Tipps zur Gewichtsmessung mit der Waage, während und abseits einer Diät

Es gibt kaum ein Haushaltsgerät, das genauso verhasst ist wie sie und gleichzeitig so häufig verwendet wird. Die Rede ist von der Personenwaage. Wenn man sich jedoch an ein paar wenige Regeln hält, wird man feststellen, dass das Wiegen sogar ziemlich aufbauend sein kann. Besonders während einer bewussten Gewichtsabnahme ist dies ein wichtiger Faktor! Wir geben Tipps zum richtigen und bewussten Wiegen vor, nach und während einer Diät.

Von Andreas Hadel

Wie und wann man sich am besten wiegt

Die meisten Menschen, die abnehmen möchten, wiegen sich mehrmals täglich, um ihr Gewicht stets unter Kontrolle zu halten. Dadurch entsteht natürlich enormer Stress und im schlimmsten Fall sogar ein überaus ungesundes Essverhalten.

Häufigkeit

Das Körpergewicht unterliegt nämlich ganz natürlichen Schwankungen. Nimmt man eine große Schüssel Salat zu sich, so nimmt man damit automatisch auch jede Menge Wasser mit auf, wodurch das Gewicht natürlich in die Höhe getrieben wird. Nach einem Salamibrötchen wäre die momentane Gewichtszunahme dagegen sehr viel geringer.

Auf die Dauer wäre der Salat natürlich die gesündere Alternative, da er lange nicht so dick macht wie das belegte Brötchen, ganz im Gegenteil.

Doch nicht nur die Nahrung führt dazu, dass sich das Körpergewicht permanent ändert. Auch hormonell bedingte Wassereinlagerungen und der Stoffwechsel können solche Schwankungen auslösen.

Aus diesen Gründen ist es ratsam, sich höchstens einmal pro Woche zu wiegen. Nur dann bekommt man auch authentische Werte zur eigenen Abnahme.

Zeitpunkt

Neben der Häufigkeit des Wiegens ist auch der Zeitpunkt der Gewichtsmessung für ein aussagekräftiges Ergebnis ausschlaggebend. Wer sich in der einen Woche morgens wiegt und in der anderen abends, wird wohl mehr als frustriert sein.

Über den Tag hinweg nimmt der Mensch einiges an Nahrung und Flüssigkeit zu sich. Dadurch steigt das Körpergewicht natürlich enorm an. Über Nacht verstoffwechselt der Körper das Aufgenommene und senkt das Gewicht so wieder auf seinen ursprünglichen Zustand. Wer weniger Kalorien aufgenommen hat, als er verbraucht hat, ist am nächsten Tag sogar leichter als vorher.

Der beste Zeitpunkt zum Wiegen ist daher vor dem Frühstück und nach dem morgendlichen Toilettengang.

Standort der Waage

Übrigens kann auch der Standort der Waage der Grund dafür sein, dass es mit dem Abnehmen einfach nicht klappt. Steht das gute Stück nämlich auf weichem Teppichboden, so zeigt es einige Kilos mehr an, als es eigentlich sollte. Ein besserer Ort für die Waage ist ein harter, ebener Fliesenboden. Nur hier wird das Gewicht korrekt wiedergegeben.

Das Wiegen während einer Diät

Nehmen Sie Abstand davon, Ihre Fortschritte zu oft messen zu wollen. Der wöchentliche Gang auf die Waage macht, wenn überhaupt, am Anfang einer Ernährungsumstellung Sinn. Dann sollte es genügen, wenn Sie sich alle vier Wochen einmal auf die Waage stellen und das Gewicht ablesen.

Zu häufiges Wiegen ist demotivierend

Es macht also keinen Sinn, sich wöchentlich oder sogar täglich zu wiegen. Auch wenn Sie ab und an Tage erleben werden, in denen Sie jeden Morgen ein immer kleiner werdendes Gewicht ablesen können, so ist es eine Frage der Zeit, wann die Gewichtsabnahme stagniert. Sie werden sich

  • beweglicher,
  • schöner,
  • freier und
  • leistungsstärker

fühlen und auch Ihre Kleidung wird lockerer sitzen, und doch können Sie sich durch das von der Waage angezeigte Ergebnis negativ beeinflussen lassen und damit beginnen Ihre Ernährungs- und Trainingsmethode zu hinterfragen. Diese Zweifel an Ihrer Umsetzung sind unnötig und können umgangen werden, wenn Sie sich die Regel setzen, sich einmal im Monat zu wiegen.

Gewohnheiten etablieren

Trainieren Sie sich darauf hin, dass Sie täglich bewusst Übungen absolvieren. Beginnen Sie erst mit kleinen Trainingsphasen mit einer Länge von zwanzig Minuten, um sich langsam an den neuen "persönlichen Termin" zu gewöhnen. Verlängern Sie die Trainingszeit wöchentlich um zehn Minuten und Sie werden bemerken, dass sich Ihr Körper nach zwei bis drei Wochen an die Umstellung gewöhnt hat und die körperliche Herausforderung sogar erwartet.

Der Mensch liebt Gewohnheiten und so gilt es, Veränderungen möglichst klar zu Gewohnheiten werden zu lassen. Halten Sie es ebenso mit der Umstellung Ihrer Ernährung und konzentrieren Sie sich darauf, jeden Tag

  1. optimaler zu essen und sich
  2. zu bewegen.

Auf diese Weise sehen Sie mit der Zeit Fortschritte und sabotieren Ihr Ziel nicht durch die Möglichkeit nur an dem einen oder anderen Tag gesund essen zu wollen.

Lebensmittel variieren

Achten Sie darauf, Ihre Grundnahrungsmittel ab und an durch andere zu ersetzen. Auf diese Weise umgehen Sie, dass Sie zu einem Komfortesser werden und Ihren Geschmackssinn und das Sättigungssignal Ihres Körpers nicht mehr wahrnehmen, weil Sie es gewohnt sind, dieses und jenes Lebensmittel in dieser Menge zu sich zu nehmen.

Variieren Sie Ihren Ernährungsplan so reichhaltig wie möglich und vergessen Sie nicht, sich dementsprechend mehr zu bewegen. Die Gleichung viel und gesund zu essen, geht nur dann positiv im Sinne des Gewichtsverlustes auf, wenn Sie auf ausreichende sportliche Betätigung achten. Ansonsten kann es passieren, dass die überschüssige Energie in Körperfett umgewandelt wird.

Nach eigenen Vorstellungen leben

Neben der Ernährungsumstellung und Ihrem Trainingsplan ist es für die Einhaltung beider Pläne wichtig, dass Sie sich Ihrer eigenen Regeln in Ihrem Leben bewusst werden. Erkunden Sie Ihre Regeln und setzen Sie sich dafür ein, diese im Alltag leben zu können. Sie haben das Leben vor sich und sollten es nicht passiv oder gelenkt durch einen anderen verbringen. Finden Sie Ihre eigenen Regeln und fühlen Sie sich energiegeladener und glücklich, weil Sie sich

  1. Ihrer bewusst sind und
  2. dafür einsetzen und darum kümmern das zu bekommen, was Ihnen gut tut.

Diese Perspektive wird Ihnen eine intensive innere Stabilität verleihen, so dass Sie leistungsfähiger sind und nahezu von selbst Ihre Pläne einhalten können ohne sich dabei gezwungen oder eingeschränkt zu fühlen. Das Gegenteil ist der Fall: Sie werden sich freier fühlen und wohler in Ihrem Körper, da Sie sich selbstbestimmt fühlen und sich für Ihre Gesundheit einsetzen.

Üben Sie, die Veränderungen täglich zu leben, mit Rückschlägen besser umzugehen und verlieren Sie nicht den Mut und Glauben an sich selbst, das, was Sie sich vorgenommen haben, zu schaffen. Beachten Sie die Faustregel, weniger zu essen als Ihr Körper tatsächlich verbraucht und die Kilos werden purzeln. Verbringen Sie so mindestens ein Drittel der Zeit, die Sie im Sitzen arbeiten, in Form von bewusster Bewegung.

Ruhe und Regeneration

Achten Sie auf einen guten Schlafrhythmus, denn Schlaf ist der Raum für die physischen Veränderungen in Ihrem Körper. Schonen Sie sich, lernen Sie sich zu entspannen und Stress besser wahrzunehmen und überfordern Sie Ihren Körper nicht durch zu intensives Training. Planen Sie auch Ruhephasen und Belohnungstage ein, in denen Sie sich entspannen und sich eine kleine Nascherei gestatten oder einer besonderen Lieblingsaktivität nachgehen.

Fazit

Seien Sie gut zu sich, verändern Sie Ihren Lebensstil und machen Sie sich entschlossenen Schrittes auf den Weg in ein gesünderes Leben. Steigen Sie dann in regelmäßigen, nicht zu eng aneinander liegenden Zeitpunkten auf die Waage, so werden Sie erfreuliche Ergebnisse wahrnehmen, die all Ihre Bemühungen und Auszeiten protokollieren.