Die Erstellung des eigenen Feng-Shui-Plans

Als Feng Shui bezeichnet man eine fernöstliche Lehre, in der Häuser, Wohnungen oder Grundstücke durch spezielle Raumaufteilung und Anordnung von Gegenständen harmonisiert werden, um eine positive Wirkung für die Bewohner zu erzielen. Damit das Qi so gut wie möglich fließen kann, sollte man einen eigenen Feng-Shui-Plan erstellen. Schon bei der Bauplanung lässt sich die Feng Shui Lehre mit einbeziehen. Lesen Sie, wie Sie einen eigenen Feng-Shui-Plan erstellen und diese Lehre bereits im Bereich der Bauplanung einsetzen können.

Von Jens Hirseland

Die Lehre des Feng Shui entstand im alten China und kommt dort bereits seit Jahrtausenden zur Anwendung. Im Feng Shui soll der Lebens- und Wohnraum des Menschen so gegliedert werden, dass das Qi, die Lebensenergie, optimal fließen kann, was sich wiederum positiv auf die Menschen, die dort wohnen, auswirkt.

Feng Shui: ein Plan abhängig vom Grundriss

Um das Qi in seinen Wohnräumen so gut wie möglich fließen zu lassen, empfiehlt sich die Erstellung eines eigenen Feng-Shui-Plans. Einen solchen Plan bezeichnet man als Bagua. Dieser stellt gewissermaßen eine Landkarte dar, die darauf hinweist, in welchen Wohnbereichen man das Qi stärken kann.

Die Grundlagen des Bagua

Das Bagua, das auf einem alten chinesischen Zahlenquadrat basiert, zählt zu den wichtigsten Instrumenten von Feng Shui-Beratern. Die Grundlage seiner Form bildet das chinesische I Ging, das als eines der ältesten Weisheitsbücher der Menschheit gilt. Aus dem Grundsymbol des I Ging, einem gleichseitigen Achteck, entstand schließlich das Bagua.

Die alten Chinesen sahen Achtecke als glücksbringende Formen an. In den westlichen Ländern greift man allerdings eher auf die Form eines Rechtecks oder Quadrats zurück. Das liegt daran, dass die Wohnungsgrundrisse in der Regel rechteckig sind.

Unterteilt wird das Bagua in neun Felder. Die Mitte, welches das Energiezentrum bildet, bezeichnet man als Tai Chi. Durch die acht Randfelder werden die wichtigsten Lebensbereiche des Menschen symbolisch dargestellt. Dazu gehören

Beachtet man die Bagua-Regeln, lässt sich eine energetisch günstige Ausrichtung von Gebäuden, Wohnräumen, Arbeitsplätzen und Gärten erzielen.

Um einen eigenen Feng-Shui-Plan anfertigen zu können, benötigt man allerdings einen Grundriss seiner Wohnung. Auf den Grundriss wird ein transparentes Papier gelegt, auf dem man dann die Außenwände des Grundrisses abzeichnet.

Die Fläche des Papiers teilt der Zeichner in Rechtecke oder Quadrate ein, in die er anschließend die verschiedenen Bezeichnungen des Bagua einträgt. Dabei muss sich die Eingangstür auf einer Linie mit den Feldern Freunde, Wissen oder Karriere befinden.

Danach wird das fertiggestellte Papier wieder auf den Grundriss gelegt. Nun kann man erkennen, welche Zimmer sich in welchen Bagua-Bereichen befinden. Hat das Haus mehrere Etagen, geht man Stockwerk für Stockwerk durch.

Weitere Infos zum Thema Bagua finden Sie hier - doch auch schon bei der Bauplanung lässt sich Feng Shui anwenden...

Je nach Grundriss des Hauses unterschiedliche Qi-Räume
Je nach Grundriss des Hauses unterschiedliche Qi-Räume

Bauplanung nach Feng Shui

Hat man sich für einen Hausbau entschieden, kann man einen Feng-Shui-Plan auch dann erstellen, bzw. die Lehre des Feng Shui mit in das Projekt Hausbau einfließen lassen. Denn nicht nur die Inneneinrichtung spielt beim Feng Shui eine Rolle - auch die Lage sowie die Außengestaltung eines Gebäudes können berücksichtigt werden.

Grundstückssuche

So gilt es zunächst einmal, ein passendes Grundstück zu finden. Überzeugte Feng Shui Anhänger werden dabei nicht nur dessen Lage überprüfen, sondern ebenso die Form. Im Idealfall hat das Grundstück eine rechteckige oder quadratische Form.

In diesem Fall ist eine gleichzeitige Verteilung der Bagua-Bereiche gewährleistet. Fehlzonen lassen sich somit vermeiden. Allerdings sind solche Formen nur selten zu finden; dafür ist es möglich, in der Bauphase Einfluss darauf zu nehmen und einen Ausgleich zu schaffen.

Eine zentrale Ausrichtung des Gebäudes auf dem Grundstück wäre ideal, da sich uf diese Weise unbebaute und bebaute Fläche in einem harmonischen Gleichgewicht befinden. Doch auch dies ist in der Realität nur selten möglich.

Gebäudeausrichtung und Umgebung

Nach Feng Shui Prinzip sollte die Rückseite des Hauses von Anhöhen, Baumgruppen oder bestenfalls einem Hügel geschützt sein. Die Fläche hinter dem Objekt sollte nicht abschüssig sein; dies würde die gleichmäßige Energieverteilung stören.

Ein Blick auf die Umgebung gibt ebenso Aufschluss über das Qi: die Pflanzen, Bäume sowie die Rasenflächen sollten gesund aussehen und üppig wachsen, ebenso und auch vor allen Dingen das, was auf der zu bebauenden Fläche wächst. Ein solcher Anblick verspricht einen harmonischen Energieverlauf.

Gebäudeform

Letztlich kommt es noch auf die Gebäudeform an. In Sachen Volumen ist eine Anpassung an die Nachbarshäuser anzuraten.

Auch ein Ungleichgewicht zur Grundstücksgröße kann die Energieverteilung stören; das Objekt sollte nicht unterdimensioniert wirken. Möchte man kleinere Grundstücke größer wirken lassen, kann Außenleuchten und dunklen Hauswänden getrickst werden.

Ebenfalls wichtig ist ein Mindestabstand zum Nachbarshaus. Fenster und Türen sollten in einem gleichmäßigen Verhältnis zueinander eingebaut werden. So gilt: drei Fenster für jede Tür sind ausgewogen.

Zudem zu empfehlen:

  • Hausvorderseite in südlicher Richtung
  • relativ flaches Dach
  • kreis oder halbkreisförmige Zufahrtswege