Schmollmund, Nagen, schiefes Lächeln - Versteckte Botschaften von den Lippen ablesen

Gesten sagen oft mehr als tausend Worte. Welche Botschaften kann man von den Lippen ablesen?

Von Claudia Haut

Auf der Unterlippe nagen

Wenn jemand unsicher ist, vielleicht etwas gesagt hat, was er gar nicht sagen wollte oder wenn das Gegenüber keine Antwort mehr parat hat, dann kauen viele Menschen auf der Unterlippe. Dieses Unterlippen-Nagen fällt bei unsicheren Menschen auf, die in der aktuellen Situation wenig Selbstvertrauen haben.

Schmollmund

Welche Botschaften kann man noch von den Lippen anderer Menschen ablesen? Viele Menschen machen einen so genannten Schmollmund, wenn ihnen etwas nicht passt oder sie beleidigt sind.

Besonders häufig kann man diese Geste bei kleinen Kindern beobachten. Verbietet man ihnen etwas, verschränken sie die Arme und ziehen mit den Lippen eine Schnute.

Im Kindesalter kann man über diesen Schmollmund noch lachen, bei Erwachsenen ist es jedoch meist nicht mehr so lustig. Trotzdem gibt es auch erwachsene Menschen, die einen Schmollmund ziehen, wenn ihnen etwas nicht passt.

  • Haare - Geschminkter Kussmund mit blonder Haarsträhne zwischen den Zähnen

    © Doreen Salcher - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme Unterer Teil des Gesichts einer Frau, lächelnder Mund, makellose, weiße Zähne, helle Haut, Hintergrund we

    © Kurhan - www.fotolia.de

  • Blonde Frau mit lockigen Haaren macht Kussmund und pustet Kuss zur Seite

    © amaxim - www.fotolia.de

  • Junge Frau mit roter Blume im Haar schaut nach hinten, widerspricht mit offenem Mund und erhobenem Finger

    © Patrizia Tilly - www.fotolia.de

Den Mundwinkel hochziehen

Eine sehr interessante Botschaft hat das Hochziehen des rechten Mundwinkels zu bedeuten: Die rechte Gesichtshälfte wird vom Verstand gesteuert, während die linke von den Gefühlen beeinflusst wird.

Zeigt das Gegenüber also nur gespielte Freude, so zieht sich sein rechter Mundwinkel leicht nach oben. Dieses schiefe Lächeln ist das Zeichen dafür, dass er bzw. sie gar nicht begeistert ist und nur gute Miene zum bösen Spiel macht.

Arten, zu lächeln

Doch es gibt noch weitere Arten, zu lächeln, die dem Gegenüber folgende Botschaften mitteilen können:

  • Das so genannte Piranha-Lächeln, bei dem alle Zähne gezeigt werden, kann auf Oberflächlichkeit oder auch die Bemühung, sich selbst zu beherrschen, hindeuten.
  • Ein kaum sichtbares und gequältes Lächeln kann Schadenfreude, Ironie, Überheblichkeit oder auch Unsicherheit zeigen.
  • Ein Dauerlächeln wirkt künstlich und selbstgefällig, nicht selten irritiert er das Gegenüber.

Weitere Gesten

Neben diesen drei Gesten sollten noch die folgenden erwähnt werden.

  • Wenn das Gegenüber die Lippen zu einem "O" formt, hört er/sie gespannt zu und kann kaum glauben, was man erzählt.
  • Stattdessen findet das Gegenüber etwas gar nicht gut, wenn die Lippen fest aufeinander gepresst werden. Dies tun Menschen dann, wenn sie jemandem mit ihrem Kommentar nicht wehtun wollen und stattdessen lieber gar nichts sagen.
  • Fährt sich jemand mit der Zungenspitze über die Lippen, genießt er die Atmosphäre, das Essen, das Gläschen Wein und möchte damit lediglich seine trockenen Lippen befeuchten.
  • Wenn jemand die Unterlippe nach vorne schiebt und dazu noch die Augen verdreht, steht er einer Situation oder etwas Gesagtem ungläubig oder skeptisch gegenüber.
  • Gähnt jemand sein Gegenüber an und ist nicht gerade müde, so deutet er ihm auf diese Weise an, dass er ihn bzw. das, was er sagt, als langweilig empfindet

Kennt man diese Gesten, so achtet man verstärkt darauf und kann oftmals sein Gegenüber besser verstehen.