Designermöbel - Merkmale, Klassiker und Besonderheiten

Der Sinn für kunstvolle Formen, der Drang, etwas Besonderes zu besitzen und nicht zuletzt das passende Budget, führt viele Menschen zu der Überlegung, sich bei der Möbelauswahl im Bereich des Möbeldesigns umzusehen. Designermöbel sorgen für ein besonderes Wohngefühl und zeichnen sich in der Regel auch durch eine entsprechend gute Qualität aus. Häufig spezialisieren sich Designer auf bestimmte Bereiche. Lesen Sie über die Besonderheiten von Möbeldesignern und werfen Sie einen Blick auf Möbelklassiker der Design-Geschichte.

Von Kai Zielke

Designermöbel - Merkmale und Besonderheiten

Es ist wie im Bereich der Mode - wer Designermöbel wählt, wählt etwas Besonderes. Dies macht sich aber nicht nur durch einen besonderen Namen hinter der Marke bemerkbar; in der Regel erhält man dabei auch sehr gute Qualität.

Bei Designermöbeln handelt es sich um Möbelstücke, die von einem namhaften Designer entworfen wurden. Man erhält die Chance, eines von wenigen, manchmal sogar ein ganz individuelles Einzelstück zu ergattern. So kann man von einer einzigartigen Einrichtung sprechen, die auch immer einen Hauch von Luxus mitschwingen lässt.

Dementsprechend hoch fällt in der Regel auch der Preis aus. Auch wenn es mittlerweile spezielle Outlets für Designermöbel gibt, so zahlt man für gewöhnlich immer noch deutlich mehr als für "herkömmliche" Stücke aus dem Möbelhaus.

Ziele des Möbeldesigns

Das Ziel eines Möbeldesigners ist es, ein Stück zu entwerfen, welches benutzertauglich, funktional sowie ästhetisch ausfällt. In einenm künstlerischen Rahmen werden dabei die aktuellen Trends aufgefasst oder auch neue Trends geschaffen.

Konnte sich ein Möbeldesigner einen Namen machen, weist er meist besondere, für ihn typische Merkmale auf. Kunden, die diese Möbel kaufen, schätzen eben diesen Stil und richten sich mit den Möbeln ein. Oft ist es jedoch auch nur ein einziges Möbelstück, welches, beispielsweise in Form eines besonderen Sofas, zum Hingucker im Raum wird.

Die Wirkung kann ganz unterschiedlich ausfallen, ganz nach Arbeitsweise des Designers. So können Möbel

  • besonders modern
  • klar
  • künstlerisch
  • modern
  • wohnlich
  • warm oder
  • minimalistisch

rüberkommen. Ein exklusives Wohngefühl ist jedoch immer garantiert. Wer Designermöbel besitzt, kann etwas Besonderes aufweisen. Die Möbelstücke sind für den Möbeldesign-Liebhaber nicht einfach nur Gebrauchsgegenstände, sondern stellen vielmehr einen Bereich der Kunst dar.

Wichtige Bestandteile der Branche

Die Arbeit des Möbeldesigners zählt zu den gestalterischen Berufen. Hier werden Kenntnisse aus dem fachlichen, methodischen, wirtschaftlichen und produktionstechnischen Bereich kombiniert. Natürlich darf das Gespür für Gestaltung, Farben und Formen nicht fehlen. Kunstgeschichte ist ebenso ein fester Bestandteil.

Meist weisen Möbeldesigner ein Studium der Innenarchitektur oder des Produktdesigns abgeschlossen. Auch Quereinsteiger, etwa Schreiner, gehen die Ausbildung zum Möbeldesigner häufig an.

Es können verschiedene Spezialisierungen angestrebt werden. So etwa sind Sitzmöbel oder Büromöbel beliebte Richtungen. Lichtdesign sowie Küchenentwürfe zählen in der Regel jedoch nicht zum Möbeldesign.

Einsicht in modernes Designer Wohnzimmer
Einsicht in modernes Designer Wohnzimmer

Ein paar solcher Möbelstücke zählen mittlerweile zu den Klassikern...

Möbelklassiker der Design-Geschichte

Die meisten heute noch erhältlichen Möbelklassiker der Design-Geschichte entspringen der Zeit der Klassischen Moderne (ausgehendes neunzehntes bis Mitte zwanzigstes Jahrhundert). Begriffe und Namen wie "Bauhaus" und "Walter Gropius", "Le Corbusier" oder "Ludwig Mies van der Rohe" werden zwangsläufig in einem Atemzug genannt.

Diese Architekten bzw. Architekturschulen machten es sich damals zur Aufgabe, nicht nur Gebäude, sondern auch deren Einrichtung, die Möbel, zu entwerfen. Die LC 4-Liege von Le Corbusier, der Barcelona-Sessel von Mies van der Rohe oder auch die Ameisenstühle von Arne Jacobsen entstammen dieser Epoche.

Auch wenn sie sich heutzutage zumeist in den Wohnungen der Besser-Betuchten wiederfinden, war der Grundgedanke damals ein anderer: Design sollte Massengut und jedem zugänglich gemacht werden.

Designer Liege aus schwarzem Leder auf weißem Hintergrund
Designer Liege aus schwarzem Leder auf weißem Hintergrund

Zic-Zac-Stuhl

Zu Berühmtheit brachten es in dieser Epoche auch der Zic-Zac-Stuhl des niederländischen Architekten und Designers Gerrit Rietveld, die von Wilhelm Wagenfeld entworfene Bauhauslampe, der Lounge Chair von Charles Eames, der Tisch E.1027 und das Tagesbett von Eileen Gray oder Freischwingerstühle wie beispielsweise der Freischwinger B55 von Marcel Breuer.

Thonet-Stühle

Aus der Zeit vor der Klassischen Moderne hat sich vor allem der Caféhausstuhl "4" (1849) und "14" (heute "214", 1859) aus Bugholz des deutsch-österreichischen Tischlermeisters Michael Thonet ins kollektive Gedächtnis eingeprägt. Insbesondere der "4"er gilt bis heute als Inbegriff des klassischen Wiener Caféhausstuhls. Auch wenn echte Thonet-Stühle mittlerweile selten sind, wird das Design nach wie vor nachgebaut.

Chesterfield Sessel

Ein noch älterer Design-Klassiker ist der berühmte Chesterfield Ledersessel, der erstmal 1773 Erwähnung fand. Noch ältere Möbelstücke, beispielsweise aus der Epoche des Rokoko oder gar des Barock, finden heute nur dann noch Abnehmer, wenn sie sich in einem erstklassigen Zustand befinden - oder ein berühmtes Vorleben aufweisen können. Da sie aus der Zeit vor Beginn der industriellen Produktion stammen, handelt es sich hier in der Regel um Einzelstücke.

Möbel von Verner Panton

Aber auch heute noch werden Möbel entworfen, die schon nach kurzer Zeit zum Klassiker avancieren. Zu nennen wären hier beispielsweise

  • der sesselartige "Cone Chair" (1958)
  • der "Cantilever Chair" (1960) aus Kunststoff von Verner Panton
  • der "Ball Chair" (1963) von Eero Aarnio oder
  • der Sessel "Costes" (1982) von Philippe Starck.

Möbel von Rolf Benz

Auch die Sofas von Rolf Benz gehören zu den modernen Möbelklassikern, ebenso wie die Sofas, Sessel und Liegen, die von verschiedenen Designers für den Hersteller Ligne Roset entworfen werden, beispielsweise der Outdoor Sessel (2002) von Ronan & Erwan Bouroullec.