Übungen für eine bessere Konzentration - Massagen, Über-Kreuz-Übungen und Co.

Konzentrationsstörungen bezeichnen die mangelnde Merkfähigkeit des Menschen, die auf das jeweilige Alter, den Gesundheitszustand, das Umfeld sowie die äußeren Umstände bezogen wird. Sie können Folge einer Erkrankung sein oder durch zu viel Stress ausgelöst werden. Oft helfen kleine Übungen, Geist und Körper neuen Schwung zu verleihen.

Maria Perez
Von Maria Perez

Vergesslichkeit

Wohl jeder Mensch erlebt Situationen, in denen er vergesslich ist. Der Autoschlüssel wird verlegt oder die Einkaufsliste zu Hause gelassen. Diese Art der Vergesslichkeit ist der modernen Lebensweise geschuldet. Stress und Hektik bestimmen unsere Zeit. Da kann es durchaus vorkommen, dass die Merkfähigkeit kurzzeitig aussetzt.

Meist sind es die kleinen Dinge des Alltags, die auf der Strecke bleiben und die sich leicht nachbessern lassen. Dauert die Konzentrationsstörung länger oder nimmt sie gefährliche Ausmaße an, dann sollte der Arzt konsultiert werden. Konzentrationsstörungen können nämlich Folge einer Erkrankung sein.

Zeitdruck und Biorhythmus

Besonders ärgerlich sind Konzentrationsstörungen, die genau dann auftreten, wenn man unter Zeitdruck steht. Beispielsweise in einer Prüfung, wobei in dieser Situation mehrere Stressfaktoren zusammentreffen.

Doch auch im Büro gibt es Phasen, in denen Denkprozesse nicht zu gelingen scheinen. Diese sind abhängig von der Tagesverfassung des Mitarbeiters, aber auch vom ganz individuellen Biorhythmus.

Verständlicherweise will der Körper sich nach der Mittagspause auf die Verdauung konzentrieren und jeglichen Stress ausschalten. Der Arbeitsalltag lässt hierzu leider keine Zeit.

Während die Arbeitsaufgabe erledigt werden soll, schweifen die Sinne ab und konzentrieren sich auf andere Personen, Tätigkeiten oder Gegenstände. Möglich ist auch, dass die Umwelt eher unscharf beobachtet wird. Der Körper nutzt diese Zeit, um neue Energien zu tanken.

Tipps zur Bewältigung von Konzentrationsstörungen

Zu lange dauern darf dieser Zyklus nicht. Ansonsten wird die Konzentrationsstörung zur Konzentrationsschwäche. Letztere ist behandlungsbedürftig. Wer Körper und Geist schnell wieder in Schwung bringen will, kann mit kleinen Übungen eine große Wirkung erzielen.

  • Damit Konzentrationsstörungen gar nicht erst auftreten, sollte der Alltag so abwechslungsreich wie möglich gestaltet sein.
  • Hektik darf nicht aufkommen.
  • Das Aufnehmen unterschiedlicher Tätigkeiten lässt keine Langeweile zu; beide Gehirnhälften werden gleichmäßig aktiviert. Ein regelmäßiger Tagesrhythmus darf dabei durchaus eingehalten werden.
  • Wer über längere Zeit ein und dieselbe Tätigkeit verrichten muss, kann kurze Massagepausen einlegen. Das Durchkneten bestimmter Körperpartien kann ganz unauffällig geschehen.
  • Neben einer gesunden Ernährung tragen auch gymnastische Übungen dazu bei, den Kreislauf anzuregen und die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen. Die Konzentration steigt wieder an.

Im Folgenden gehen wir etwas näher auf hilfreiche Übungen zur Steigerung der Konzentration ein.

Massagen

Massagen helfen nicht nur bei der Entspannung von Körper und Geist, sie aktivieren gleichzeitig die körpereigenen Energien. Unter anderem lassen sich durch eine gezielte Massage Konzentrationsstörungen beseitigen. Wichtig ist, die richtigen Massagepunkte zu finden und diese kräftig anzusprechen.

Eine Massage wirkt besonders effektiv, wenn sie mit einem festen Druck auf die Massagepunkte begonnen wird. Anschließend werden diese einschließlich der angrenzenden Bereiche für etwa ein bis zwei Minuten massiert.

Dazu führt die Fingerkuppe des Zeigefingers fortlaufend kreisende Bewegungen aus, ohne dass sie zwischenzeitlich von der Haut genommen wird. Um Konzentrationsstörungen zu beseitigen, empfiehlt sich unter anderem die Massage der Ohren.

Massage des Ohrs

  1. Für die Ohrmassage werden die Ohrenränder zwischen Daumen und Zeigefinger einer Hand gefasst und sanft auseinandergezogen. Da das Ohr über 200 Akupunkturpunkte besitzt, sollten die Ohrenränder an unterschiedlichen Stellen mehrfach fest gedrückt werden.

  2. Anschließend werden kreisende Bewegungen vom Ohrläppchen bis zur Ohrspitze ausgeführt. Diese darf besonders kräftig massiert werden, da sich hier ein wichtiger Akupunkturpunkt befindet, der die Atmung beeinflusst. Somit wird die Sauerstoffzufuhr erhöht.

  3. Abschließend wird das Ohrläppchen zwischen Daumen und Zeigefinger genommen und ordentlich durchgeknetet. Hierdurch lässt sich der zweite Körpermeridian ansprechen, der in der Traditionellen Chinesischen Medizin für die Krampflösung der glatten Muskulatur verantwortlich ist.

Massage des Schlüsselbeins

Am Schlüsselbein befinden sich fünf Akupunkturpunkte, die bei asthmatischen Beschwerden lindernd wirken. Insbesondere die beiden oberen dieser Punkte sind für den Stressabbau verantwortlich

Da Konzentrationsstörungen häufig durch Stress ausgelöst werden, ist es sinnvoll, diese beiden Akupunkturpunkte zu massieren. Sie befinden sich unterhalb des Schlüsselbeins und lassen sich kurz vor dem Brustbein finden.

  • Beide Punkte können zeitgleich oder nacheinander massiert werden.
  • Der ausgeübte Druck sollte nicht zu kräftig sein.
  • Massiert wird ausschließlich mit den Fingerkuppen der Zeigefinger.

Massage der Thymusdrüse

Die für Asthmatiker wichtigen Akupunkturpunkte sind V-förmig angeordnet. Die beiden oberen wurden bereits massiert. Verlängert man diese in jeweils einer Linie zum Brustbein, ist der Massagepunkt zu finden, der die Thymusdrüse anspricht. Es handelt sich dabei um den gedachten Schnittpunkt beider Linien.

Die Thymusdrüse ist nicht nur verantwortlich für die Arbeit des Immunsystems, sondern auch für die Bewältigung von Stress und Angst. Prüfungsängste können zum so genannten Blackout führen, der im Grunde nichts anderes als eine hohe Konzentrationsstörung ist.

Das Ansprechen des bezeichneten Akupunkturpunkts kann die Prüfungsangst mindern.

  • Dazu reicht ein leichtes Klopfen, das mit den Fingerkuppen aller Finger einer Hand oder mit der Faust geschieht.
  • Geklopft wird entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn um den Akupunkturpunkt herum.

Über-Kreuz-Übungen

Über-Kreuz-Übungen perfektionieren die Leistungen von linker und rechter Gehirnhälfte und verbessern deren Koordination mit den Körperseiten. Außerdem bauen sie Stress ab und fördern die Konzentration.

Nach der Kinesiologie sind Konzentrationsstörungen hauptsächlich im blockierten Energiefluss des Körpers begründet. Werden diese abgebaut, erhöht sich gleichzeitig die Konzentrationsfähigkeit. Gehirn- und Muskelarbeit stehen dabei in einem engen Zusammenhang.

Funktion und Verknüpfung beider Gehirnhälften

Das Gehirn, das aus zwei Hälften besteht, steuert die Muskulatur. Und zwar ist die rechte Gehirnhälfte für die linke Körperseite verantwortlich; die linke Gehirnhälfte gibt dementsprechend der rechten Körperseite Anweisungen.

Zusätzlich hat jede Gehirnhälfte eigene Funktionen, wie

Damit das Gehirn sinnvolle Entscheidungen treffen kann, sind beide Gehirnhälften miteinander verknüpft. Über-Kreuz-Übungen eignen sich dazu, die Leistungsfähigkeit beider Gehirnhälften, insbesondere ihr Zusammenspiel, deutlich zu verbessern. Während sich einfache Übungen relativ schnell erlernen lassen, müssen Körper und Geist Über-Kreuz-Übungen erst trainieren.

Standwaage

Eine Über-Kreuz-Übung ist die so genannte Standwaage.

  • Hierbei wird der Oberkörper aus dem aufrechten Stand nach vorn abgesenkt, bis er einen rechten Winkel zu den Beinen bildet.
  • Der rechte Arm wird seitlich neben den Körper gelegt, der linke Arm über den Kopf geführt.
  • Gleichzeitig streckt man das rechte Bein nach hinten, bis es sich auf einer Linie mit dem Oberkörper und dem linken Arm befindet.

Anschließend werden die Seiten gewechselt. Neben der Konzentration auf die Übung wird auch das Balancegefühl gestärkt.

Auf der Stelle gehen

Eine weitere Über-Kreuz-Übung, die auch als Aufwärmübung im Sport genutzt werden kann, ist das zügige Gehen auf der Stelle, bei dem die Knie abwechselnd so hoch wie möglich an den Oberkörper herangezogen werden.

Gleichzeitig berühren die angewinkelten Ellenbogen abwechselnd diagonal die Knie. Das Übungstempo lässt sich im Laufe der Zeit steigern. Hier kommt es nicht allein auf den richtigen Bewegungsablauf an, sondern auch auf ein perfektes Rhythmusgefühl.

In Abwandlung dieser Übung kann die linke Hand hinter dem Rücken das rechte Schulterblatt berühren, während die rechte Hand zum linken Schulterblatt greift. Dabei werden die Füße abwechselnd vom Boden abgehoben.

Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, können die Füße kreisende Bewegungen ausführen.

Einige Übungen lassen sich selbst im Büro ausführen, beispielsweise während der Teilnahme an einer recht langatmigen Präsentation. Beispielsweise kann eine Ohrmassage helfen, der Konzentration auf die Sprünge zu helfen. Zeigefinger und Daumen der linken Hand massieren dabei das rechte Ohr, anschließend knetet die rechte Hand das linke Ohr.

Auch die Vorstellung, mit den Augen eine Acht zu zeichnen, steigert die Gedächtnisleistung. Man sollte für diese Übung den Blick am besten auf die Tischplatte lenken, ansonsten könnte es zu Irritationen beim Gegenüber kommen.

Förderung der Durchblutung für mehr Konzentration

Konzentrationsstörungen treten meist dann auf, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann -

Meist sind es Situationen, in denen der Körper in einer Position verharrt. Das Gehirn ist allein auf das Denken gerichtet. Wer während dieser Denkprozesse kleine Pausen für gymnastische Übungen einlegt, bringt nicht nur die verspannte Muskulatur wieder in Schwung.

Sitzende Tätigkeiten behindern den Blutfluss in den Beinen und können auf Dauer zu Schwellungen, Schmerzen und Gefäßschädigungen führen. Damit die Körperflüssigkeiten im gesamten Körper zirkulieren können, muss die Muskelpumpe in den Beinen so häufig wie möglich aktiviert werden. Hierzu können spezielle Übungen durchgeführt werden, die sich teilweise sogar im Sitzen ausführen lassen.

Dehnen der Waden

  • Zum Dehnen der Waden werden beide Handflächen auf die Schreibtischplatte gestützt.
  • Während ein Bein fest auf dem Boden steht, wird das andere nach vorn ausgestreckt, beziehungsweise nach hinten unter den Stuhl geschoben.
  • Beim Ausstrecken des Beins werden die Zehenspitzen so weit wie möglich nach oben gezogen.
  • Wird das Bein unter dem Stuhl positioniert, kann versucht werden, die Ferse auf dem Boden aufzusetzen.

Anschließend wird mit dem anderen Bein trainiert.

Schwingen der Arme

Das Schwingen der Arme bringt die Durchblutung des Oberkörpers in Schwung. Die halbkreisförmigen Bewegungen lassen sich seitengleich oder wechselseitig ausführen. Dies sollte am besten im Stehen erfolgen.

Das Armschwingen wird sowohl vor dem Körper als auch neben dem Körper ausgeführt. Die Arme können auch einen ganzen Kreis beschreiben, dies trainiert den Körper noch effektiver.

Kreisen der Arme

Das Armkreisen lässt sich aus Platzgründen ebenfalls am besten im Stehen ausführen. Es kann mit Über-Kreuz-Übungen kombiniert werden, beispielsweise lässt sich abwechselnd ein Bein vom Boden abheben. Wichtig ist, beim Ausführen der Übungen nicht zu verkrampfen.

Nachdem jede Übung etwa 10 Mal trainiert wurde, ist der Körper wieder locker. Der Kopf ist frei für neue Denkanstöße.

  • Marie Fischer Konzentration: Durch Konzentrationsübungen die Konzentration steigern, 2018, ISBN 1718094930
  • Dr. Jan Höpker Erfolg durch Fokus und Konzentration, 2017, ISBN 1520421036
  • Grigori Grabovoi "Konzentrationsübungen für 31 Tage", Books on Demand GmbH, 2014, ISBN 373571918X
  • Monika Kerntke Aufmerksamkeit und Konzentration gezielt trainieren: Diagnosehilfen, Selbstbeobachtungsbögen, Übungen und Spiele, Verlag an der Ruhr, 2014, ISBN 3834625868

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