Der Deutsche Tennisbund und die Medenspiele im deutschen Tennis

Wer Tennis lernen und regelmäßig spielen möchte, ist in einem Tennisverein gut aufgehoben. Sieht man sich einmal die großen Vertreter an, so ist der Deutsche Tennisbund wichtigster Vertreter: er gilt als mitgliedstärkster Tennisverband der Welt. Erst durch ihn lässt sich der allgemeine Turnierbetrieb beibehalten. In den einzelnen untergeordneten Bezirken werden die Medenspiele ausgetragen. Lesen Sie alles Wissenswerte über den Deutschen Tennisbund sowie die Medenspiele im deutschen Tennis.

Von Kathrin Schramm

DTB - der Deutsche Tennis Bund

Mit 1,4 Millionen Mitgliedern gilt er als mitgliedstärkster Tennisverband der Welt und als drittgrößter Sportverband in Deutschland. Sein Sitz ist in Hamburg.

Von hier aus veranstaltet und organisiert der DTB die Turniere der Masters Series, die am Hamburger Rothenbaum ausgetragen werden, sowie die Spiele des Davis Cup und die Heimspiele des Fed Cup.

Geschichte

Ursprünglich trug der DTB den Namen "Deutscher Lawn Tennis Bund" (DLTB) und wurde im Jahre 1902 in Berlin gegründet. Damals schlossen sich 22 Tennisclubs mit über 2.500 Mitgliedern dem neuen Dachverband an. Heute ist der DTB in 18 Landesverbände aufgegliedert.

Ihnen gehören mehr als 1,4 Millionen Mitglieder an, die in über 9255 Tennisclubs im gesamten Bundesgebiet organisiert sind. Sie verfügen über fast 50.000 Tennisplätze.

Die Mitgliedschaft beim DTB

Die meisten regionalen Tennisvereine sind Mitglied beim DTB, dem Deutschen Tennis Bund oder einem seiner Landesverbände.

Die Mitgliedschaft beim DTB bedeutet, dass der Verein das Regelwerk des DTB und das Wettkampfgeschehen aktiv untersützt und gut heißt. So ist die DTB Mitgliedschaft immer auch ein Gütesiegel für den jeweiligen Verein, da es bedeutet, dass er auf einer gesicherten Qualitätsstufe operiert und ausbildet.

Der DTB als sicheres Qualitätssiegel
Der DTB als sicheres Qualitätssiegel

Funktion und Aufgaben

Der Deutsche Tennis Bund unterhält regionale Landesverbände. Mit ihrer Hilfe wird der Ligaspielbetrieb organisiert und der allgemeine Turnierbetrieb aufrecht gehalten. Auch das Nationalteam, das den Daviscup und den Fed Cup bestreitet, ist Mitglied des DTB.

Es obliegt ihm, die auftretenden Aufgaben zum Wohle seiner Mitglieder zu lösen. Dabei schließt er sich nach Bedarf auch anderen Sportorganisationen an. Der DTB stellt Auswahlmannschaften für verschiedene Altersklassen zusammen und organisiert deren Teilnahme an internationalen Turnieren und Wettbewerben. Gleichzeitig wirkt er bei der Durchführung dieser Turniere und häufig auch bei deren Organisation mit.

  • Tennisball liegt unter einem Schläger auf rotem Sandplatz

    © Mikael Damkier - www.fotolia.de

  • Tennisspielerin holt zum Vorhandschlag auf blauem Hartplatz aus

    © Boggy - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme Tennisball fliegt übers Netz

    © Kelpfish - www.fotolia.de

  • Tennisspieler mit weißem und mit schwarzem Schweißband am Handgelenk schütteln sich die Hände über dem Netz

    © dima_sidelnikov - www.fotolia.de

Der DTB ist zuständig für die Fort-, Aus- und Weiterbildung der Trainer, die bundesweit einheitlich organisiert werden muss. Er lässt Übungsleiter, Trainer und Schiedsrichter zu. Ferner kümmert sich der DTB um die Förderung des Jugend- und Nachwuchssport, sowohl auf der Ebene des Breiten- und Freizeitsports als auch im Bereich des Spitzensports.

Den einzelnen Landesverbänden bietet der DTB ein übergeordnetes Regelwerk, an dem sie ihre Aktivitäten ausrichten können.

Der DTB übernimmt im Tennisgeschehen wichtige Aufgaben:

  1. Er fördert den Tennissport und wahrt dessen Interessen.
  2. Er leistet die wichtige Öffentlichkeitsarbiet.
  3. Er repräsentiert den deutschen Tennissport im Ausland und im Inland, jedoch hauptsächlich bei nationalen und interantionalen Sportorganisationen und -veranstaltungen.

Den Landesverbänden des DTB sind die einzelnen regionalen Bezirke untergeordnet. In den Bezirken werden die so genannten Medenspiele ausgetragen, bei denen Mannschaften verschiedener Vereine gegeneinander antreten. Die Medenspiele werden in verschiedenen Altersklassen ausgetragen und gewertet.

Zusätzlich ist der Spielbetrieb in verschiedene Ligen eingeteilt, die vom Freizeitsport bis zur Verbands- und Regionalliga reichen. Ligenübergreifend wird hier pro Saison um den Auf- und den Abstieg gespielt, so dass die Hierarchie ständig in Bewegung bleibt.

In der ersten und zweiten Bundesliga, die direkt dem DTB untersteht, wird die Ausrichtung der Profiwettkämpfe organisiert und durchgeführt.

Medenspiele - Deutschlands Saisonspiele im Tennis

Bei den Medenspielen handelt es sich um Tennisspiele, die saisonal in Deutschland ausgetragen werden. Ihren Namen erhielten sie in Anlehnung an Carl August von der Meden, dem ersten Präsidenten des DTB. Die Tennishierarchie in Deutschland ist in verschiedene Ligen unterteilt, für die jeweils unterschiedliche Austragungsmodi bei Spielen gelten. Mehr über das komplexe System können Sie hier nachlesen.

Prinzip der Austragung

Die einzelnen Verbände richten die Medenspiele aus, an denen jedoch nur erwachsene Spieler teilnehmen. Auch die Verbände unterteilen sich in verschiedene Bezirke.

  1. Die höchstrangige Liga im deutschen Tennis ist die 1. Bundesliga, die auf Bundesebene spielt.
  2. Unter ihr ist die Verbandsebene mit der Verbandsliga angesiedelt,
  3. darunter die Bezirks- und
  4. die Kreisebene.

Spieler und Mannschaften

Die Medenspiele sind Wettkampfspiele, bei denen sechs Spieler oder auch vier Spieler eine Mannschaft bilden. Entsprechend ihrer Position auf der Rangliste werden die Spieler durchnummeriert.

Nach einem exakten Schema treten die Mannschaften gegeneinander an, bis neun oder sechs Punkte ausgespielt sind. Anschließend finden noch Doppelspiele statt, ebenfalls nach einer genauen Ordnung. Die Doppelspiele gewinnen in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung.

Die Doppelspiele gewinnen an Bedeutung
Die Doppelspiele gewinnen an Bedeutung

Verschiedene Altersklassen

Medenspiele werden in unterschiedlichen Altersklassen ausgetragen: Die offene Altersklasse der Aktiven sowie andere Altersklassen für ältere Spieler, die ab 30 Jahren im 10-Jahres-Rhythmus gewertet werden. Ab 50 Jahren erfolgt die Wertung im 5-Jahres-Rhythmus, bis hin zu den Über-80-Jährigen.

Die Medenspiele werden zwischen Mai und Juli auf Außenplätzen ausgetragen. Pro Gruppe nehmen 6-8 Teams an einem Spiel teil. Es wird Jeder gegen Jeden gespielt, jedoch ohne Hin- und Rückrunde sondern in einzelnen Spielen. Für die Jugendklassen gelten andere Regelungen.

Der Sieger eines Medenspiels wird über ein komplexes Punktesystem ermittelt. Die Medenspiele bieten den Vereinen und Verbänden die optimale Gelegenheit, sich auf offizieller Basis und im einheitlichen Wettkampfmodus mit den Teams aus befreundeten und benachbarten Vereinen zu messen.

Gleichzeitig stellen die Medenspiele einen Qualitätsstandard dar, der bundesweit einheitlich ist. Ein Sieg in einem Medenspiel hat also mehr oder weniger überall die gleiche Qualität und ist mit einem vergleichbaren Ansehen verbunden.