Klettern lernen - Indoor oder Outdoor?
Geht es um die Frage, ob man das Klettern besser in der Halle oder outdoor lernt, kommt es natürlich auch darauf an, ob ein passendes Klettergebiet in der Nähe zu finden ist. Generell ist es so, dass die Basics des Klettersports immer indoor erlernt werden, bevor man dieses Know-How am Felsen anwendet. Informieren Sie sich über die Möglichkeiten, das Klettern zu erlernen.
Die wenigsten Sportarten können direkt vor der eigenen Haustür ausgeführt werden. Natürlich kann man fast überall joggen, doch wenn man schwimmen, Tennis spielen oder gar reiten möchte, benötigt man zwingend ein spezielles Areal dafür. Genauso verhält es sich naturgemäß mit dem Klettern, denn wo keine Felsen und Höhen sind, kann auch nicht geklettert werden.
In der Halle anfangen und die Basics lernen
Ein blutiger Kletteranfänger wird fast immer erst in der Halle ausgebildet, bevor er sich ins Gelände hinaus wagen kann. Für diese Vorgehen spricht nicht nur die Tatsache, dass die Unfallgefahr in der Halle wesentlich geringer ist als draußen.
Auch für das Lernen an sich ist die künstliche Kletterwelt besser geeignet. Der Schützling soll sich nämlich vor allem grundlegende Bewegungsabläufe aneignen und die Ausrüstung kennenlernen. Jemand der schon in der sicheren Halle Probleme damit hat, Gurte zu verschnallen und Karabiner einzuhaken, wird sich draußen in der freien Natur mit Sicherheit in große Gefahr bringen.
Beim Indoorklettern gibt es wenig Ablenkung durch Wetter oder Schaulustige, weshalb sich der Neuling ganz auf seine Aufgabe konzentrieren kann. Außerdem geben ihm die Matten und die bewusst künstlich gehaltene Umgebung Sicherheit. Schließlich wirkt eine Holzwand mit bunten Vorsprüngen bei Weitem nicht so bedrohlich wie ein waschechter Felsen.
Eigenschaften von Kletterhallen
In Kletterhallen gibt es nicht nur künstliche Felswände verschiedenster Schwierigkeitsstufen, an denen geübt werden kann, man findet hier auch ausgebildete Trainer, die einem den Sport persönlich näher bringen können.
Außerdem besteht meist die Möglichkeit, eine Schnupperstunde zu buchen und Ausrüstung auszuleihen. So braucht man sich nicht selbst das teure Equipment zuzulegen, bevor man überhaupt weiß, ob einem das Klettern auch Freude bereitet. Kletterhallen gibt es in fast jeder größeren Stadt, ein Blick ins Branchenbuch gibt Auskunft über deren Standorte.
In der Halle lernen Kletteranfänger gehören unbedingt in die Halle, um die Basics unter Aufsicht zu lernen!
Den richtigen Zeitpunkt zum Outdoorklettern finden
Die ersten Schritte des Kletteranfänger sollten also unbedingt immer in der Halle getan werden. Danach stellt sich jedoch die Frage, wo die Kletterkarriere denn eigentlich hinführen soll. Das Üben im Kletterparcour macht zwar Spaß, doch die richtige Herausforderung liegt schließlich auf den Gipfeln dieser Welt.
Wer zu lange indoor trainiert, ist später nicht mehr sensibel genug für die Beschaffenheiten eines realen Geländes. Die Fähigkeit, einen Felsen richtig zu bewerten, ist jedoch unerlässlich für sicheres und erfolgreiches Klettern.
Der Anfänger bemerkt schon ganz zu Beginn seiner Ausbildung, dass die Möglichkeiten zum Greifen in Wirklichkeit eben nicht so günstig verteilt sind wie in der künstlichen Wand. Er entwickelt dadurch die Fähigkeit, sich für jeden Felsen eine neue Strategie zurecht zulegen, mit der er schnell und sicher ans Ziel gelangt.
Außerdem wird wertvolles Wissen über
- Gesteine
- Höhenlagen und
- Wetterverhältnisse
vermittelt. Zum Korrigieren der Technik sollte jedoch trotzdem ab und an auch in der Halle geklettert werden.
Nicht zu lange warten: Wer das Ziel hat, in der Natur zu klettern, sollte damit nicht zu lange warten - sobald die Basics sitzen, heißt es, ab auf den Berg!
Passende Klettergebiete
Klettern kann man grundsätzlich überall dort, wo es auch Gebirge gibt. Allerdings sollte man sich vorher informieren, wie das Gestein in dieser Gegend beschaffen ist. Sehr poröses Material ist zum Klettern zum Beispiel ungeeignet. Topographische Wanderkarten genügen meist, um das Gebiet besser kennenzulernen, es gibt jedoch auch spezielle Kletterkarten.
Professionell erschlossene Routen
Am meisten Spaß macht Klettern jedoch in solchen Gegenden, die professionell erschlossen wurden. Hier findet man nicht nur Ösen und Vorsprünge in den Wänden, es herrscht meist auch reger Betrieb, so dass man stets auf viele Gleichgesinnte trifft.
Durch den Klettertourismus ist an manchen Orten das Ökosystem in Gefahr, weshalb immer mehr Felsen für die Öffentlichkeit geschlossen werden. Um sich größere Enttäuschungen zu ersparen, sollte man sich daher vor der Anreise erkundigen, ob die gewählte Wand überhaupt noch zugänglich ist.