Die unterschiedlichen Fahrerlaubnisklassen

Wenn man vom Führerschein spricht, dann ist generell in den meisten Fällen der für den klassischen Pkw gemeint. Jedoch gibt es noch viele andere Fahrerlaubnisklassen, für die eine entsprechende Prüfung abzulegen ist. So gibt es die Klasse A der Zweiräder, die Klasse B für das Auto sowie andere Klassen, die größere und schwerere Fahrzeuge betreffen. Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Fahrerlaubnisklassen.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Klasse A

Für die Zweiradfreunde ist die Kategorie A besonders relevant. Sie umschreibt vom Moped bis zum Motorrad, vom motorisierten Dreirad bis hin zum leichten Vierrad eine große Zahl an Gefährten, die zumeist nicht überdacht sind. Einen Sonderfall bildet darin die Klasse M, die für Fahrräder mit Hilfsmotor geschaffen wurde.

Für die Unterscheidung der Fahrzeuge ist im Regelfall die PS-Zahl ausschlaggebend: Je höher diese angesiedelt ist, desto spezieller verläuft auch die Ausbildung in der Fahrschule. Gerade die schweren Motorradklassen erfordern somit eine eigene Fahrerlaubnis, während andere etwa bei Erlangung des Pkw-Führerscheins bezogen werden können.

Klasse B

Wer lieber mit dem Auto unterwegs ist, der benötigt eine Erlaubnis der Klasse B.

  • Diese ermöglicht das Fahren in Gefährten, die über bis zu acht Sitze verfügen und
  • nicht mehr als 3,5 Tonnen an Gewicht wiegen.
  • Diese dürfen zudem mit einem leichten Anhänger bestückt werden.

Klasse BE

Für größere Exemplare wird daneben die Klasse BE gebraucht: Sie erlaubt das Fahren auch mit mehrachsigen Anhängern. Typisch für die Kategorie B sind alle herkömmlichen Personenkraftwagen, die keinen Bus und keinen Lastkraftwagen darstellen.

Klasse C

Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen, die zudem zur Beförderung von Lasten ausgelegt sind und somit nicht selten über mehr als zwei Achsen verfügen, können nur von solchen Personen gesteuert werden, die eine eigenständige Ausbildung zum Berufskraftfahrer absolviert haben.

Mit der Klasse C werden somit alle Gefährte gekennzeichnet, die größer als ein herkömmlicher PKW sind und daneben im typischen Sinne nicht zur Beförderung von Personen gedacht waren.

Mit dem C-Führerschein darf daher kein Bus gelenkt werden. Ebenso ist die Nutzung der Fahrerlaubnis zeitlich stets auf fünf Jahre begrenzt.

Klasse D

Das Steuern von nichtkommerziellen Bussen wird mit dem D-Führerschein möglich. Hierbei sind je nach Qualifikation Fahrzeuge von bis zu 750kg Gewicht und einer Besetzung von bis zu acht Personen zulässig. In Ausnahmefällen können auch mehr als 750kg und bis zu 16 Personen eingeplant werden. Auch die Nutzung von Anhängern ist in der Klasse D geregelt.

Erforderlich ist in jedem Falle ein positives medizinisch-psychologisches Gutachten. Zu unterscheiden ist die Klasse D darüber hinaus von den Berufsbusfahrern, die eine dreijährige Ausbildung absolviert haben und somit auch größere Busse lenken dürfen.

Für die verschiedenen Fahrzeugklassen gibt es verschiedene Fahrprüfungen
Für die verschiedenen Fahrzeugklassen gibt es verschiedene Fahrprüfungen

Sonderklassen

Die auf dem Führerschein aufgeführten Kategorien T und L bezeichnen solche Fahrzeuge, die zur Nutzung im Bau-, im Forst- oder Landwirtschaftsbetrieb eingesetzt werden und somit nicht über 40 beziehungsweise 60 km/h an Spitzengeschwindigkeit verfügen. Die Klassen T und L sind aus diesem Grund in der Beschaffenheit und von der Leistung her nicht mit einem Lastkraftwagen gleichzusetzen und somit auch ohne besondere Kenntnisse steuerbar.

Beide Klassen können daher direkt mit dem Erwerb der Pkw-Fahrerlaubnis (Klasse B) erlangt werden. Eine gesonderte Prüfung ist in diesem Falle nicht mehr notwendig.

Mit 16 schon ein Auto fahren - das Leichtfahrzeug

Unter einem Leichtfahrzeug versteht man ein motorisiertes Fahrzeug, das deutlich kleiner und langsamer als ein normales Auto ist. Es kann bereits ab einem Alter von 16 Jahren gefahren werden.

Eigenschaften von Leichtfahrzeugen

Zu den typischen Merkmalen von Leichtfahrzeugen gehört, dass sie deutlich kleiner sind und weniger wiegen als ein gewöhnliches Auto. So passen drei Leichtfahrzeuge auf den Parkplatz eines normalen PKW.

Das Mopedauto stellt das Bindeglied zwischen Autos sowie Motorrädern und Quads her. In dem kleinen Fahrzeug finden meist ein bis zwei Personen Platz. Außerdem verfügen sie über einen Wind- und Wetterschutz. Ansonsten ist die Ausstattung wesentlich kleiner als bei einem herkömmlichen Automobil.

Entwicklung der Leichtfahrzeuge

Neu sind die Leichtfahrzeuge oder Mopedautos nicht. So stellen sie eine Rückkehr zu den Kleinfahrzeugen oder Rollermobilen der 50er Jahre dar. Zu dieser Zeit erfreuten sich die Kleinfahrzeuge großer Beliebtheit, weil sie sehr preiswert waren. In den späteren Jahrzehnten wurden die kleinen Wagen jedoch durch die herkömmlichen Autos von der Straße verdrängt.

So ganz verschwanden sie aber nicht, denn durch eine Gesetzeslücke ließen sie sich von den Besitzern bestimmter Mopedführerscheine nutzen.

Auch in der heutigen Zeit gibt es die Leichtfahrzeuge noch, die sich in ihrem Erscheinungsbild am klassischen Automobil orientieren. In Europa findet man sie am häufigsten in

Zu den bekanntesten Herstellern dieser Nischenfahrzeuge zählen:

  • Aixam,
  • Chatenet,
  • JDM,
  • Ligier und
  • Microcar.

Fahrerlaubnis

In Deutschland dürfen Leichtfahrzeuge seit Januar 2013 sogar schon ab einem Alter von 16 Jahren gefahren werden. Grundvoraussetzung dafür ist ein Führerschein der Klasse AM. Um diesen zu erwerben, müssen ein Sehtest bei einem Augenarzt oder Optiker sowie ein Kurs für lebensrettende Maßnahmen absolviert werden.

Für viele Eltern ist der Gedanke sogar beruhigend, dass ihr Sprössling anstelle eines zweirädrigen Mopeds ein vierrädriges Mopedauto fährt, da es durch Zweiräder leichter zu Stürzen kommt.

Grundsätzlich gelten Leichtkraftfahrzeuge als verkehrssicherer als Zweiräder. So entspricht die Sicherheitsausstattung moderner Leichtfahrzeuge stark dem Standard herkömmlicher Autos.

Neben Jugendlichen können auch Senioren und gehbehinderte Menschen von einem Leichtfahrzeug profitieren, da sie dadurch weiterhin mobil bleiben.

Vor- und Nachteile von Leichtfahrzeugen

Der Kauf eines Leichtfahrzeugs hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Zu den Pluspunkten gehört, dass ein Mopedauto auch von Personen gesteuert werden kann, die keinen regulären Führerschein haben. Außerdem fallen die Kosten für Unterhalt und Wartung im Vergleich zum normalen Auto deutlich geringer aus. So sind weder Kfz-Steuern noch TÜV für ein Leichtfahrzeug nötig.

Verglichen mit Moped und Motorrädern bietet ein Mopedauto wesentlich mehr Komfort. So sind manche Wagen mit einem Autoradio oder einer Klimaanlage ausgestattet. Des Weiteren verbrauchen Leichtfahrzeuge weniger Kraftstoff als herkömmliche Fahrzeuge und gelten als umweltfreundlich.

Ein großer Nachteil der Leichtfahrzeuge ist jedoch ihre geringe Geschwindigkeit, die bei maximal 45 km/h liegt. Da jedoch auf Autobahnen und vielen Straßen eine Mindestgeschwindigkeit von 60 km/h vorgeschrieben ist, dürfen die Mopedautos dort nicht fahren.

Darüber hinaus ist das Platzangebot in einem Leichtfahrzeug sehr begrenzt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Kfz-Versicherung mitunter relativ hoch ausfällt.