Skischuhe - Merkmale, Unterschiede und Hinweise zu den Skibindungen

Skischuhe gehören zur Ausrüstung im Skisport. Sie sorgen für einen guten Halt der Füße und maximieren die Kraftübertragung vom Fuß auf den Ski. Eingeteilt werden Skischuhe unter anderem in Hard- und Softboots. Sie werden mithilfe von Bindungen an den Skiern befestigt. Auch in diesem Bereich gibt es Unterschiede. Informieren Sie sich über die Merkmale unterschiedlicher Skischuhe, und lesen Sie alles Wissenswerte über die passenden Skibindungen.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Skischuhe - Merkmale und Entwicklung

Bei Skischuhen, auch Skistiefel genannt, handelt es sich Schuhe, die von Skifahrern getragen werden. Sie geben dem Fahrer Halt und gewährleisten eine sichere Übertragung von Kraft auf die Skier.

Der Skischuh ist mithilfe von Skibindungen an den Skiern befestigt. Sowohl was die Schuhe als auch die Bindungen angeht, gibt es Unterschiede.

Der Skischuh ist aus dem Bergschuh entstanden. Es handelt sich dabei um einen besonders robusten Schuh, dessen Leder nur wenig flexibel ist.

Die ersten Skischuhe verfügten über Seilzugbindungen. In den 60er Jahren wurden diese von Sicherheitsbindungen abgelöst.

Im vorderen und hinteren Bereich des Schuhs befinden sich Arretierungsfortsätze, die den Schuh am Ski fixieren. Sie sind auch heute noch typisches Merkmal des klassischen Skischuhs. Die Sohle des Skischuhs muss genormt und aus Sicherheitsgründen im Zehenbereich glatt gearbeitet sein, damit sich die Skibindung im Bedarfsfall auslösen lässt.

Im Gegensatz dazu besitzen Tourenskischuhe eine profilierte Sohle, dafür ist ihr Schaft in der Regel beweglicher. Diese Beweglichkeit lässt sich bei einigen Modellen unterschiedlich stark einstellen.

Die Flexibilität und die Profilierung der Sohle können den Aufstieg am Hang deutlich vereinfachen. Zudem verfügt der Skischuh über einen herausnehmbaren Innenschuh.

Zeitweise versuchten Hersteller, Ski- und Bergschuhe immer weiter zu spezialisieren, inzwischen differenziert man nicht mehr so stark. Ebenso wurden Modelle angeboten, in die von vorn eingestiegen wurde und solche, bei denen sich zum Einsteigen die Ferse abklappen ließ. Letztere sollten den Komfort erhöhen, durchsetzen konnten sie sich allerdings nicht.

Vollgeschneite Skischuhe auf Skiern beim Fahren durch tiefen Schnee, im Hintergrund eine Gondel
Vollgeschneite Skischuhe auf Skiern beim Fahren durch tiefen Schnee, im Hintergrund eine Gondel

Unterschiedliche Arten

Aktuell unterscheidet man in Hardboots, zu denen auch die hochalpinen Schalenschuhe gehören, in Softboots und mittelschwere Bergschuhe.

Hardboots

Skihelm, Skischuhe, Stöcke und Handschuhe auf rustikalem Holztisch, im Hintergrund ein Skigebiet
Skihelm, Skischuhe, Stöcke und Handschuhe auf rustikalem Holztisch, im Hintergrund ein Skigebiet

Schalenschuhe besitzen einen harten Außenschuh, die sogenannte Schale. Sie besitzt ein Gelenk im Knöchelbereich, durch welches der Fuß teilweise beweglich bleibt.

In der Schale befindet sich der Innenschuh, der den Fuß aufgrund seiner Polsterung gegen Kälte und das Aufscheuern schützt. Das Verschließen des Schuhs kann mittels unterschiedlicher Systeme erfolgen.

Durch den festen Halt des Fußes ist eine optimale Kraftübertragung auf den Ski möglich. Verglichen mit dem Softboot ist der Hardboot ein relativ sicherer Schuh.

Softboots

Softboots gibt es erst seit 2002. Ihr Material ist sehr weich und flexibel, was den Schuh besonders bequem macht. Die starke Polsterung isoliert auch gegen Kälte perfekt.

Im Gegensatz zu Hardboots werden Softboots mit einer Schnürung fixiert. Auch sonst besteht eine Ähnlichkeit zu traditionellen Lederschuhen.

Die unterschiedlichen Skibindungen

Skibindungen sind Haltevorrichtungen am Ski, mit deren Hilfe der Skischuh fixiert wird. Sie sorgen somit für Sicherheit und für eine optimale Kraftübertragung. Unterschieden werden diverse Arten von Skibindungen.

Bei einigen Skisportarten wird nur die Schuhspitze auf dem Ski fixiert. Die Ferse bleibt frei.

Diese Art der Sicherung kommt dann zum Einsatz, wenn der Ski einen ständigen Bodenkontakt hat. Als Beispiele kommen Langlauf und Telemarken in Betracht.

Sicherheitsbindung

Für alpine Skisportarten reichen diese Skibindungen nicht aus. Beim Abfahrtslauf, Slalom, Riesenslalom oder Skispringen bestünde das Risiko, dass der Ski verloren geht.

Hier verbindet man sowohl Schuhspitze als auch den hinteren Teil des Skischuhs mit dem Ski. Man spricht von der sogenannten Sicherheitsbindung.

Sicherheitsbindungen machen das Skifahren aber auch deswegen sicherer, weil sie in Gefahrensituationen auslösen und so das Verletzungsrisiko minimieren. Dies kann beispielsweise im Falle eines Sturzes erforderlich sein.

Wird eine maximale Krafteinwirkung überschritten, wird der Schuh vom Ski getrennt. Dieser so genannte Auslösewert kann individuell eingestellt werden.

Skifahrer mit roter Hose und roten Stöcken bei einer schwungvollen Abfahrt
Skifahrer mit roter Hose und roten Stöcken bei einer schwungvollen Abfahrt

Zusätzliche Bindungsplatten

Bei schmalen Carvingski-Modellen kann eine zusätzliche Dämpfungsplatte angebracht werden, die sich über der Bindung befindet. Teilweise ist diese in der Skibindung integriert. Sie soll Stürze verhindern, die dadurch ausgelöst werden könnten, dass beim extremen Umkanten die Stahlkante des Carvingskis nicht greift.

Die Höhe dieser Bindungsplatten kann variieren; im Rennlauf schreibt das Reglement eine maximale Höhe von 50 Millimetern vor. Bei der Auswahl von Bindungsplatten muss auf die Kompatibilität mit dem Ski geachtet werden.

Tourenbindung

Am Tourenski wird der Skischuh mit einer Tourenbindung fixiert. Hierbei handelt es sich um eine variable Bindung. Während beim Aufstieg lediglich die Schuhspitze befestigt wird, verbindet man für die Abfahrt Schuhspitze und Ferse am Ski. Auch Tourenbindungen sind Sicherheitsbindungen.

Varioskibindung

Als besonders flexibel erweisen sich Varioskibindungen. Sie lassen sich an beiden Enden verschieben und somit innerhalb kurzer Zeit individuell anpassen. Außerdem kann der Schwerpunkt mit ihrer Hilfe verändert werden.

Nicht nur Sicherheitsbindungen, auch alle anderen Skibindungen sollten sicher sein. Deshalb müssen sie nach ISO-Vorschriften genormt sein. Trotz der Einhaltung aller Vorschriften kann es zum fehlerhaften Auslösen von Bindungen kommen. Dies liegt allerdings in den meisten Fällen nicht an der Bindung, sondern an einer falschen Einstellung oder an äußeren Einflüssen, die auf die Bindung wirken.