Tipps für Einsteiger im Barfußlaufen - von der Vorbereitung bis zur Wahl des richtigen Bodens

Das Barfußlaufen erfreut sich großer Beliebtheit - selbst die Anzahl an Joggern und Wanderern, die ihre Strecken bzw. Touren barfuß absolvieren, nimmt zu. Als Einsteiger sollte man jedoch einige Ratschläge beachten, um Beschwerden und ernsthaftere Verletzungen zu vermeiden. Lesen Sie, wie Sie sich auf das Barfußlaufen am besten vorbereiten können, und Informieren Sie sich über geeignete Böden.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Vorbereitung

Wer sich bewusst für das Barfußlaufen entscheidet, sollte sich keineswegs sofort in die freie Natur begeben. Zuerst ist ein Besuch beim Hausarzt zwingend erforderlich. Beim Barfußlaufen kann es schnell passieren, dass man einmal in eine Glasscherbe oder einen Nagel tritt, deshalb ist eine Tetanusimpfung schlichtweg Pflicht. Der Arzt kann übrigens auch Auskunft darüber geben, ob die eigene Bewegungsabfolge in Ordnung ist oder ob man die Füße tatsächlich falsch setzt.

Laufstrecken - welcher Boden ist geeignet?

Geeignete Strecken:

  • auf Wiesen
  • auf Feldern
  • in Wäldern
  • am Strand

Wichtig beim Barfußlaufen ist auch, dass man die Laufstrecke vorher bis ins kleinste Detail plant. Mit den richtigen Joggingschuhen meistert man fast jedes Gelände. Sie dämpfen Stöße auf steinigem Untergrund genauso gut wie auf einer weichen Wiese.

Wer barfuß läuft, kann sich jedoch nicht auf diesen Schutz auf Gummi und Leder verlassen. Damit Haut und Bewegungsapparat keinen ernsthaften Schaden davon tragen, muss die Wahl des Geländes beim Barfußlaufen höchste Priorität haben.

Mit bloßen Füßen auf einem steinigen Feldweg oder einer Straße zu gehen, ist kein Vergnügen, selbst wenn es sich nur um ein paar Meter handelt. Eine Wanderkarte kann dabei helfen, persönliche Kenntnis des Geländes ist aber natürlich immer von Vorteil.

Wald- und Wiesenwege

Barfuß auf Wiese
Barfuß auf einer Wiese

Optimal sind Wald- und Wiesenwege. Durch das Gras beziehungsweise die Tannennadeln entsteht ein federnder Untergrund, in den der Fuß leicht einsinken kann. Das Laufen wird dadurch zwar ein bisschen anstrengender, dafür werden die Gelenke optimal entlastet.

Selbstverständlich sollte der Weg nicht gerade an einem hochfrequentierten Badesee oder Grillplatz liegen. Hier besteht nämlich die Gefahr, dass sich Glasscherben und anderer gefährlicher Müll im Gras verbergen.

Auch auf herausstehende Wurzeln ist besonders Acht zu geben. Ohne den Schutz durch feste Schuhe kann man sich schnell eine Zehe brechen oder doch zumindest schmerzhafte Hautabschürfungen zuziehen.

Strand

Im Urlaub kann man auch ausgezeichnet am Strand entlang gehen, vorausgesetzt, der Sand ist nicht allzu tief. Denn sonst werden die Bänder und Sehnen zu sehr beansprucht.

Barfußlaufen im Wasser ist ebenfalls sehr empfehlenswert, hier sollte man jedoch ganz besonders darauf achten, wo man entlang geht. Durch das Wasser ist der Grund oft schlecht zu erkennen. Um Verletzungen vorzubeugen, sollte man sich vorher darüber informieren, ob sich im Wasser eventuell viele spitze Steinchen oder Muscheln befinden.

  • Nahaufnahme zweier Füße von hinten, der rechte Fuß ist angehoben und hat eine rote schmerzhafte Stelle

    © pathdoc - www.fotolia.de

  • Barfußlaufen auf mit Frost bedecktem Gras (Tautreten)

    © stepaska - www.fotolia.de

  • Frauenfüße laufen über den Strand am Meer

    © Lev Dolgatshjov - www.fotolia.de

Langsam anfangen

Egal, ob man ein professioneller Jogger ist oder noch nie mehrere Minuten lang am Stück gelaufen ist: zu Beginn ist größte Vorsicht geboten. Barfuß läuft es sich eben ganz anders als mit Schuhen, deshalb ist es ratsam, zuerst mit schnellem Gehen, also einer Art Walking zu beginnen. Dabei ist penibel darauf zu achten, dass wirklich bei jedem Schritt zuerst mit dem Ballen aufgesetzt wird.

Erst wenn dieser Bewegungsablauf in Fleisch und Blut übergegangen ist, kann man eine schnellere Gangart einschlagen. Zu Beginn reichen einige Minuten Barfußlaufen völlig aus, schließlich müssen sich Muskeln und Sehnen erst an diese neue Form der Belastung gewöhnen.