Das Tunikakleid

Das Tunikakleid ist ein wahrer Tausendsassa unter den Kleidern. Es steht nahezu jeder Frau, an schlechten Tagen lassen sich so allerlei - auch lediglich gefühlte - Fettpölsterchen unter ihm verstecken, und obwohl es sehr bequem und leger ist, wirkt seine Trägerin immer gut gekleidet. Kurz: Das Tunikakleid ist ein Traum für jede Frau.

Von Cornelia Gschiel

Orientalischer Look

Lässig und doch korrekt - darin ähnelt das Tunikakleid dem Hemdblusenkleid, wobei ihm dessen typische Elemente - Blusenkragen, Schulterpatten, Knopfleiste - fehlen. In das in seiner Schnittführung an traditionelle orientalische Oberbekleidung erinnernde Tunikakleid schlüpft Frau einfach hinein und ist fertig.

Apropos Orient: Vielfach finden sich folkloristische Stickereien insbesondere am Kragen von Tunikakleidern, oder ihr Ausschnitt und manchmal auch die Ärmelabschlüsse sind mit kontrastierendem Borten aus Häkelspitze besetzt. In diesem Falle weist das Tunikakleid oftmals 7/8-Ärmel auf.

Kombinationsmöglichkeiten

Immer kommt es mit lockerer Silhouette daher und endet klassischerweise kurz über Kniehöhe, kann aber auch kürzer sein. Dann wird das Tunikakleid gern im Kleid-über-Hose-Look kombiniert.

Kleid über Hose

Fast alle Tunikakleider nämlich machen zu Jeans und Leggins eine gute Figur. Möchte man das Tunikakleid zu Jeans kombinieren, setzt man idealerweise auf Skinnies, die den lässigen Leggins-Look imitieren.

Perfekt passen aber auch Jeans mit weit ausgestelltem Bein - hier lassen die Siebzigerjahre grüßen! Um die Proportionen zu wahren, sollten hier allerdings Taille oder Hüften mit einem Gürtel betont werden.

Wer das Tunikakleid zu Hosen kombiniert, sollte darauf achten, dass die Hosen unter dem Kleid nicht auftragen, also keine Bundfalten haben und im Idealfall auch nicht durch übermäßige Taschen, Gürtelschlaufen etc. auffallen.

Eine Cargohose beispielsweise wäre die denkbar schlechteste Kombipartnerin fürs Tunikakleid, denn sie ließe Frau um die Mitte ganz schön füllig wirken. Ohnehin ist der Gürtel das Accessoire der Wahl fürs Tunikakleid, denn damit werden die Stoffmassen ruck-zuck auf Figur gebracht.

Business- und Freizeitlook

Progressive Designer, die oft aus dem japanischen Raum kommen, machen Tunikakleider businesstauglich. Hier werden sie in gedeckten Farben, aus klassischen Businessmaterialien und oftmals mit chinesischem Kragen gearbeitet. Eine Marlene-Hose und ein Gehrock aus demselben Stoff sind ideale Ergänzungen.

Typischerweise aber ist das Tunikakleid ein Fall für die Freizeit - allzusehr sendet es die Botschaften "Jugend" und "Sommer" aus. Kein Wunder, dass viele Strandkleider im Tunika-Stil geschnitten sind!

Nicht zuletzt nämlich sind Tunikakleider selbst im heißesten Sommer echte Figurschmeichler: Sie kaschieren nicht nur einen kleinen Bauchansatz, sondern auch kräftigere Oberarme - und dennoch ist Frau mit ihnen luftig leicht angezogen.

Farben und Muster

Ihrem sommerlichen Image gemäß warten viele Tunikakleider mit All-Over-Druck auf. Besonders beliebt sind hier Paisley- oder Popart-Muster. Aber es finden sich auch unifarbene Tunikakleider, Jeans-Tunikakleider, Tunikakleider aus Spitze und viele mehr - im Grunde gibt es keine Farben und Materialien, die für ein Tunikakleid nicht denkbar wären.

So sind auch viele der im Winter so beliebten Strickkleider, die man zu blickdichten Strumpfhosen und kniehohen Stiefeln kombiniert, im Grunde ihres Herzens Tunikakleider.

Bei wärmeren Temperaturen - und entsprechender Länge! - können Tunikakleider auch solo getragen werden. Als Kombipartner kommt hier die ganze Palette vom kniehohen Stiefel über den modischen Turnschuh bis zur stylischen Riemchensandalette in Frage - je nach Stil des Kleides, der Trägerin und des Anlasses.

So beispielsweise wird man ein Jeans-Tunikakleid eher zu Westernasseccoires - Wildlederboots, Fransentasche - kombinieren, ein Seidentunikakleid hingegen eher zu Stilettos.

Langarmtunika

Langarmtunikakleider sind tolle Begleiter für den herbstlichen Alltag. Modische Details sind hier oft Nähte am Saum und den Ärmelenden, die sich leicht wellen. Damit alles gut sitzt, braucht es Teilungsnähte im Brustbereich.

Für eine super Figur sorgen Wiener Nähte, während ein unter der Brust im Empire-Stil abgenähtes Tunikakleid nur sehr schlanken Frauen steht - bei allen anderen kommt schnell der Eindruck von Umstandsmode auf.

Tunikakleider aus Jersey

Vorsicht angebracht ist auch bei Tunikakleidern aus Jersey. Diese geben sich zwar wahnsinnig jugendlich und sind extrem bequem - sobald Frau die dreißig überschritten hat, gehören sie jedoch ausschließlich in den Freizeitbereich, wo sie in den von vielen großen Mädchen heißgeliebten Chucks eine ideale Ergänzung finden.