Blutblasen richtig handeln und Beschwerden lindern

Blasen sind überaus unangenehm, besonders wenn sie an den Füßen auftreten. Umso wichtiger ist es, sie richtig zu behandeln und die Schmerzen zu lindern, vor allen Dingen, wenn es sich um eine Blutblase handelt.

Von Jens Hirseland

Unter einer Blase (Bulla) versteht man in der Dermatologie einen mindestens erbsengroßen und mit Flüssigkeit gefüllten Raum, der sich über das Hautniveau erhebt. Besonders unangenehm sind Blasen an den Füßen und so genannte Blutblasen.

Entstehung einer Blutblase

Zur Bildung einer Blase oder Blutblase kommt es, wenn eine bestimmte Hautstelle zu viel Druck oder Reibung ausgesetzt ist. Durch die ständige Reibung besteht die Gefahr, dass die obere Schicht der Haut von den unteren Hautschichten abgelöst wird; dabei entsteht ein Zwischenraum, der sich mit Gewebsflüssigkeit füllt. Blutblasen können auch durch starke Quetschungen der Haut entstehen.

Letztlich handelt es sich bei der Blasenbildung um eine Schutzreaktion des Körpers, um das Gewebe, das sich darunter befindet, zu schützen. Gefördert wird die Blasenbildung durch große Wärme. Allerdings vermuten Mediziner, dass auch Kälte Blutblasen hervorrufen kann.

Besonders betroffen von Blasen an den Füßen sind Wanderer und Jogger. Vor allem, wenn kein passendes Schuhwerk getragen wird, kommt es nach langen Wanderungen oder Läufen rasch zur Bildung einer Blase. Doch auch neue, noch nicht eingelaufene, oder zu enge Schuhe können zur Entstehung einer Blutblase führen.

Symptome

Typische Symptome einer Blase sind unangenehme Schmerzen an der betroffenen Stelle. Darüber hinaus lässt sich eine leichte Wölbung der Haut erkennen. Eine Blutblase erkennt man daran, dass die Beule gerötet ist und brennt. Berührt man sie, kommt es zu starken Schmerzen.

Blutblasen richtig behandeln

In der Regel sind Blutblasen harmlos und heilen nach einer Weile von alleine wieder ab. Dennoch sollte man wissen, wie man sie behandelt, um die Beschwerden zu lindern und einer möglichen Infektion vorzubeugen.

  • Die betroffene Stelle sollte zunächst einmal desinfiziert werden. Wichtig ist dann, den Druck von der Blutblase zu nehmen, das heißt, dass man beispielsweise reibende Kleidung entfernen und die Blase so häufig wie möglich der frischen Luft aussetzen sollte. Auf diese Weise kann man den natürlichen Heilungsprozess unterstützen. Des Weiteren vermindert man damit das Risiko des Aufplatzens sowie einer Wundinfektion.

  • Die Blutblase sollte trocken und sauber gehalten werden. Befindet sie sich beispielsweise am Fuß, sodass man sie nicht immer offen halten kann, so empfiehlt sich die Anwendung spezieller Blasenpflaster, die die Haut abpolstern, die betroffene Stelle jedoch freilassen. Alternativ eignet sich auch ein lockerer Verband, der ebenso die Reibung reduzieren kann und zudem die Wunde sauberhält. Diese Behandlungsmaßnahmen sollte man so lange durchführen, bis die Blutblase verschwunden bzw. die Hautstelle verheilt ist.

  • Sollte die betroffene Stelle schmerzen, ist es mitunter auch hilfreich, sie zu kühlen, besonders bei warmen und pochenden Blutblasen. Hierbei ist darauf zu achten, die Haut nicht mit dem Kühlelement in Kontakt zu bringen, sondern stets ein Handtuch dazwischen zu legen.

  • Sofern es möglich ist, sollte der Patient die betroffene Stelle einige Tag lang nicht belasten oder Reibung aussetzen. In der Regel bildet sich die Blase dann schnell wieder zurück.

Vorgehensweise beim Aufstechen einer Blutblase

Eine geschlossene Blase sollte normalerweise nicht aufgestochen werden, da sonst die Gefahr besteht, dass die Wunde von eindringenden Keimen infiziert wird. Außerdem kommt es dadurch zum Bluten der Wunde.

Eine Ausnahme sind pralle, große Blasen. Bei diesen kann mit einer sterilen Nadel für Druckentlastung gesorgt werden. Auch, wenn sie stark schmerzt, kann ein Aufstechen der Blutblase nützlich sein.

Generell ist es wichtig zu wissen, dass das Aufstechen einer Blutblase mit besonderer Sorgfalt durchgeführt werden muss - leidet man an Erkrankungen wie HIV, Krebs oder einer Herzkrankheit, sollte man die Blutblase niemals aufstechen, die Gefahr einer Infektion ist dann besonders groß.

  • Öffnet sich die Blase von selbst, muss man sie unbedingt reinigen und desinfizieren. Von der Anwendung fettender Salben oder Cremes raten Experten ab, da sie die Vermehrung von Bakterien begünstigen.

  • Möchte man die Blutblase selbst aufstechen, müssen zuvor Hände sowie die betroffene Hautstelle gründlich gereinigt werden. Die verwendete Nadel (keine Stecknadel verwenden, sie ist zu stumpf!) desinfiziert man mit Reinigungsalkohol.

  • Mit der Nadel durchsticht man vorsichtig die Blasenhülle, sodass die Flüssigkeit hinauslaufen kann. Nun trägt man ein Antiseptum auf und legt einen Verband um.

  • Besonders wichtig ist das Auftragen eines Antiseptums sowie einer antiseptischen Salbe auch dann, wenn die Blutblase von alleine aufgeplatzt oder aufgerissen ist. Hierbei muss die Wunde unbedingt gesäubert und sauber gehalten werden.

Im Zweifelsfall sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt besonders für Menschen, die unter chronischen Krankheiten wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) leiden, denn bei ihnen heilen die Wunden langsamer und schlechter.

Vor allem beim Austritt von Eiter, pochenden Schmerzen oder stark blutgefüllten Blasen ist es wichtig, nicht zu lange mit einem Arztbesuch zu warten.

Eine Infektion erkennen

In seltenen Fällen kann es zu einer Infektion der Wunde kommen. Da man in so einem Fall schnell handeln und einen Arzt aufsuchen sollte, ist es wichtig, mögliche Anzeichen zu erkennen. Zu diesen zählen:

Blasenbildung vorbeugen

Am besten ist es natürlich, es gar nicht erst zur Bildung einer Blase kommen zu lassen. Die Entstehung von Blutblasen, zum Beispiel durch eine Quetschung, lässt sich oftmals nicht vermeiden, da solche Unfälle meist nicht vorhersehbar sind. Doch Blasen an den Füßen kann man mit einigen Maßnahmen vorbeugen.

  • Als wirksame Vorbeugemaßnahme gilt das Auftragen eines Blasengels. Dieses wendet man an, bevor man sich auf Wanderschaft begibt oder sportlichen Aktivitäten nachgeht.

  • Auch auf die Auswahl der richtigen Socken ist zu achten. So sollten diese über die passende Größe verfügen und atmungsaktiv sein.

    Bei zu großen Socken besteht das Risiko, dass sich scheuernde Falten bilden. Außerdem dürfen die Füße nicht schwitzen, da dies die Blasenbildung fördert.

  • Besonders wichtig ist natürlich die Auswahl der passenden Lauf- oder Wanderschuhe. Dazu ist es ratsam, sich in einem Fachgeschäft gut beraten zu lassen. Mit dicken Socken kann man ausprobieren, ob die Schuhe auch wirklich bequem genug sind. Sobald man bei der Anprobe drückende Stellen spürt, sollte man sich lieber für ein anderes Schuhpaar entscheiden.

  • Nach dem Kauf neuer Schuhe empfiehlt es sich, diese vor längerem Tragen erst einmal gut in der Wohnung einzulaufen.

  • Mark Dennis, William Talbot Bowen, Lucy Cho Symptome verstehen - Interpretation klinischer Zeichen (KlinikPraxis), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2019, ISBN 3437439804
  • Kurt Tepperwein Die Botschaft deines Körpers: Die Sprache der Organe, mvg Verlag, 2004, ISBN 9783868822311
  • Kurt Tepperwein Was Dir Deine Krankheit sagen will: Aktiviere die Heilkraft deiner Seele, mvg Verlag, 2005, ISBN 9783636070968
  • Ruediger Dahlke Krankheit als Symbol: Ein Handbuch der Psychosomatik. Symptome, Be-Deutung, Einlösung., C. Bertelsmann Verlag, 1996, ISBN 3570122654
  • Ursula Keicher Kinderkrankheiten: Alles, was wichtig ist, GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2016, ISBN 3833844566
  • Jörg Nase, Beate Nase Kinderkrankheiten: Das Standardwerk für Kinder von 0 bis 16 Jahren, GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 9783833829093
  • Arne Schäffler Gesundheit heute: Krankheit - Diagnose - Therapie: das Handbuch, TRIAS, 2014, ISBN 9783830481164
  • Heiko Gärtner, Tobias Krüger Krankheiten auf einen Blick erkennen: Antlitz- und Körperdiagnose sowie weitere Techniken, um Menschen ganzheitlich zu erfassen, mvg Verlag, 2013, ISBN 3868824499
  • Jörg Braun, Jörg Braun Basislehrbuch Innere Medizin: kompakt-greifbar-verständlich, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437411152
  • Frank H. Netter Netter's Innere Medizin, Thieme Verlagsgruppe, 2000, ISBN 3131239611
  • Hans Vogl Differentialdiagnose der medizinisch-klinischen Symptome. Lexikon der klinischen Krankheitszeichen und Befunde., UTB, 1994, ISBN 3825280667
  • Stefan Gesenhues, Anne Gesenhues, Birgitta Weltermann Praxisleitfaden Allgemeinmedizin: Mit Zugang zur Medizinwelt (Klinikleitfaden), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437224476
  • Gerd Herold Innere Medizin 2019, 2018, ISBN 398146608X
  • Gerd Herold Innere Medizin 2020, 2019, ISBN 3981466098
  • Edouard Battegay Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten: Vom Symptom zur Diagnose, Thieme, 2017, ISBN 3133448218
  • Verena Corazza, Renate Daimler, Renate Daimler, Krista Federspiel, Vera Herbst, Kurt Langbein, Hans-Peter Martin, Hans Weiss Kursbuch Gesundheit: Gesundheit und Wohlbefinden. Symptome und Beschwerden. Krankheiten. Untersuchung und Behandlung, Kiepenheuer&Witsch, 2006, ISBN 3462035932
  • Malte Ludwig Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165
  • Thorwald Dethlefsen, Ruediger Dahlke Krankheit als Weg: Deutung und Bedeutung der Krankheitsbilder, Bassermann Verlag, 2008, ISBN 3809423777

Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.