Nordic (Trail) Running: Gesundheitswert, Zielgruppen und Unterschiede zum Nordic Walking

Beim Nordic Running handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Nordic Walking. Hierbei zielt man auf eine Leistungssteigerung sowie auf eine bessere Koordinationsfähigkeit ab. Gibt es speziell für diesen Sport ausgelegte Pfade und Wege, so genannte "Trails", ist die Rede vom Nordic Trail Running. Lesen Sie über die Merkmale, den Gesundheitswert sowie die Zielgruppen des Nordic Runnings.

Von Kathrin Schramm

Der Unterschied vom Nordic Walking zum Nordic Running besteht im Wesentlichen in der Geschwindigkeit der Bewegung. Doch so einfach ist es nicht, es wäre vermessen zu glauben, dass beim Nordic Running einfach nur etwas schneller gelaufen wird.

Nordic Walking

Das Nordic Walking zeichnet sich als besonders gelenk- und kreislaufschonende Sportart dadurch aus, dass es Fitness für den ganzen Körper und Organismus bringt. Werden beim herkömmlichen Walken die Arme nur rhythmisch mitgeführt, so sind sie beim Nordic Walking durch eine aktive Armarbeit mit Stockeinsatz schon stärker beansprucht.

Die richtige Führung der Stöcke

  • trainiert den Oberkörper
  • erhöht den Energieverbrauch und
  • stärkt die Fitness.

Der elementare Vorteil des Nordic Walking ist es jedoch, dass es von Personen fast jeder Alters-, Leistungs- und Gewichtsklasse ausgeübt werden kann. Es eignet sich daher ideal als Gesundheits- und Rehasport und spricht auch Personengruppen an, die sich mit leistungsorientiertem Sport nicht identifizieren möchten.

Das stramme Spazierengehen mit Stöcken wird bis heute in der Regel von älteren oder körperlich weniger leistungsfähigen Personen ausgeübt, die zum Beispiel aufgrund von Vorerkrankungen, Gelenkschwächen oder auch Übergewicht ihren Körper nicht durch Joggen belasten können.

Als vergleichsweise sanfte Bewegungsform bietet es den Vorteil der Bewegung an der frischen Luft und eine ideal Möglichkeit des Herz-Kreislauf-Trainings. Durch den Einsatz der Stöcke wird auch der Oberkörper beansprucht und somit werden viele unterschiedliche Muskelgruppen gleichzeitig gefördert.

Nordic Walking findet meist in der Fettverbrennungszone statt und kann eine Diät wirkungsvoll unterstützen.

  • Frau beim Nordic-Walking mit Wanderstöcken

    © Lichtmaler - www.fotolia.de

  • Joggen im Herbst - Laufschuhe auf Waldweg mit Herbstlaub

    © Halfpoint - www.fotolia.de

  • Junge Frau im heißen Sonnenlicht fasst sich erschöpft an die Stirn

    © Jürgen Fälchle - www.fotolia.de

Nordic Running

Das Nordic Running dagegen ist eine Weiterentwicklung des Nordic Walking, das durch einen Personenkreis betrieben wurde, der sich beim Nordic Walking leistungsmäßig unterfordert fühlte. Es dient der Steigerung der Koordinationsfähigkeit und der Erhöhung der Leistungsfähigkeit.

Beim Nordic Running wird unter Einsatz ausgeprägter Armarbeit schnell gelaufen. Damit stellt das Nordic Running vielerlei verschiedene Ansprüche an den Körper und die Leistungsfähigkeit seines Sportlers.

Mit sehr langen Schritten und weit ausholenden Armbewegungen wird nun in beachtlichen Geschwindigkeiten gelaufen. Damit stellt das Nordic Running nicht nur hohe Anforderungen an die Kondition des Läufers, sondern auch an seine motorischen Fähigkeiten. Denn anders als beim herkömmlichen Laufen wirken sich hier stilistische Fehler und die falsche Technik nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar aus.

Wer sich am Nordic Running versuchen möchte, der sollte bereits ein sehr sicherer und geübter Nordic Walker oder ein gut trainierter Läufer sein. Nur auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Sport mit Spaß und ohne Gefährdung der eigenen Gesundheit auch über längere Distanzen hinweg ausgeführt werden kann.

Für Fortgeschrittene Wer sich im Nordic Running versuchen will, sollte ein erfahrener Nordic Walker sein!

Nordic Trail Running: Laufen auf Routen

Nordic Trail Running am Strand
Nordic Trail Running am Strand

Nordic Runner sind meist Menschen, die die Natur und die Bewegung lieben. Sie sind gerne unabhängig und bewegen sich frei. Also wählen sie auch ihre Routen gerne im freien Gelände. Sie laufen nicht auf geteerten Straßen oder gut befestigten Waldwegen, sondern tatsächlich im Gelände.

Sind Trampelpfade oder zum Teil auch Tierpfade vorhanden, so werden diese ebenso genutzt wie holprige Wanderwege. In der Fachterminologie werden solche unebenen Wege als "Trails" bezeichnet. Sie werden beim Nordic Trail Running ausschließlich genutzt.

Ausrüstung

Auch die Ausrüstung variiert vom Nordic Walking zum Nordic Running. Die Stöcke beim Nordic Running sind aus leichterem Carbon. Sie sind flexibler und unter Einwirkung größerer Kräfte leicht biegbar. Dies macht sich auch in ihrem Anschaffungspreis bemerkbar.

Doch fast noch wichtiger als die Stöcke ist das geeignete Schuhwerk. Nutzt der Walker einen eher robusten und wenig flexiblen Schuh mit einer guten Dämpfung und Stabilität, so wird zum Nordic Running am besten ein Schuh aus dem Laufbereich eingesetzt, der den Anforderungen des schnellen Laufens entspricht.

Andere Ausrüstung: Nordic Runner verwenden, anders als beim Nordic Walking, flexiblere Stöcke und leichte Laufschuhe, statt der robusten Walking-Schuhe.

Gesundheitswert

Wird Nordic Running richtig betrieben, so kann man kaum noch von einer gelenk- und kreislaufschonenden Sportart sprechen. Für Menschen mit Vorerkrankungen oder nicht optimalem Gesundheitszustand ist es daher nicht wirklich geeignet.

Zielgruppe

Sehr gut geeignet ist das Nordic Running dagegen für Sportler, die durch höhere Anforderungen ihren Allgemeinzustand und ihre Kondition verbessern möchten. Für einen Läufer mit beispielsweise Knie- oder Sehnenproblemen kann es eine optimale Trainingsform darstellen, da er als geübter Sportler einen Teil des Eigengewichts auf die Armmuskulatur und die Stöcke verteilen kann.

So kann ein Läufer laufen, und bei perfektionierter Technik dabei dennoch seine Gelenke entlasten. Die automatische Kräftigung des Rumpfes wirkt sich im Wettkampf zudem positiv aus.

Fazit

Wenn Sie mit dem Nordic Running beginnen möchten, dann sollten Sie ein sicherer und geübter Nordic Walker sein, und die Grundtechniken spielend beherrschen. Egal ob Sie Leistungssportler, Freizeit- oder Gesundheitssportler sind, lassen Sie sich vor Beginn des Trainings von Ihrem Hausarzt untersuchen und beraten.