Konfabulation - Auslöser, Formen und Möglichkeiten der Behandlung
Die Konfabulation ist ein Phänomen, bei dem der oder die Betroffene Falschaussagen trifft. Dabei werden diese von dem Erzähler bzw. der Erzählerin meistens als wahr empfunden. Die Ursachen sind unterschiedlicher Natur; meist ist im krankhaften Ausmaß eine Schädigung einer bestimmten Gehirnregion ausschlaggebend. Informieren Sie sich über die Auslöser und Formen der Konfabulation.
Was ist eine Konfabulation und wodurch wird sie ausgelöst?
Als Konfabulation wird in der Psychopathologie das Wiedergeben von falschen Geschichten oder Aussagen bezeichnet, was in unterschiedlicher Weise erfolgen kann. Während manche Konfabulationen auf Fehlfunktionen des Gedächtnisses beruhen, haben andere ihre Ursache in falscher Wahrnehmung.
Von dem Betroffenen werden dessen Aussagen meist für wahr gehalten. Allerdings bemerkt er oft nicht, dass er den zeitlichen Ablauf falsch wiedergibt. Mitunter werden auch Elemente eingefügt, die gar nicht in die Geschichte gehören.
Ursachen einer Konfabulation
Grund für eine Konfabulation ist, dass die betroffene Person den Versuch unternimmt, aus dem Gehirn mehr Daten abzurufen, als dort jedoch abgespeichert sind. Dieses Verhalten bezeichnet man auch als provozierte Konfabulation. Nicht selten werden die Lücken von den Patienten durch Gerede gefüllt, ohne dass diese den Fehler bemerken.
Eine andere Variante ist die spontane Konfabulation. Dabei trägt der Betroffene Assoziationen oder Einfälle vor, die zwar sehr überzeugend aber auch reichlich bizarr sind.
Hauptursache für eine Konfabulation sind zumeist Schädigungen im Cortex, der sich an der Gehirnaußenseite befindet. Ebenso möglich ist aber auch der Verschluss einer Vene im Gehirn.
Als weitere mögliche Ursachen kommen Erkrankungen wie
- Demenz
- Alkoholmissbrauch oder
- psychische Störungen wie Schizophrenie
infrage.
Symptome und Formen - Woran erkennt man eine Konfabulation?
Bei der Konfabulation werden objektiv falsche Erzählungen oder Aussagen getroffen. Je nachdem, ob diesen Erzählungen falsche Wahrnehmungen oder Fehlfunktionen des Gedächtnisses zugrunde liegen, handelt es sich um andere Formen. So liegt etwa bei der provozierten Konfabulation der Versuch vor, mehr Informationen aus dem Gedächtnis abzurufen, als eigentlich dort gespeichert sind.
Bei der spontanen Fabulation werden oftmals phantastische Inhalte wiedergegeben. Ihr Merkmal ist, dass sie irreal sind. Hierbei liegt allerdings eine Hirnschädigung vor.
Prüft man die Konfabulation, indem man mehrmals dasselbe Ereignis erfragt, werden die Gedächtnislücken vom Betroffenen immer wieder mit neuen Inhalten gefüllt. Dabei hält er diese für Erinnerungen.
Anders als bei Lügen oder Notlügen wird die Wahrheit also nicht zugunsten des Sprechers variiert. Stattdessen ist er von der Wahrheit seiner Aussage überzeugt, obwohl der Zuhörer dies besser weiß.
Konfabulation bei gesunden Menschen
Auch bei gesunden Menschen kann es zu einer Konfabulation kommen. Dies ist, betrachtet man es wissenschaftlich, nicht unnormal, da man nicht immer an alle Gedächtnisinhalte herankommt.
Und so kommt es zu Fehlkombinationen, die aus alten Erinnerungen bestehen. Gedächtnislücken werden in diesem Fall mit Konfabulationen aufgefüllt, um nicht in Verlegenheit zu geraten. Reale Erinnerungen existieren, allerdings kommt es zu einer räumlich oder zeitlich falschen Einordnung.
Nicht immer fällt eine solche Vorgehensweise auf. Kennt der Zuhörer die Biographie des Sprechers nicht gut, kann er nur schlecht beurteilen, ob es sich bei den Erzählungen um wahre Ereignisse oder konfabulierte Inhalte handelt.
Behandlung - Was tun bei Konfabulationen?
Die Therapie einer Konfabulation hat ihre Grenzen. Fakt ist, dass Betroffene für ihr Problem nicht zugänglich sind - schließlich sind sie ja von der Wahrheit ihrer Aussagen überzeugt -, was die Ansprechbarkeit für eine therapeutische Maßnahme deutlich erschwert.
Spricht man die Störung bzw. das Defizit kontinuierlich an, kann dies den Patienten in Bedrängnis bringen. Eine Motivation, etwas zu verändern, liegt nicht vor, da für den Betroffenen kein Problem vorliegt. Bei Patienten, bei denen eine Gehirnschädigung vorliegt, liegt somit - sofern behandelbar - eine bessere Prognose vor.
In einigen Fällen kann man versuchen, mit bestimmten Psychopharmaka zu behandeln. Diese wirken auf den Neurotransmitter ein.