Die Führerscheinprüfung - Wichtigkeit und Finanzierung

Wer Autofahren möchte, muss zuvor eine Führerscheinprüfung bestehen. Diese besteht aus einem theoretischen sowie einem praktischen Teil; die entsprechenden Lehrinhalte erhält man in der Fahrschule sowie während der Fahrstunden. Einen Führerschein zu haben, bringt viele Vorteile, sowohl privat als auch beruflich. Da er nicht gerade günstig ist, muss man sich Gedanken zur Finanzierung machen. Lesen Sie über die Bedeutung sowie die Finanzierungsmöglichkeiten der Führerscheinprüfung.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Das weitverbreitete Dokument

Wenn der Polizist in der Fahrzeugkontrolle vor Jahren noch nach der "Pappe" fragte, so bekam er tatsächlich ein kleines Faltwerk aus gestärktem Papier ausgehändigt, das den Besitzer eines Wagens zum Autofahren auswies. Doch diese Zeiten sind vorbei. Ein Dokument in Checkkartenformat wird gegenwärtig überreicht, wenn der Prüfling seinen Führerschein besteht.

Rund drei Millionen Personen absolvieren pro Jahr die Fahrschule hierzulande. Etwas mehr als zwei Drittel von ihnen reihen sich in die Schar der gegenwärtig 55 Millionen Führerscheininhaber ein. Die Quote der Durchfaller liegt bei etwas weniger als 30 Prozent - trotz aller Hürden und Probleme ist die Herausforderung also zu schaffen. Notfalls eben erst im wiederholten Anlauf.

Finanzielle und zeitliche Investition

Allzu leicht sollte die Prüfung dennoch nicht angegangen werden. Denn wenn die entscheidende Stunde erst einmal geschlagen hat, so verfügt der Schüler meist über

  1. etwa zwei bis drei Monate an Fahrpraxis,
  2. diverse Theoriestunden und nicht selten
  3. einen finanziellen Aufwand von wenigstens 800, nicht selten sogar 1.000 oder mehr Euro.

Die Mühen sollten sich also lohnen. Klar ist allerdings auch, dass sich die Aufgabe trotz aller Vorbereitung nur selten simulieren lässt. Denn kleine Details können hier über Erfolge und Niederlagen entscheiden. Nur wer sich hoch konzentriert der Herausforderung stellt, kann mit der Ausstellung des Dokuments rechnen. Wer sich jedoch Fehler erlaubt, riskiert das gute Gelingen der Begutachtung des fahrerischen Könnens.

Möglichkeiten der Führerscheinfinanzierung

Schon rechtzeitig sparen

Eigenfinanzierung heißt, dass der Führerscheinerwerb aus vorhandenem Erspartem bezahlt werden kann. Hier ist in erster Linie der Fahrschüler gefragt. Er weiß buchstäblich schon Jahre vorher, wann er welche ungefähre Summe benötigt.

Er sollte also zielstrebig den Grundstock für seine Führerscheinfinanzierung ansparen.

Patengeschenk zur Taufe

Ein sinnvolles und vorausschauendes Patengeschenk zur Kindtaufe ist das Sparbuch für Führerschein inklusive Auto. Der monatliche Betrag von zum Beispiel fünfzig Euro ergibt inklusive Zinsen und Zinseszinsen achtzehn Jahre später einen fünfstelligen Eurobetrag.

Der Führerschein ist finanziert, ebenso wie der gut erhaltene Gebrauchtwagen als Anfängerfahrzeug.

Sparschwein, Sparbuch, Festgeldkonto

Wenn es um das Sparen geht, dann bieten sich vielfältige Wege und Möglichkeiten an. Dabei kommt es immer darauf an, schon in frühen Jahren bewusst und kontinuierlich vom Verdienten oder Geschenkten einen Teil zurückzulegen, also zu sparen.

  1. Das beginnt im kleinen Alter mit dem Sparschwein.
  2. Abgelöst wird es vom Sparbuch, und das seinerseits
  3. von einem ersten Festgeldkonto für Jugendliche.

Entscheidend ist, dass sich das Sparguthaben vermehrt. Am Jahresende muss es höher sein als zum Jahresanfang.

Rückwärtssparen

Die Fremdfinanzierung wird gerne auch als Rückwärtssparen bezeichnet. Beim Vorwärtssparen ist das Ersparte vorhanden, wenn es ausgegeben wird. Umgekehrt wird die fällige Ausgabe zunächst finanziert und anschließend bezahlt.

In diesem Stadium wird zwar auch gespart - aber eben rückwärts und für eine Summe, die bereits ausgegeben worden ist.

Führerscheinkredit

Jede Führerscheinfinanzierung als Fremdfinanzierung ist im Grunde die Kreditaufnahme bei einer Bank oder Sparkasse. In den meisten Fällen ist es ein bonitätsabhängiger Ratenkredit, der zweckgebunden als Führerscheinkredit vergeben wird. Der Kreditnehmer darf die Kreditsumme nur zu diesem Zweck verwenden. Die Kreditinstitute erwarten, sofern kein zweiter Kreditnehmer oder Bürge die Führerscheinfinanzierung besichert,:

  • ein regelmäßiges Einkommen mindestens in Höhe der Pfändungsfreigrenze,
  • einen gesicherten Arbeits- oder Ausbildungsplatz,
  • einen festen Wohnsitz und, wie es umgangssprachlich genannt wird,
  • eine saubere Schufa.

In der Datenbank der Schufa, der privaten Wirtschaftsauskunftei Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditförderung, dürfen keine negativen Eintragungen über Zahlungsprobleme stehen.

Alle Kreditinstitute reagieren sensibel und zurückhaltend bei auch nur einer Negativeintragung wegen der nicht oder verspätet bezahlten Mobilfunkrechnung. Sie leiten daraus eine Zahlungsunzuverlässigkeit ab und verbinden damit ein Kreditausfallrisiko, das für sie mit Ärger, Zeitaufwand und Kosten verbunden ist.

Fazit

Wie wichtig oder auch unentbehrlich der Führerschein ist, das merkt der Autofahrer spätestens dann, wenn ihm die Fahrerlaubnis vorübergehend entzogen wird - wenn er, wie es heißt, seinen Führerschein abgeben muss.

Grundlage des beruflichen Werdegangs

Aber nicht alleine der finanzielle und der zeitliche Aufwand erfordern es, dass der Führerschein bestanden werden sollte. Er gilt vielmehr als Voraussetzung in den unterschiedlichen Berufen, um unter der Vielfalt an Bewerbern überhaupt eine Chance zu haben.

Wer erfolgreich sein will, der muss mobil sein - so scheint es jedenfalls. Müssen Termine außerhalb der Firma wahrgenommen werden oder gilt es, regelmäßig auf fernen Baustellen zu arbeiten, so ist das Auto unabkömmlich. Notfalls könnten die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt oder ein Kollege gefragt werden. Doch nichts geht über die Möglichkeit, die An- und Abreise selbst zu gestalten. Denn das eigene Gefährt ist stets auch der verlängerte Komfortbereich. Er wird nicht selten hübsch dekoriert. Eben eine echte Wohlfühloase.

Bei der Agentur für Arbeit anfragen

Eine besondere Art der Führerscheinfinanzierung im Einzelfall bietet die Agentur für Arbeit beziehungsweise das dortige Jobcenter. Rechtsgrundlage dafür ist § 7 des SGB III, des dritten Sozialgesetzbuches.

In diesen Fällen geht es darum, Bezieher von Arbeitslosengeld in den Arbeitsprozess einzugliedern. Wenn das dauerhaft möglich und die nicht vorhandene Fahrerlaubnis das einzige Hindernis ist, dann kann als eine Ermessensentscheidung der Führerschein als Transferleistung finanziert werden.

Das ist nicht die Regel, aber keineswegs ausgeschlossen und im Einzelfall ein persönliches Gespräch mit dem Sachbearbeiter wert.

Keine Frage des Alters

Oft wird die Entscheidung für die Fahrerlaubnis kurz vor dem Eintritt des Erwachsenenalters gefällt. Idealerweise steht dann das erste eigene Auto am 18. Geburtstag vor der Tür. Doch hier gilt nicht die alte Weisheit, wonach Hans nimmermehr lernt, was Hänschen bereits nicht kann.

Die Erlangung des Führerscheins ist nicht an ein Alter gebunden. Und es ist auch keine Seltenheit, dass Personen jenseits des 30. oder 40. Lebensjahres die Prüfung besser absolvieren, da sie gereifter wirken, sich im Verkehr keinen Risiken aussetzen und mit Sorgfalt fahren. Der Entschluss, sich nun doch einmal der Fahrschule zu widmen, kann daher auch gerne im höheren Alter gefällt werden.