Der Unterschied zwischen Lage, Stellung und Haltung

Als Kindslage bezeichnen Hebammen und Frauenärzte die Lage des ungeborenen Babys in der Gebärmutter der Mutter. Wie das Baby genau liegt, wird mit unterschiedlichen Begriffen beschrieben.

Von Claudia Haut

Hebammen unterscheiden im Bezug auf die Kindslage unter anderem die Lage, die Stellung und die Haltung des Babys.

Die Lage

Mit dem Begriff "Lage" wird beschrieben, wie das ungeborene Baby im Bauch der Schwangeren liegt. Wenn es mit dem Kopf nach unten liegt, so bezeichnet man dies als Schädellage.

Die meisten Babys liegen auch zum Zeitpunkt der Geburt in der Schädellage. Einige Babys liegen auch in der Beckenendlage, also mit dem Po nach unten.

Nur sehr wenige Babys liegen quer (die so genannte Querlage) oder schräg (Schräglage) im Bauch der Mutter. Laut Statistiken ist eines von hundert Babys eine Quer- oder Schädellage.

Neben der Quer- und Schräglage kann ein ungeborenes Baby auch noch in der Schulterlage im Bauch liegen.

Hebammen bezeichnen die Quer-, Schädel- und Schulterlage eines Babys als so genannte "Lageanomalie".

Die Stellung

Mit dem Begriff "Stellung" bezeichnen die Geburtshelfer, nach welcher Seite der Rücken des ungeborenen Babys zeigt. Man unterscheidet hier, ob der Rücken des Babys aus der Sicht der werdenden Mutter nach rechts oder links zeigt.

Zeigt der Rücken nach links, so wird von der ersten Stellung gesprochen, liegt das Baby mit dem Rücken nach rechts im Bauch, so liegt es in der zweiten Stellung.

Zusätzlich wird nochmals unterschieden, ob der Rücken links vorne oder hinten bzw. rechts vorne oder hinten liegt. Babys, die mit dem Köpfchen nach unten im Mutterleib liegen, liegen deutlich häufiger mit dem Rücken nach links als nach rechts.

Die Haltung

Als Haltung bezeichnet man die Körperhaltung, mit der das Baby geboren wird. Schon bei der Geburt erhält es also seine erste "Haltungsnote". Wird es nicht so geboren, wie es eigentlich normal wäre, sprechen die Geburtshelfer von einer "Haltungsanomalie".

Die meisten Babys werden in der vorderen Hinterhauptslage geboren. Der kleine Rücken ist hier vorne, das Kinn hat das Baby auf die Brust gedrückt. Weitere Haltungen, die "regelwidrig" sind, sind zum Beispiel die Stirnlage oder die Gesichtslage.

Geburtshelfer können die Haltung des Babys bereits im Geburtskanal ertasten.