Badekristalle im Portrait: wie viel Badekristalle gehören in die Badewanne?

Ein Vollbad hat eine entspannende Wirkung auf Körper und Geist. Durch die Verwendung von Badekristallen wird dieser Effekt noch verstärkt. Je nachdem für welche Badekristalle man sich entscheidet, haben diese sogar einen therapeutischen Effekt. Aber wie viel der Badekristalle benötigt man eigentlich für ein Vollbad? Wie warm sollte man baden und was passiert, wenn man Badekristalle überdosiert?

Von Ingrid Hammermüller

Die Vor- und Nachteile von Badekristallen gegenüber Badeflocken

Badekristalle können ebenso wie Badeflocken individuell dosiert werden. Die ätherischen Öle und Aromen werden durch den Kontakt mit Wasser freigesetzt, da sich die Badekristalle auflösen und so all ihre Inhaltsstoffe freisetzen.

Vorteile

Die feinen Badekristalle haben aber auch Vorteile gegenüber Badeflocken. Sie sollen Muskelverspannungen lösen und sind somit die ideale Lösung nach einem anstrengenden Tag oder intensiver sportlicher Betätigung. Muskel- und Gelenksschmerzen nehmen durch ein Bad mit entspannenden Badekristallen spürbar ab und tragen so zu einem wunderbaren Wohlgefühl bei.

Außerdem werden sie meist in ansprechenden Verpackungen verkauft, sodass sie auch ein ideales Geschenk abgeben. Ob Sie Badekristalle als Geburtstagsgeschenk, zur Einweihung oder als kleines Dankeschön verschenken möchten, bleibt Ihnen überlassen. Fakt ist: Sie kommen bei allen Badebegeisterten sehr gut an.

DIY: Badekristalle einfach selber gemacht

Ein Vorteil gegenüber den Badeflocken ist, dass man Badekristalle ganz einfach selbst machen kann. Dazu benötigt man lediglich:

  1. Meeressalz,
  2. etwas Mandel- oder Jojobaöl und
  3. einige Tropfen ätherisches Öl nach Wahl.

Diese Zutaten mischt man zusammen und lässt sie erst einmal ziehen. Anschließend kann man die selbst gemachten Badekristalle verwenden oder verschenken.

Nachteil

Ein Nachteil der Badekristalle ist, dass sie im Gegensatz zu Badeflocken keinen Schaum bilden. Wer also Schaum zum Entspannen braucht, sollte lieber auf Badeflocken zurückgreifen.

Die beliebtesten Duftrichtungen bei Badekristallen

Die Grundlage für die meisten Badekristalle die es in Drogerien und Supermärkten zu kaufen gibt, bildet meist Meersalz. Auch Solesalz wird häufig als Basis verwendet. Außerdem sind ätherische Öle zugesetzt, die beim Baden für den angenehmen Duft sorgen und durch den Kontakt mit Wasser freigesetzt werden.

Badekristalle gibt es im Gegensatz zu den Flocken meist mit etwas herberen Aromen. Die gängigsten Duftrichtungen bei Badekristallen sind:

Mittlerweile gibt es aber auch schon Badekristalle die zart oder nach exotischen Früchten duften. Keine Seltenheit mehr und vor allem von Damen bevorzugt sind:

Therapeutischer Effekt gegen Muskelschmerzen, Erkältung und Cellulite

Vor allem die Zutaten des basischen Bades sind sehr edel, neben verschiedenen Salzen enthält es auch verschieden Halbedelsteine. Dafür werden Halbedelsteine wie

  • Turmalin
  • Bergkristall und
  • Amethyst

zu feinem Kristallstaub vermahlen. Dieser Staub wird dann mit anderen Zutaten zu basischen Badekristallen verarbeitet. Durch das Eintauchen im basischen Bad wird die Balance der Haut gefördert. Zudem hilft es wirksam Säuren aus der Haut zu entfernen, die beispielsweise zu Cellulitis führen können. Durch die Entsäuerung des Bindegewebes kann Cellulitis durch die einfache Anwendung eines Bades, einmal pro Woche wirksam gelindert werden.

Aber auch Leistungssportler wissen die Vorteile von basischen Kristallen zu schätzen, denn diese lindern Muskelschmerzen. Zugleich beugen sie direkt nach dem Sport angewandt die Entstehung von Muskelkater vor, weil sie die Milchsäure, die beim Sport entsteht und welche für den Muskelkater verantwortlich ist, wirksam aus Muskeln und Gewebe ziehen.

Salz aus dem Toten Meer gegen Hautprobleme

Ebenfalls außerordentlich gut für die Haut ist ein Bad in Totem Meer Salz. Diese Badekristalle werden hergestellt, indem Wasser des Toten Meeres verdunstet wird. Aufgrund seines hohen Salzgehalts von etwa 33 Prozent bilden sich beim Verdunsten feine Salzkristalle. Therapeutischen Nutzen hat ein Bad mit Badekristallen aus dem Toten Meer vor allem für Menschen, die unter Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Schuppenflechte leiden, denn die Zusammensetzung der Badekristalle fördern die Heilung dieser Hautkrankheiten optimal, weswegen auch deutsche Krankenkassen bei besonders schlimmen Fällen von Hauterkrankungen die Kosten für einen Kuraufenthalt am Toten Meer bezahlen. Neben

  • Magnesiumchlorid,
  • Calciumchlorid,
  • Natriumchlorid und
  • Kaliumchlorid

enthält das Tote Meer Salz aber auch sehr viele Mineralien und Spurenelemente. Dadurch wird die Haut in einem Bad mit diesen Badekristallen gut versorgt. Durch die Badekristalle sieht die Haut nach dem Bad rosiger und strahlender aus, zudem verschwinden raue Stellen beispielsweise an den Ellenbogen wie durch Zauberhand.

Für ein Vollbad benötigt man etwa 500 bis 600 g Salzkristalle aus dem Toten Meer. Meist sind die im Handel befindlichen Gebinde mit ihrem Inhalt auf ein Vollbad abgestimmt.

Salz aus dem Toten Meer für den Therapieeffekt
Salz aus dem Toten Meer für den Therapieeffekt

Badekristalle richtig anwenden

Wie oft man Badekristalle anwendet, bleibt einem im Prinzip selbst überlassen. Einige Dinge sind jedoch trotzdem zu beachten. Für die meisten sind Badekristalle etwas Besonderes, deshalb werden sie nur etwa ein bis zweimal pro Woche oder auch zu besonderen Gelegenheiten oder nach einem anstrengenden Tag angewendet.

Wer sich nach dem Baden nicht eincremt, wird bereits nach wenigen Tagen eine sichtbare Trockenheit der Haut bemerken. Deshalb raten wir dazu, nicht jeden Tag zu baden, sondern das entspannende Bad zu einer Besonderheit zu machen oder immerhin nicht zu lange in der Badewanne zu verweilen.

Enstspannen mit Badekristallen

Entspannung mit Badekristallen nach einem harten Arbeitstag
Entspannung mit Badekristallen nach einem harten Arbeitstag

Nach besonders anstrengenden Arbeitstagen oder intensiven Sporteinheiten empfiehlt es sich, bei einem heißen Bad abzuschalten. Körper und Geist entspannen sich und man kann anschließend wunderbar schlafen.

Badekristalle lösen sich immer auf. Solange das Wasser nicht ganz kalt ist, reagieren die Kristalle darauf und geben ihre pflegenden Stoffe und Düfte frei. Besonders angenehm ist der leicht ölige Film, der durch die Zugabe von ätherischen Ölen entsteht und sich sanft um die Haut schmiegt.

Auch nach dem Baden fühlt sich die Haut gepflegt und geschmeidig an. Voraussetzung dafür ist, dass sie nach dem Baden nur leicht mit einem Badetuch abgetupft wird.

Höchstens bei 37 Grad baden

Eine Badetemperatur von 32 bis 37 Grad ist optimal. Für viele Menschen klingt dies erst einmal recht kalt. Das ist aber ein Irrglaube. Wer sich ein Badewasserthermometer anschafft, wird schnell merken, dass 37 Grad absolut reichen, um sich zu entspannen.

Wer jedoch sein Badewasser jeden Tag mit Badekristallen aufpeppen möchte, sollte vorsichtig sein. Der angenehme Effekt den dieser Badezusatz erzeugt, verleitet viele Genießer dazu, sich zu lange im heißen Wasser aufzuhalten. Dies kann dazu führen, dass die Haut ausgetrocknet wird.

Den meisten Menschen kann das Badewasser nicht warm genug sein. Sie genießen es in heißem Wasser zu entspannen und fühlen sich so richtig wohl. Doch vielen ist gar nicht bewusst, dass sie damit der Haut nichts Gutes tun. Auch der Kreislauf wird ab einer Wassertemperatur von 38 Grad zu sehr belastet.

Nach dem Bad fühlt man sich müde und abgeschlagen, anstatt erfrischt und munter. Wer auf den Unterschied achtet, wird außerdem bemerken, dass

  • er nach einem "kühleren" Bad nicht so müde ist und
  • die Haut weder trocken noch gereizt ist.

Heiße Bäder werden grundsätzlich nur bei aufkommenden Erkältungen oder vor dem Schlafengehen empfohlen, da der Kreislauf in gewissem Sinne "runter fährt". Wer also beispielsweise die ersten Symptome einer Erkältung bekämpfen möchte, kann dies mit Badekristallen tun.

Wer sich an folgende Regeln hält darf Badekristalle getrost öfter verwenden:

  1. Sorgen Sie dafür, dass das Badewasser eine Temperatur von 37 Grad nicht überschreitet. Obwohl die meisten es als extrem angenehm empfinden, in heißem Wasser zu baden, wird der Kreislauf belastet und die Haut zu sehr ausgetrocknet.

  2. Außerdem sollte man sich nach jedem Bad mit einer leichten Lotion eincremen.

Inhaltsstoffe und Dosierung von Badekristallen

Badekristalle sind in fester Form als Badetablette erhältlich, oder als lose Kristalle. Sie bestehen in der Hauptsache aus verschiedenen Salzen wie etwa

  • Natriumchlorid,
  • Natriumsulfat und
  • Borax.

Handelt es sich um einen sprudelnden Badezusatz, so sind dieser Mischung noch

  • Weinsäure,
  • Natriumhydrocarbonat oder
  • Zitronensäure

zugesetzt. Neben diesen Zutaten können Duftstoffe wie Aroma- oder Parfümöle und Farbstoffe enthalten sein. Für hochwertige Kristalle dürfen nur Farbstoffe verwendet werden, welche auch für Lebensmittel zugelassen sind. Deswegen sind Badekristalle, auch in außergewöhnlichen Farben, absolut unschädlich und ungiftig.

Das passiert mit dem Badewasser

Badekristalle helfen nicht mehr, wenn man dem Wasser mehr von ihnen zusetzt als dieses Aufnehmen kann. Werden sie überdosiert, lösen sich diese nicht mehr auf. Für ein Vollbad reicht die Menge von 100 g Badekristallen vollkommen aus.

Durch die Zugabe von den Kristallen in das Badewasser ändert sich das osmotische Gleichgewicht des Wassers. Unter Osmose versteht man in der Physik einen Prozess, bei welchem Wasser sich mit Salzen verbindet. Würde man also ein Bad in klarem Wasser nehmen, würde dieses der Haut in ihr gebundene Salze entziehen. Dadurch wird die Haut rau, trocken und schuppig. Sind jedoch dem Badewasser Badekristalle zugesetzt, wird der Prozess der Osmose nicht in Gang gesetzt. Denn dann ist das Wasser so mit Salzen gesättigt, das es nicht mehr in der Lage ist weitere Salze aus dem Körper aufzunehmen.

Ist das Badewasser mit Badekristallen angereichert, ändert sich auch die relative Dichte des Wassers. Dadurch erhält ein Körper, der sich im Wasser befindet, mehr Auftrieb. Diesen Effekt kann man sehr gut am Toten Meer beobachten, dessen Wasser so sehr mit Salz angereichert ist, das der menschliche Körper im Wasser schwebt. Durch diesen Effekt wird die entspannende Wirkung zusätzlich vertieft. Zugleich kann man länger im Wasser bleiben, denn da das Salzwasser dem Körper kein Salz entzieht, wellt sich die Haut auch nicht.

Vor allem Varianten, die phosphathaltig sind, haben zusätzlich eine stark hautreinigende Wirkung. Weswegen sie besonders für Menschen mit einer Neigung zu unreiner Haut neigen geeignet sind.