Tipps zur Überwinterung und zum Frühjahrscheck des Motorrads
Nach der Überwinterung des Motorrads folgt der Frühjahrscheck - vor und während dieser Zeitspanne gitl es, einige Punkte zu beachten. Ist es sinnvoll, das Motorrad über den Winter abzumelden? Wie sieht der perfekte Lagerort aus? Was muss vor der ersten Fahrt im Frühjahr überprüft werden? Holen Sie sich Tipps zur Überwinterung sowie zum Frühjahrscheck des Motorrads.
Lagermöglichkeiten für die Offroad-Saison
Die jährliche Offroad-Saison dauert vom Frühjahr bis in den Spätherbst hinein. Das Break ist für viele Motorradfahrer der Wechsel von der Sommer- zur Winterzeit, also das letzte Oktoberwochenende.
Spätestens dann muss geklärt sein, wie und wo das Motorrad die Monate bis zum Beginn der nächsten Offroad-Saison im kommenden Frühjahr verbringen soll. Dazu gibt es verschiedenartige und ganz individuelle Gelegenheiten, von denen einige aufgezählt werden.
Das Motorrad sollte nach Möglichkeit in einem abgeschlossenen Raum abgestellt werden. Der Schutz vor extremer Witterung wie Minustemperatur, Eis und Schnee ist nicht nur für den Werterhalt wichtig, sondern auch für die zukünftige Fahrtüchtigkeit.
Garage mieten
Wenn keine eigene Garage vorhanden ist, dann sollte Ausschau nach dem Anmieten einer fremden Garage gehalten werden. Dazu bietet sich ein Kleininserat in der örtlichen Tageszeitung oder in der Wochenendausgabe des lokalen Anzeigenblattes an.
Das Motorrad kann, muss aber nicht als einzelnes Fahrzeug untergestellt werden. Es benötigt wenig Platz und kann beispielsweise in einer Doppelgarage abgestellt werden, oder zusammen mit einer oder mehreren Maschinen in einer Garage. Dadurch lassen sich die Mietkosten halbieren, dritteln oder gar vierteln.
Unterstellmöglichkeiten beim Händler
Örtlich ansässige Motorradhändler bieten oftmals Unterstellmöglichkeiten für ihre Stamm- oder Dauerkunden. Der Kontakt kann schon während der Offroad-Saison geknüpft werden. Die Händler verfügen in aller Regel über eine ausreichend große, überdachte und meistens auch verschlossene Abstellfläche.
Bikeport
Was für das Auto der Carport ist, dass kann für das Motorrad der Bikeport sein. Er ist zwar kein gleichwertiger Ersatz zur abgeschlossenen Garage, bietet jedoch mit seinem Dach eine vor Regen, Eis und Schnee geschützte Abstellfläche.
Der Bikeport beansprucht denkbar wenig Platz. Benötigt werden dafür vier massive Pfosten und ein leichtes Dach. Auch für den ungeübten Heimwerker ist es ein Leichtes, den Bikeport aufzustellen. Zusätzlich können die Seiten ganz oder teilweise mit einer Plane abgedeckt werden, die am Dach sowie an den Pfosten befestigt wird.
Abdeckhaube und Faltgarage
Wenig aufwändig ist die Motorradhaube, auch Abdeckhaube genannt. Das Material aus atmungsaktivem Faserverbundstoff verhindert weitgehend die Bildung von Korrosion durch Kondenswasser, und die Atmungsaktivität des Materials wirkt sich lackschonend aus.
Die mobile Faltgarage kann mit einem Zelt verglichen werden. Auch der weniger geübte Biker kann seine Faltgarage auf einer freien Fläche aufstellen. Das Stahlrohrgestänge wird per Klickmechanismus montiert und mit Dübeln fest in Erdboden verankert.
Das Material der Faltabdeckung ist als Gemisch aus Polyester und Baumwolle wasserabweisend sowie wetterbeständig.
Self Storage
Eine ganz andere Möglichkeit ist Self Storage, also das Einlagern in einem professionell betriebenen Lagergebäude. Self Storage wird vielfach in Großstädten sowe Ballungsgebieten angeboten, wo Grundstücke und Platz ohnehin knapp sind.
In einem mehrgeschossigen Lagergebäude können Boxen als Lagerflächen angemietet werden - sie sind aufgrund der mobilen Wände ganz bedarfsgerecht gestaltbar. Die Lagerungsbox ist temperiert, verschlossen und versichert. Der Motorradfahrer kann sicher sein, seine Maschine einige Monate später direkt vom Self Store aus wieder starten zu können.
Jede Überwinterung kann als ein individuelles Problem gesehen werden. Für den Fahrzeughalter ist entscheidend, auf seine eigene Situation bezogen in alle Richtungen nachzudenken, also auch unkonventionell. Im Grunde genommen gibt es nichts, was es nicht gibt.
Für die Wintermonate abmelden?
Wenn das Motorrad während der Wintermonate nicht bewegt wird, dann lohnt sich die Überlegung, es stillzulegen, also bei der Zulassungsbehörde sowie bei der Kfz-Versicherung ab- und im kommenden Frühjahr wieder anzumelden.
Dieser Vorgang erübrigt sich bei einer saisonalen Zulassung, dem sogenannten Saison-Kennzeichen. Hier lohnt sich im Einzelfall ein Preis-Leistungs-Vergleich aller anfallenden Kostenarten wie Verwaltungsgebühren, Steuer und Versicherung.
Das Bike für den Winterschlaf vorbereiten
Das Motorrad selbst muss auf seine Überwinterung vorbereitet werden. Dazu gehören:
- der Motorölwechsel,
- das Entleeren der Vergaser-Schwimmkammern, sowie
- das Herausnehmen der Batterie, die separat trocken und frostgeschützt gelagert wird.
- Korrosionsgefährdete Bauteile wie Auspuff, Felgen und Speichen sollten mit einem Konservierungsmittel aus dem Fachhandel eingesprüht werden.
Je umsichtiger das Motorrad zum Winterbeginn gepflegt und behandelt wird, umso einfacher ist seine Inbetriebnahme einige Monate später mit Beginn der neuen Offroad-Saison.
Das Motorrad nach der Winterpause wieder fit machen
Angesprochen ist in erster Linie das sogenannte Straßenmotorrad, im Gegensatz zum Geländemotorrad mit seinen Bauarten Enduro oder Motocross, oder zu den Sonderformen wie Stehrennen- beziehungsweise Steilwandmotorrad.
Der normale Motorradfahrer hat ganz einfach Spaß daran, mit seinem einspurigen Zweirad am öffentlichen Straßenverkehr teilzunehmen.
Damit das verkehrssicher möglich ist, muss das Motorrad auf seinen mehrmonatigen Einsatz vom Frühjahr bis in den Spätherbst hinein gut vorbereitet werden. In den vergangenen Monaten wurde es bestenfalls in einer abgeschlossenen Garage geparkt.
Reifen auf Funktionsfähigkeit prüfen
Die Motorradreifen sind für die Fahrsicherheit buchstäblich lebensnotwendig. Sie müssen auf ihre Funktionsfähigkeit sowie Beschaffenheit in Bezug auf Risse oder poröse Stellen penibel überprüft werden.
Auch bei den kleinsten Beeinträchtigung sollte der Reifen ausgetauscht, also ersetzt werden. Ebenso wie bei Autoreifen beträgt die gesetzliche Mindestprofiltiefe 1,6 Millimeter. Bei einem Unterschreiten werden Bußgeld sowie Punkte im neuen FAER, dem Fahreignungsregister in Flensburg als dem Nachfolger des VZR Verkehrszentralregisters, fällig.
Abgesehen davon, dass sich der Motorradfahrer durch ein abgefahrenes Reifenprofil selbst gefährdet, muss er auch mit einem Verlust des vollen Versicherungsschutzes bei einem Verkehrsunfall rechnen. Letztendlich sollte auch der Reifenluftdruck entsprechend dem Motorradtyp aktualisiert werden.
Brems- und Kühlflüssigkeit auffüllen
Die Flüssigkeitsstände für Brems- und Kühlflüssigkeit sowie für Motoröl müssen jeder für sich überprüft und ausgeglichen werden. Zu Beginn der Freiluftsaison sollten sie allesamt bis zu den vorgegebenen Markierungen aufgefüllt sein.
Hier darf der Biker nicht an der Qualität sparen - verwendet werden ausschließlich Markenprodukte aus dem Fachhandel am Ort beziehungsweise aus dem Onlineshop.
Elektrische Anlage checken
Die elektrische Anlage ist ein eigener Bereich, der auf seine Funktionsfähigkeit hin überprüft wird. Dazu gehören:
- das Bremslicht,
- die seitlichen Blinker,
- der Scheinwerfer sowie
- die Motorradhupe.
Kettenrad und Kette
Kettenrad und Kette sind, vergleichbar mit den Motorradreifen, nach dem Reinigen auf ihre richtige Spannung hin zu überprüfen. Auf Verschleißspuren wie die sogenannten Haifischzähne muss besonders geachtet werden, bis hin zum notwendigen Austausch.
Bremsanlage und Schrauben
Die Bremsanlage mit Scheiben, Belägen, Klötzen und Leitungen muss auf einen möglichen Rostbefall sowie auf Scheuerstellen hin geprüft werden.
Sämtliche Muttern und Schrauben sollten auf ihren festen Sitz hin gecheckt werden. Sie lockern sich zwar nicht gravierend - erfahrungsgemäß sorgt das leichte Nach- oder Anziehen jedoch für ein insgesamt sicheres Gefühl beim Motorradfahren.
Putzen
Zum Fitmachen des Motorrades gehört das ganz allgemeine Reinigen. Hilfreich ist die Verwendung eines Hochdruck- oder eines Dampfstrahlgerätes, Die Unterfläche des Motorradtanks sowie empfindliche Stellen müssen vom reinigenden Strahl im wahrsten Sinne des Wortes verschont bleiben.
Der Strahl schadet eher, beispielsweise der gesamten Elektrik, als dass er wirksam reinigt.
Auch der Fahrer muss fit sein
So fit wie der Motorradfahrer sein Fahrzeug macht, so fit sollte er selbst auch werden. Das Motorradfahren über einen längeren Zeitraum hinweg, also mehrere Stunden oder einen Tag lang, ist körperlich anstrengend.
Wintersportler bereiten sich mit Trockenübungen auf ihren Abfahrtski in den Bergen vor. Der Biker sollte sich auf die Motorradsaison auf eine spezielle Art und Weise vorbereiten. Das betrifft sowohl seine körperliche Fitness als auch die Konzentrationsfähigkeit.
Eine Zehner- oder Monatskarte im örtlichen Fitnesscenter reicht aus, um Arm- und Beinmuskeln an die zum Motorradfahren benötigte dauerhafte Anstrengung zu gewöhnen. Dabei kommt es auf das Durchhalten der vorgegebenen Übungseinheiten an. Denn die Fahrt mit dem Motorrad kann nicht beliebig oder nur deswegen unterbrochen werden, weil der Biker körperlich schlappmacht.