Eiterbläschen (Aphthen) auf der Mundschleimhaut

Als Aphthen bezeichnet man schmerzhafte Bläschen, die im Mundraum auftreten. Wodurch sie entstehen, konnte bislang nicht geklärt werden.

Von Jens Hirseland

Aphthen an der Mundschleimhaut

Spricht man von Aphthen oder Eiterbläschen, sind damit runde oder ovale Schäden an der Mundschleimhaut gemeint. Zu erkennen ist eine Aphthe an ihrem gelblichen oder grauweißen Belag. In den meisten Fällen wird dieser Belag von einem rötlichen Entzündungshof umgeben.

Die Größe einer Aphthe ist sehr unterschiedlich. So gibt es Bläschen, die lediglich Stecknadelkopfgröße erreichen, während andere einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern aufweisen.

Auch in anderen Bereichen des Mundes können sie auftreten. Dazu zählen

Ursachen

Obwohl Aphthen zu den häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut zählen, ließ sich ihre genaue Ursache bisher nicht klären. Bei manchen Menschen können die schmerzhaften Bläschen immer wieder auftreten.

Mediziner sprechen dann von chronisch rezidivierenden oder habituellen Aphthen. Als möglicher Grund für immer wieder vorkommende Aphthen wird eine Immunreaktion des Körpers vermutet.

Risikofaktoren

Außerdem kommen verschiedene Faktoren infrage, die die Entstehung der Eiterbläschen begünstigen können. Dazu gehören unter anderem

Aber auch eine Empfindlichkeit gegen bestimmte Lebensmittel wie beispielsweise

gilt als möglicher Auslöser. Manchmal treten Aphthen gleichzeitig mit anderen Krankheiten wie

auf. Bis jetzt ließ sich allerdings noch nicht nachweisen, dass Aphthen von Viren oder Bakterien hervorgerufen werden.

Symptome

Typisch für Aphthen ist, dass sie als schmerzhafte runde oder ovale Stellen an der Mundschleimhaut entstehen. Nur selten werden sie größer als eine Linse.

Neben der Mundhöhle können sie auch auf

  • dem Zahnfleisch
  • der Zunge oder
  • am Gaumen

auftreten. Gelegentlich bilden sie sich sogar auf der Schleimhaut der Genitalien. Zu Beginn ihrer Entstehung macht sich eine Aphthe durch ein spannendes oder brennendes Gefühl im Mund bemerkbar.

Im weiteren Verlauf wird die betroffene Stelle rot und es zeigt sich ein Belag aus gelblichen oder grauweißen Fibrin. Dabei handelt es sich um ein faseriges Eiweiß, welches sich bei der Blutgerinnung bildet.

Chronische Aphthen

Bei chronisch rezidivierenden oder habituellen Aphthen kommt es immer wieder zur Bildung der Eiterbläschen im Abstand von mehreren Wochen oder Monaten. Dabei können sogar mehrere Aphthen gleichzeitig auftreten.

Habituelle Aphthen werden in drei verschiedene Typen unterteilt. Dies sind

  • der Minor-Typ, unter dem etwa 80 Prozent aller Betroffenen leiden,
  • der Major-Typ sowie
  • der sehr seltene herpetiforme Typ.

Während beim Minor-Typ nur geringe Schleimhautdefekte entstehen, bilden sich beim Major-Typ größere und tiefere Aphthen. Außerdem treten mitunter Fieber und geschwollene Lymphknoten auf.

Die Abheilung dauert deutlich länger als beim Minor-Typ. Beim herpetiformen Typ bildet sich eine Vielzahl von kleinen, aber schmerzhaften, Bläschen.

Behandlung

Eine besondere Therapie zur Bekämpfung von Aphthen ist in der Regel nicht erforderlich. So erfolgt ihre Abheilung von ganz allein, ohne dass sich Narben bilden.

Sinnvoll kann jedoch das Lindern der Schmerzen sein. Zu diesem Zweck wird die betroffene Stelle mit einem lokalen Anästhetikum wie Lidocain, Benzydamin oder Polidocanol vorsichtig betupft. Zur Auswahl stehen

  • Gels
  • Salben
  • Lösungen zum Gurgeln oder
  • Sprays.

Hausmittel

Als hilfreiche Hausmittel, die entzündungshemmend wirken, gelten

Da mitunter auch Zinkmangel für die Entstehung von Aphten verantwortlich sein kann, können Zinktabletten möglicherweise auch helfen. Ebenfalls wirksam ist das Auftragen von Aloe vera in Form eines Gels und auch

können zur Behandlung dienen. Zudem sollte auf eine gründliche Mundhygiene geachtet werden.

Homöopathische Mittel

Auch die Homöopathie bietet einige Mittel, die zur Behandlung von Aphten eingesetzt werden können. Dazu zählen:

  • Acidum hydrofluoricum (Flusssäure)
  • Borax (Natriumborat)
  • Carbo vegitabilis (Holzkohle)
  • Mercurius corrosivus (Quecksilberchlorid)
  • Acidum sulfricum (Schwefelsäure)
  • Carbo animalis (Tierkohle)
  • Ammonium chloratum (Mineralsalz)
  • Hydrastis (Kanadische Gelbwurz)

Bezüglich der Einnahme sollte man sich von einem Homöopathen beraten lassen.