Der Faltenrock

Der Faltenrock ist ein Klassiker unter den Röcken. Typisches Kennzeichen sind die regelmäßigen, genähten oder gebügelten Falten im Bund. In seiner kurzen Form findet er sich oftmals in der Bekleidung weiblicher Leistungssportlerinnen, etwa Tennisspielerinnen oder Eiskunstläuferinnen.

Von Cornelia Gschiel

Artverwandt mit dem Glockenrock ist der Faltenrock. Hierbei können die Falten allerdings genäht oder hineingebügelt sein. Bereits in den 20er-Jahren war dieses Modell sehr beliebt, damals allerdings eher lang gehalten, während Faltenröcke heutzutage vor allem knielang bis kurz sind.

Merkmale unterschiedlicher Faltenformen

Aber auch im Büro ist er gern gesehen. Hier tritt er in verschiedenen Formen auf. Neben dem klassischen Faltenrock mit einseitig gelegten Falten existiert er als Quetsch- bzw. Kellerfaltenrock mit einer großen Kellerfalte entweder vorn oder hinten oder als Plisseefaltenrock.

  • Während Quetsch- bzw. Kellerfalten mittig der Faltentiefe aufeinanderstoßen,
  • sind Plisseefalten künstlich hergestellte Falten, die auch als Dauerfalten bezeichnet werden, da sie bereits im veredelten Stoff vorhanden sind.

Neben diesen modischen Erscheinungsformen findet der Faltenrock heute auch noch als Kilt oder Teil einer Uniform Verwendung.

Verbreiterung der Silhouette

Allen Formen des Faltenrocks ist gemein, dass sie die Silhouette seines Trägers verbreitern. In Zeiten des Magerwahns mag dies schwer vorstellbar sein, doch früher galt eine breite Silhouette als eine Art Statussymbol, wies diese doch darauf hin, dass sich die Trägerin gutes Essen leisten konnte.

Insbesondere der plissierte Faltenrock trug auf den Hüften auf.

Neben dieser heute eher unerwünschten "Nebenwirkung" ist der Faltenrock aber unglaublich praktisch, da er nicht verrutscht, verknittert oder sonstwie seine Form verliert. Das macht ihn zum perfekten Teil des Reisekostüms, ist aber auch der Grund, weshalb er von der Schuluniform bis hin zur ländlichen Tracht nicht mehr wegzudenken ist.

Kombinationsmöglichkeiten

Genau diese rüstungsartige Form jedoch ist es auch, die dem Faltenrock in unseren modernen Zeiten über Jahrzehnte ein negatives Image verlieh. Er galt als wenig sexy, extrem uncool und schlicht spießig.

Erst um die Jahrtausendwende wurde er von hippen Fashionistas wiederentdeckt.

Mit zunehmender Beliebtheit des "Sexy Secretary-Looks" hielt auch der Faltenrock wieder Einzug in ihre Schränke, gelingt ihm doch das Kunststück, die Kluft zwischen streng und sexy spielend zu überbrücken - vorausgesetzt, er ist nicht gerade wadenlang.

Knieumspielender Faltenrock mit Kellerfalte

Ein knieumspielender Faltenrock mit Kellerfalte vorn passt dagegen perfekt zum modernen Für-alle-Fälle-gut-gekleidet-Look, wenn er mit blickdichten Strumpfhosen und Kniestiefeln kombiniert wird.

Als Oberteil kommt hier ein figurnaher Pullover in Frage, der die Silhouette schmal werden lässt. Will man die Silhouette dagegen ausgleichen und oben wie unten dieselben Proportionen haben, bietet sich eine Schluppenbluse an.

Hier kann man auf den Kontrast zwischen grobem (etwa einem Faltenrock aus Tweed) und feinem Stoff (besagter Schluppenbluse aus Seide oder Chiffon) setzen, der Spannung in den Look bringt.

Faltenminirock

Junge Mädchen setzen auf den Faltenminirock, der bevorzugt im Karo-Muster daherkommt. Aber Achtung: Ein Faltenrock, der ein bedeutendes Stück über dem Knie endet, kann wirklich nur von ganz schlanken Frauen getragen werden. Sind Sie über achtzehn, ist der Falten-Mini eher nichts für Sie. Außerdem sollte hier darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Dekolleté gezeigt wird.

Cool ist die Kombination zu eher maskulinen Oberteilen wie einem Polo-Shirt oder einem Tank-Top.

Langer Faltenrock

Für die längere Variante des Faltenrocks gilt das genaue Gegenteil: Hier sollte die Wahl des Oberteils so weiblich wie nur möglich ausfallen. Weit aufgeknöpfte Blusen, enge Oberteile, tief ausgeschnittene Shirts - all dies sind perfekte Begleiter zum Faltenrock und garantiert alles andere als spießig.

Wer allerdings von Natur aus besonders weibliche Hüften mitbringt, sollte eher auf Figurschmeichler wie etwa den Bleistiftrock setzen und vom Faltenrock die Finger lassen.

Geschichte

Designer mögen Falten in Röcken, da sie dem Kleidungsstück geradezu architektonische Eigenschaften verleihen und ihn so in gestalterischer Hinsicht besonders interessant machen. Schon in den Sechziger- und Siebzigerjahren war der US-amerikanische Modeschöpfer Roy Halston Frowick ein großer Verfechter des Faltenrocks.

Stars wie Elisabeth Taylor oder Bianca Jagger trugen seine plissierten Kreationen.

Ein großer Fan des Halston-Looks ist aber auch die Stylistin Patricia Field, die die Schauspielerin Sarah Jessica Parker für die Kultserie "Sex and the City" in plissierte Faltenröcke hüllte und somit ihr weltweites modisches Comeback einleitete.