Das Ligasystem des Deutschen Fußballs
In Deutschland gibt es ein sechsstufiges Ligasystem des Fußballs. Dabei unterscheidet man grundsätzlich den überregionalen Profibetrieb und den regionalen Amateurbetrieb. Als höchste deutsche Spielklasse gilt die Bundesliga, während man die 2. Bundesliga als "stärkste zweite Liga der Welt" ansieht. Informieren Sie sich über das Ligasystem des Deutschen Fußballs.
Aufbau des Fußball-Ligasystems in Deutschland
Wer in Deutschland ein offizielles Ligaspiel sehen möchte, muss dafür in der Regel nicht weit laufen. Es gibt in der Bundesrepublik ein sechsstufiges Ligasystem, das mehrere Tausend Mannschaften umfasst. Selbst in kleineren Dörfern gibt es nicht selten sogar mehr als ein Team. Grundsätzlich unterteilen lässt sich der Aufbau in:
- den überregionalen Profibetrieb und
- den regionalen Amateurbetrieb.
Ligen I bis IV: Die Profi-Mannschaften
Als Profis werden alle Sporter bezeichnet, die ihr Geld "ganz überwiegend" durch ihren Sport verdienen und über ihre Clubs auch versichert sind. Dies trifft auf die Spieler der ersten vier Ligen-Stufen zu:
Ganz oben in der Liga-Pyramide thront dabei die erste Bundesliga mit 18 Teams.
Ihr folgt die zweite Bundesliga mit ebenfalls 18 Mannschaften.
Unter dieser ist die "3. Liga" angesiedelt, die im Jahr 2008 eingeführt wurde. In ihr spielen 20 Mannschaften.
Ihr schließen sich die Regionalligen, von denen es fünf Stück gibt. Die Zahl der Teams reicht von 16 bis zu 20 Mannschaften. Hier sind erste Amateure anzutreffen, doch viele der zweiten Mannschaften der Bundesligisten spielen in der Regionalliga. Aus diesem Grund muss auch diese Liga-Stufe noch zu den Profis gerechnet werden.
Ligen V und VI: Die Amateur-Mannschaften
An die Regionalligen schließen sich die Oberligen an, die von den Landesverbänden organisiert werden. Es gibt 14 unterschiedliche Ligen, die diese Bezeichnung tragen dürfen. Im Nordosten der Republik spielen die Teams aus drei Bundesländern in einer Oberliga. Unter den Oberligen folgen die Landesligen, von denen es in der Bundesrepublik 21 gibt. Sie schließen das offizielle Liga-System ab.
Darunter gibt es zwar noch weitere zahlreiche Spielklassen (Kreisliga, Kreisklasse, etc.), diese sind aber uneinheitlich und werden oft sogar lokal organisiert. Häufig bezeichnet man sie deshalb als "Liga VII+" (bzw. Liga 7+).
Die Bundesliga
Die Bundesliga ist die höchste deutsche Spielklasse. Woche für Woche beschäftigen sich mehr als zehn Millionen Fans mit ihr. Der besondere Charme, der von ihr ausgeht, ist der Umstand, dass man fast nur erfolgreich oder aber in der Krise sein kann.
Die Bundesliga wurde im Jahr 1963 ins Leben gerufen und erfuhr in ihrem Aufbau seitdem nur wenige Veränderungen. Sie besteht aus 18 Mannschaften, die den deutschen Meister ausspielen. Dafür treffen alle Teams zwei Mal direkt aufeinander - wer nach den 34 Spieltagen ganz oben steht, hat die Meisterschale errungen.
Die Abstiegszone
Wer sich allerdings am anderen Ende der Tabelle befindet, muss die Bundesliga verlassen. Sicher absteigen tun dabei die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18. Das Team, dass die Saison auf Platz 16 beendet hat, tritt in zwei Relegationsspielen gegen den Drittplatzierten der zweiten Bundesliga an. Der Gewinner verbleibt in der Bundesliga.
Die internationalen Plätze
Deutschland hat grundsätzlich sieben internationale Starter: 3,5 Teams dürfen in der Champions League antreten und 3,5 Mannschaften gehen in der weniger lukrativen Europa League (vormals UEFA Cup) an den Start. Konkret bedeutet dies:
- die ersten Drei der Bundesliga treten sicher in der Königsklasse an.
- Das Team, das auf Rang vier gelandet ist, muss sich in der Champions League Qualifikation beweisen.
- Die Ränge fünf und sechs berechtigen zum Start in der Europa League.
- Der siebte Startplatz geht an den DFB-Pokalsieger.
So wird gerechnet
Eine der wesentlichsten Neuerungen der Bundesliga war die Einführung der Drei-Punkte-Regel in der Mitte der 90er Jahre. Für einen Sieg erhalten die Mannschaften drei Zähler und für ein Remis wird beiden Teams je ein Punkt gutgeschrieben. Bei Punktegleichheit zählt erst das Torverhältnis, anschließend der direkte Vergleich und dann der Platz in der ewigen Tabelle der Bundesliga.
Das System der Fußball-Bundesliga - simpel erklärt
Jahr für Jahr zieht die deutsche Fußball-Bundesliga Millionen von Fans in ihren Bann. Die traditionsreiche Liga gibt es schon seit 1963. In einem Ligasystem spielen jede Saison 18 Vereine, die alle gegeneinander antreten, die deutsche Fußball-Meisterschaft aus.
Darüber hinaus ermittelt man auch die Teilnehmer der Europapokal-Wettbewerbe.
Die Spielsaison
Ausgespielt wird die deutsche Meisterschaft in einer Spielsaison, die in der Regel von August bis Mai dauert und 34 Spieltage umfasst. Unterteilt wird die Saison in eine Hin- und Rückrunde. Das heißt, dass alle beteiligten Mannschaften zweimal gegeneinander spielen, wobei jedes Team einmal Heimrecht hat. Im Winter wird die Saison durch eine Winterpause unterbrochen.
Gespielt wird in der Regel von Freitag bis Sonntag, es gibt aber auch so genannte "englische Wochen", an denen am Dienstag und Mittwoch gespielt wird. Für ein gewonnenes Spiel gibt es drei Punkte, während für ein Remis ein Punkt vergeben wird.
Die Schlüsselzahl
Erstellt wird der Bundesliga-Spielplan nach einer bestimmten Schlüsselzahl, die jede Saison wechselt. Außerdem werden bestimmte Faktoren, wie zum Beispiel andere Fußball-Großereignisse, berücksichtigt. Daher sind die Termine der Bundesliga auch nach dem Rahmenterminkalender von FIFA und UEFA ausgerichtet.
Darüber hinaus lässt man den Spielplan von der ZIS (Zentrale Informationsstelle für Sicherheit) absegnen. Auf diese Weise sollen Doppler, wie z.B. zeitgleiche Heimspiele vom FC Schalke 04 und Borussia Dortmund, ausgeschlossen werden.
Teilnahme und Qualifikation
Deutscher Fußball-Meister wird diejenige Mannschaft, die am letzten Spieltag die meisten Punkte und Tore erzielt hat und auf dem 1. Tabellenplatz liegt. Die Teams, die am Ende auf Platz 17 und 18 liegen, müssen in die 2. Bundesliga absteigen. Im Gegenzug steigen die beiden erstplatzierten Teams der 2. Liga direkt auf.
Zusätzlich wird seit 2008/09 wieder ein Relegationsspiel zwischen dem Sechzehnten der 1. Bundesliga und dem Dritten der 2. Liga ausgetragen, dessen Sieger entweder in der 1. Liga verbleibt oder aufsteigt. Doch nicht nur der Deutsche Meister und die Absteiger werden in der Bundesliga ermittelt, sondern auch die Teilnehmer an den europäischen Wettbewerben.
Während der Deutsche Meister und der Vize-Meister direkt an der UEFA Champions-League teilnehmen dürfen, bestreitet die drittplatzierte Mannschaft eine Qualifikation. Die Mannschaften, die Platz 4 und 5 belegen sowie der Deutsche Pokalsieger sind unmittelbar für die Europa League spielberechtigt.
Konnten sich beide Pokal-Endspielteilnehmer bereits über die Bundesliga qualifizieren, darf stattdessen das Team, das Rang 6 belegt, an der Europa League teilnehmen.
Die 2. Bundesliga
Die 2. Bundesliga gilt als die "stärkste zweite Liga der Welt", denn die Teams, die dort spielen, sind finanziell gesund. Zudem gibt es eine hohe Durchlässigkeit nach oben, welche die Mannschaften ebenfalls stärkt. Seit einiger Zeit müssen jedoch auch prominente Mannschaften den Absturz in die Bedeutungslosigkeit fürchten, denn die zweite Liga hat noch einmal an Qualität durch größere Konkurrenz gewonnen.
Strukturell ist die zweite Bundesliga ein Ebenbild der ersten Liga. Auch hier treten 18 Mannschaften an, von denen am Ende der Saison drei um ihren Klassenerhalt zittern müssen. Sicher absteigen tun auch hier die Teams auf den Plätzen 17 und 18. Der 16. Platzierte muss in die Relegation gegen den Dritten aus der dritten Liga.
Die Aufsteiger
Sicher in die Bundesliga aufsteigen werden die beiden Mannschaften auf den Plätzen eins und zwei. Der Drittplatzierte muss in die Relegation und sich gegen den 16. Platzierten aus der ersten Bundesliga durchsetzen, um in der Folgesaison in der höchsten deutschen Spielklasse antreten zu dürfen. Bislang hatten die Drittplatzierten aus der zweiten Liga dabei überwiegend das Nachsehen.
Hohe Fluktuation
Die zweite Liga war traditionell ein Ort mit großer Fluktuation. Dieser Umstand hat sich seit der Etablierung der einheitlichen dritten Liga noch einmal verschärft, weil das Niveau zugelegt hat. Immer wieder müssen inzwischen auch Traditionsmannschaften, die man eher in der Bundesliga vermuten würde, um ihren Klassenerhalt zittern.
Beispiele sind Teams wie der Karlsruher SC oder die Spielvereinigung Unterhachingen, die innerhalb weniger Jahre von ganz oben in die dritte Liga durchgereicht worden sind.
Die 3. Liga
In der Saison 2008/09 wurde die dritte Liga ins Leben gerufen. Ziel war es, durch sie die Qualität im deutschen Unterbau noch einmal nachhaltig zu erhöhen. Um zeitgleich aber Chanchengerechtigkeit zu gewährleisten, wurden einige Sonderregeln verabschiedet.
Die 3. Liga besteht aus 20 Teams. Der Weg nach oben funktioniert in ihr wie in der ersten und zweiten Bundesliga auch. Sicher aufsteigen werden die Mannschaften, welche die Ränge eins und zwei erobern konnten. Das Team auf dem dritten Rang muss sich in der Relegation beweisen.
Die Teams auf den letzten drei Plätzen steigen allerdings sicher ab. Je nach Zugehörigkeit spielen sie in der Folgesaison in einer der fünf Regionalligen. Im Gegenzug steigen die Erstplazierten dieser Ligen auf. Relegationsspiele gibt es nicht.
Die Sonderregeln
Die 3. Liga ist zugleich die erste Spielklasse, in der auch die zweiten Mannschaften der Bundesliga-Teams antreten dürfen. Hierfür gibt es bestimmte Bedingungen, die dazu dienen sollen, Chancengleichheit herzustellen:
- So dürfen maximal drei "Leihspieler" aus dem ersten Team zeitgleich auf dem Platz stehen.
- Zudem ist den zweiten Mannschaften der Weg in die zweite Bundesliga versperrt.
Sollte die Situation auftreten, dass eigentlich eines dieser Teams aufsteigen würde, dann erbt der Nächstplatzierte in der Tabelle den entsprechenden Rang und das Aufstiegsrecht. Absteigen können die zweiten Mannschaften allerdings sehr wohl.
Die Regionalliga
Bis 2008 bildeten die Regionalligen die dritte Ebene in der deutschen Fußball-Liga-Pyramide. Inzwischen befinden sie sich nur noch auf der vierten Stufe. Ähnlich wie in der 3. Liga gibt es auch für sie Sonderregeln, um die Chancengleichheit zu gewährleisten.
Die fünf Regionalligen
Im deutschen Fußball gibt es insgesamt fünf Regionalligen. Diese heißen:
- Nord,
- West,
- Südwest,
- Nordost und
- Bayern.
Die Spannbreite der teilnehmenden Teams reicht von 16 bis zu 20 Mannschaften je Liga.
Die bayrische Regionalliga und die Regionalliga Südwest werden von den Landesverbänden (Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz) organisiert. Für die anderen Regionalligen haben sich Regionalverbände des gleichen Namens gegründet, welche den Spielbetrieb planen und durchführen lassen.
Durch die Durchlässigkeit in die einheitliche 3. Liga gibt es jedoch strikte Vorgaben vom DFB, wie die Organisation aussehen muss.
Sonderregeln für die zweiten Mannschaften
Auch in den Regionalligen treten zahlreiche zweite Mannschaften an. Generell dürfen dabei nur drei "Leihspieler" aus der ersten Mannschaft gemeinsam auf dem Platz stehen. Anders als in der dritten Liga können die Teams problemlos ab- und aufsteigen. Allerdings dürfen nur zweite Mannschaften in der Regionalliga starten, deren erstes Team wenigstens in der zweiten Bundesliga aktiv ist.
Steigt eine erste Mannschaft von der zweiten in die dritte Liga ab, bedeutet dies den sicheren Abstieg der zweiten Mannschaft aus der Regionalliga, selbst wenn das Team seinerseits im Begriff war, in die 3. Liga aufzusteigen.
Auf- und Absteiger
Die Meister der fünf Regionalligen ermitteln gemeinsam mit dem Vizemeister der Südwest-Regionalliga in einer Aufstiegsrunde die drei Aufsteiger. Sicher verlassen müssen die drei am schlechtesten platzierten Teams die Regionalliga. Sie steigen in die Oberliga ab.
Die Oberliga
Die Oberliga wird in Deutschland von den 21 Landesverbänden des DFB in eigener Verantwortung organisiert. Aus diesem Grund gibt es weder eine einheitliche Struktur, noch eine einheitliche Bezeichnung für diese. Die Aufstiegsmöglichkeiten reichen von der Direktqualifikation bis zur Aufstiegsrunde.
Kritik an der Vergleichbarkeit
In Deutschland gibt es 14 Ligen, die sich auf der Ebene der Oberliga bewegen. Dazu gehören die zwölf Ligen, die diese Bezeichnung auch in ihrem Namen tragen sowie die zwei Verbandsligen, die oft auch unter dem Namen Bayern-Liga zusammengefasst werden.
Einige Oberligen (z.B. Bremen, Hamburg, Niedersachsen) tragen zwar diese Bezeichnung, ihre Teams spielen aber in einem Oberligen-Verbund um den Aufstieg in die Regionalliga. In einigen Ligen gehen deshalb nur 16 Mannschaften an den Start, während in anderen bis zu 32 Teams gegen den Abstieg oder um den Aufstieg kämpfen.
Dieser Umstand war schon oft Anlass für Kritik, weil es in den Augen vieler Fans und Aktiver keine wirkliche Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Oberligen gibt. Denn einige Mannschaften haben zum Beispiel erheblich weniger Spiele als andere und sind deshalb ausgeruhter.
Auf- und Absteiger
Generell steigen die 14 Meister der Oberligen direkt in die jeweils zugeordnete Regionalliga auf. Dies gilt nicht für die Champions der bereits erwähnten Oberligen Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Diese tragen mit dem Vizemeister aus der Niedersachsen-Oberliga eine Aufstiegsrunde aus.
Zudem steigt der Vizemeister der Oberliga Westfalen direkt auf. Absteigen werden die Teams, die sich am Ende der Saison auf den letzten drei Plätzen ihrer jeweiligen Oberliga befinden.
Die Verbands- und Landesligen
Die Verbands- und Landesligen werden wie die Oberligen von den 21 Landesverbänden des DFB in eigener Regie organisiert. Um einen regionalen Bezug zu gewährleisten, können sich die Namen allerdings stark unterscheiden. Für sie charakteristisch ist das Staffel-System.
Kritik an der Übersichtlichkeit
Die Verbands- und Landesligen haben den stärksten Landesbezug in der deutschen Liga-Pyramide. Aus diesem Grund erlaubten die Landesverbände in den letzten Jahren einige Umbenennungen: So wurde aus der Verbandsliga Westfalen beispielsweise die Westfalenliga.
Die Vereine begrüßten diese Entwicklung, die Fans übten jedoch Kritik, weil so die Übersichtlichkeit weiter gelitten hat: So benutzt die Bayern-Liga beispielsweise auch den Begriff der Verbandsliga für das Oberliga-Niveau.
Generell gilt jedoch, dass alle 21 Landesverbände als sechsthöchste Spielklasse eigene Landes- oder Verbandsligen organisieren, die nach dem Staffel-System organisiert sind.
Das Staffel-System
Eine Landesliga verfügt über eine bis zu vier Staffeln. Jede dieser Staffeln ist mit 16 Mannschaften besetzt. Diese Staffeln spielen erst einmal untereinander einen Meister aus. Anschließend müssen die Gewinner aller Staffeln einer Lands- bzw. Verbandsliga zu einem direkten Duell bzw. zu einer Aufstiegsrunde antreten.
Pro Landes- und Verbandsliga können dabei ein bis zwei Teams aufsteigen. Dabei gibt es genaue Zuweisungen zu den spezifischen Oberligen. Allerdings bringt das Staffelsysteme erhebliche Wettbewerbsverzerrungen mit sich.
Ein Beispiel:
In der Landesliga Bremen sind 16 Mannschaften tätig, von denen zwei bis drei Teams (davon abhängig, ob der Meister der Bremer Oberliga in die Regionalliga aufsteigt) aufsteigen dürfen. Es gibt nur eine Staffel.
In der bayrischen Landesliga sind insgesamt 90 Mannschaften in fünf Staffeln aktiv. Aufsteigen darf jedoch überhaupt nur eine Mannschaft.
Es ist daher wesentlich einfacher und weniger anspruchsvoll, in Bremen als in Bayern den Aufstieg zu schaffen. Je größer die Landes- bzw. Verbandsliga, desto größer ist der Nachteil für die Teilnehmer.
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