugeln Sie damit, einmal die neue Trendsportart Airboarding auszuprobieren? Möchten Sie vorab etwas über die Grundtechniken erfahren, damit Sie das neue Sportgerät möglichst schnell und sicher beherrschen? Dann müssen wir Sie herb enttäuschen: Denn beim Airboarding gibt es keine Grundtechniken.

Doch genau das ist auch das Schöne an dieser trendigen Sportart, denn auch der absolute Laie kann innerhalb kürzester Zeit erlernen, wie er das Airboard zu bedienen und zu steuern hat. So sind erste Fahrerfolge und Fahrerlebnisse schon innerhalb weniger Übungssminuten oder -stunden zu erzielen.

Das Airboard stellt ein Luftkissen-Schlitten dar, also ein aufblasbares Modell, welches auch als Snowbodyboard bezeichnet wird. Es gibt zwei Griffe an der Oberseite, an denen sich der bäuchlings auf dem Schlitten liegende Sportler festhält. Die Unterseite weist eine verstärkte Gummischicht, die mit Längsrillen versehen ist, auf.

Man unterscheidet mehrere Modelle von Airboards, die für das Fahren auf Pisten, für Touren sowie auch für den Freestyle gemacht sind. Entscheidet man sich für eine sportliche Abfahrt, sollte man ein Gerät wählen, das GS- bzw. TÜV-geprüft ist.

Das Airboard hat den Vorteil, dass es auch abseits der Pisten gute Fahreigenschaften aufweist. Auf präpariertem Untergrund können bis zu 100 km/h erzielt werden. Ein weiterer Pluspunkt liegt in der einfachen Transportfähigkeit des Schlittens; er lässt sich einfach zusammenfalten.

Steuerung

Das Airboard wird ausschließlich über die Gewichtsverlagerung gesteuert. Wer Geschick und Mut hat, wird es sehr schnell fahren können. Ähnlich wie beim Schlittenfahren erfolgt die Steuerung meist sogar ganz intuitiv, indem man sich in Kurven automatisch auf die richtige Seite legt.

Natürlich sollte man dies zu Anfang vorsichtig tun, bis man ein gutes Gefühl für das Sportgerät entwickelt hat. Eine Übersteuerung kann schnell zum Sturz führen. Stürze laufen in der Regel jedoch glimpflich ab und tragen meist eher zur Unterhaltung bei.

Bremsen

Um das Airboard zu bremsen, dreht man es einfach auf eine Seite. Die Breitseite rutscht weniger gut und die Fahrt wird dadurch unterbrochen. Üben Sie also, bevor Sie sich auf befahrene Pisten wagen, erst einmal gründlich den Bremsvorgang, bis Sie ihn sicher beherrschen.

Meiden Sie dann nach Möglichkeit auch harte, fest stehende Hindernisse. Bäume und Zäune befinden sich ja meist eher am Rand der Piste, also nutzen Sie besser die mittlere Fahrrinne für Ihre ersten Ausflüge.

Vorsichtsmaßnahmen

Schauen Sie sich die Piste vor der Abfahrt genau an und wählen Sie einen Weg, der von anderen Wintersportlern eher weniger befahren wird. So lassen sich Zusammenstöße ebenfalls gut vermeiden.

Versuchen Sie zu Beginn, Ihre Geschwindigkeit gut zu kontrollieren. Bremsen Sie besser häufig ab, damit Sie nicht zu schnell werden. Denn eine überhöhte Geschwindigkeit kann schnell dazu führen, dass Sie die Kontrolle über das Airboard verlieren.

Tasten Sie sich langsam und mit Gefühl an die Technik heran, dann werden Sie mit der aktiven Gewichtsverlagerung keine Probleme haben. Der direkte Kontakt zum Untergrund macht dies jedoch viel einfacher, als es zum Beispiel auf Skiern oder auf dem Snowboard der Fall ist.

Die richtige Ausrüstung

Wichtige Ausrüstung:

  • Snowboardkleidung
  • Skihelm
  • Handgelenkschoner
  • Ellbogenschoner
  • Knieschoner
  • Rückenschoner

Kleidung

Zum Airboarding empfiehlt sich dieselbe Kleidung wie zum Snowboarden. Weite, bequeme Kleidungsstücke ermöglichen eine optimale Bewegungsfreiheit und engen nicht ein. So können Sie schnell reagieren und werden nicht durch Ihre Kleidung behindert.

Zudem ist die Snowboard-Kleidung meist so ausgelegt, dass Arm- und Beinabschlüsse eng anliegen. So kann kein Schnee in die Kleidung eindringen.

Auch unter den Jacken sind solche Schneestopper versteckt. Da Sie beim Airboarding garantiert viel Schneekontakt haben, ist die Snowboardkleidung wirklich ideal.

Helm

Schützen sollten Sie vor allem Ihren Kopf. Tragen Sie zum Airboarding einen Helm.

Hier reicht es nicht unbedingt aus, einen leichten Snowboard- oder gar Fahrradhelm zu tragen. Wir empfehlen einen guten Skihelm, möglichst mit Integralfunktion.

Diese Helme sind - wie Motorradhelme - unter dem Kinn geschlossen. Da das Kinn aber der Punkt Ihres Kopfes ist, der beim regulären Fahren dem Boden am nächsten ist, besteht hier auch eine hohe Verletzungsgefahr. Der Integralhelm schützt auch Ihre Zähne.

Die neueste Entwicklung von Helmen speziell fürs Airboarding zeigt auch Helme mit frontaler Vergitterung, wie man sie vom Eishockey her kennt. So können bei einem Aufprall keine großen Gegenstände das Gesicht treffen.

Protektoren

Zusätzlich sollten Sie sich beim Airboarding noch mit diversen Protektoren schützen. Protektoren für

sind obligatorisch, und können auch aus dem Bestand des Bladens und Skatens übernommen werden. Den Rücken schützen Sie am besten mit speziellen Rückenprotektoren, wie man sie vom Motorradfahren her kennt.

Anfängerkurse

Als Airboardinganfänger sollten Sie dringend einen Kurs belegen, um die richtige und sichere Fahrweise von einem Profi zu erlernen. Im Rahmen eines solchen Kurses erfahren Sie auch alles Wissenswerte über eine gute Ausrüstung und können diese für die Dauer des Kurses beim Veranstalter leihen.

Voraussetzungen für das Airboarding

Airboarding ist eine neue Winter Funsportart, die sich vergleichsweise schnell und einfach erlernen lässt. Der Sportler liegt bäuchlings auf einem weichen Sportgerät, das er durch Verlagerung des eigenen Körpergewichts steuert. Es müssen keine aufwändigen Techniken erlernt werden; das Airboarding wird eher intuitiv erlernt.

Voraussetzungen:

  • Risikobereitschaft
  • Gesunder Rücken
  • Mindestalter
  • Keine Schneescheu
  • Fitness
  • Beweglichkeit

Der Fahrer

  • benötigt eine gute körperliche Konstitution und Kondition
  • muss wendig und reaktionsschnell sein und
  • sollte zudem Spaß am Herumtollen im Schnee mitbringen.

Man sollte sich die einzelnen Voraussetzungen jedoch ein Mal im Detail ansehen.

Risikobereitschaft

Beim Airboarding werden sehr schnell sehr hohe Geschwindigkeiten erzielt. Zudem befindet man sich auf dem Sportgerät liegend sehr tief am Boden, so dass einem die Geschwindigkeit schnell noch höher erscheinen mag.

Sie sollten also Spaß an Geschwindigkeit haben und auch den entsprechenden Mut aufbringen können. Wenn Sie ein eher zögerlicher und auf Sicherheit bedachter Mensch sind, so sind dies zwar charakterliche Vorzüge, aber fürs Airboarding nicht unbedingt die besten Voraussetzungen.

Starke Rückenmuskulatur

Beim Airboarding liegen Sie auf dem Sportgerät und steuern es durch die Verlagerung Ihres Körpergewichts. Aufgrund der Ausgangsposition werden für diese Verlagerung die Rückenmuskeln sehr stark beansprucht. Zudem ist Ihr Oberkörper stark den Vibrationen ausgesetzt, die sich durch das Fahren über Unebenheiten direkt übertragen.

Sie sollten, um Spaß am Airboarden zu haben, also über einen gesunden und möglichst starken Rücken verfügen. Haben Sie Bandscheibenprobleme oder sonstige Rückenprobleme, dann wird Sie das Airboarding nicht wirklich glücklich machen.

Keine Scheu vor Schnee

Kalkulieren Sie ein, dass Sie beim Airboarding sehr viel Schneekontakt haben werden. Eine gute Ausrüstung hilft zwar, Unterkühlungen zu vermeiden, dennoch lässt es sich nicht verhindern, dass auch Schnee während der Fahrt in Ihr Gesicht spritzt. Ist Ihnen allein diese Vorstellung schon zuwider, dann suchen Sie sich lieber eine andere Sportart.

Gutes Reaktionsvermögen

Airboarding erfordert vollen Körpereinsatz, eine gute Kondition und eine sehr hohe Beweglichkeit. Auf viele Unebenheiten im Untergrund oder entstehende Situationen muss blitzschnell reagiert werden. Sie sollten also über ein gutes Reaktionsvermögen verfügen, und an solchen Herausforderungen auch Spaß haben.

Als trainierter Sportler werden Sie mit dem Airboarding gut zurecht kommen. Sind Sie es jedoch nicht gewohnt, sich körperlich anzustrengen und auch zu verausgaben, dann kann Ihnen das Airboarding schnell zu anstrengend werden.

Fitness und Beweglichkeit

Auch Menschen mit starkem Übergewicht ist vom Airboarding eher abzuraten. Meist sind sie nicht so sehr beweglich und wenig, wie es das Airboarding verlangt. Sollten Sie jedoch trotz Übergewichts fit und aktiv sein, dann spricht nichts dagegen, dass Sie sich am Airboarding versuchen.

Verletzungsgefahr!

Bei einem Aufprall mit dem Airboard ist meist der Kopf das erste Körperteil, das in Kontakt mit dem Hindernis tritt. Diese hohe Unfallgefahr sollten Sie bedenken, denn auch ein Helm schützt nicht zuverlässig vor Verletzungen.

Für Kinder geeignet?

Kinder sind im Allgemeinen sehr mutig, was häufig dazu führt, dass sie Gefahren nicht erkennen, unterschätzen oder falsch einschätzen. Sie sind zwar meist in der Lage, ihren Weg mit dem Airboard zu finden, jedoch können sie häufig nicht ausreichend auf auftauchende Gefahren wie Bäume, Hindernisse oder andere Wintersportler reagieren.

Alter

Lassen Sie deshalb Ihr Kind nicht Airboarden, bevor es nicht in der Lage ist, die verbundenen Gefahren richtig einzuschätzen und richtig mit ihnen umzugehen. In den meisten Fällen ist dies frühestens im Teenageralter der Fall, da Kinder häufig alle Vorsicht vergessen, wenn ihnen etwas Spaß macht.

Spezielle Pisten

Mancherorts gibt es bereits Pisten, die speziell zum Airboarding und nur für Kinder frei gegeben sind. Diese Pisten sind meist flach und weisen kaum Unebenheiten aus.

Hindernisse sind nicht vorhanden, und die Pistenränder sind mit Schaumstoffmatten präpariert. Hier können auch kleinere Kinder unter Aufsicht und Anleitung das Airboarden erlernen, und die Verletzungsgefahr ist vergleichsweise gering.

Ein Airboarding-Erlebnis verschenken

An die oben erwähnten nötigen Voraussetzungen und möglichen Gefahren muss man natürlich auch denken, wenn man das Airboarding als Erlebnis verschenken möchte - für zu junge, aber auch für ältere oder körperlich eingeschränkte Menschen ist das Airboarding nicht die richtige Vergnügung.

Die meisten Dinge machen in der Gruppe viel mehr Spaß. Bevor Sie also ein einzelnes Ticket verschenken, animieren Sie doch lieber ein paar Freunde und machen Sie sich zusammen ein lustiges Wochenende, zu dem Sie den Beschenkten einladen.

Solche gemeinsamen Unternehmungen stärken die Freundschaft und sind gut für den Zusammenhalt. Klären Sie nach Möglichkeit auch den Termin vorher unauffällig ab, denn Sie können nicht wissen, welche Verpflichtungen oder Pläne der Beschenkte an dem von Ihnen ausgewählten Termin möglicherweise schon hat.