Der Spiegel, das vergessene Trainingsgerät

Die Trainingswelt des Bodybuildings kennt mit seinen Supersätzen, Teilwiederholungen und einem immer größer werdenden Übungsarsenal keine Grenzen. Da kann es passieren, dass die eine oder andere Trainingsweisheit in Vergessenheit gerät.

Von Andreas Hadel

Wenn Sie die Spiegel in ihrem Fitness-Studio nur dafür nutzen, um nach den Konzentrationscurls hastig und schüchtern eine flüchtige Bizepspose einzunehmen, dann benutzen Sie eines der effektivsten Trainingsgeräte des Muskelsports falsch.

In den 70er und 80er Jahren war für alle Top-Athleten der Spiegel genauso wichtig wie der Kniebeugenständer. Ein Spiegel diente schlicht für mehr, als der puren Reflektion der Körperlichkeit.

Ihr drittes Auge

Ein Spiegel

  • ist der Trainer, den Sie sich nicht leisten können (oder wollen) und
  • kann zum perfekten Ersatz für einen nervtötenden Trainingspartner werden.

Ein Spiegel verrät Ihnen auf Anhieb, ob Sie die Übung korrekt oder schlampig ausführen.

Studien haben nachgewiesen, dass Sportler

  • aufmerksamer und
  • sauberer

trainieren, wenn Sie einen Spiegel benutzen.

Kurzhanteltraining vorm Spiegel

Konzentriert wie ein Jedi

Wenn Sie sich in Sachen Übungsausführung sicher fühlen, können Sie die Spiegel in ihrer "Muckibude" auch dafür benutzen, um Ihre Konzentration zu schärfen. Nichts wirft Sie so schnell in die viel zitierte Zone, wie der Blick in die eigenen Augen.

Der Tunnelblick auf das eigene Gesicht im Spiegelbild hilft dabei, die laute Popmusik im Studio zu ignorieren und andere ablenkungswürdige Faktoren (Stichwort: Knackpo in Stretchleggings) gar nicht erst wahrzunehmen.

Der Blick in die Zukunft

Gerade für alle Sportler, die noch an ihrer Definition feilen müssen, wird der Spiegel zum zuverlässigen Orakel. Beobachten Sie wie beim Pumpen Ihre Muskeln immer größer werden und dicke Adern zum Vorschein kommen.

Was Ihre Augen im Studio zu sehen bekommen, offenbart ihr Potential und macht Sie heiß auf die nächste Trainingseinheit.