Markenaufnäher und -schildchen entfernen

Die aus den 1980er Jahren stammende Labelverrücktheit unter Fashion Victims geht langsam, aber sicher zurück. Scheute man sich früher nicht, einen Designerschriftzug oder den Markennamen quer über der Brust zu tragen, kauft man heute zwar Marken, muss deren Namen aber nicht mehr nach außen zeigen. Understatement heißt das neue Zauberwort.

Maria Perez
Von Maria Perez

Nach außen getragene Aufnäher verschiedener Labels zeigten zu früheren Zeiten ein Abhängigkeitsverhältnis an - die Bediensteten trugen die Initialen oder das Wappen ihrer Dienstherren am Hemd. Doch will man sich heute wirklich zum Diener einer Marke machen? Das gilt mittlerweile nicht nur im Business als schlechter Stil.

Schonendes Entfernen von Label-Aufnähern, Stickereien und Waschzetteln

Da aber viele Markenhersteller nach wie vor ihre Aufnäher und Schildchen an prominenter Stelle auf ihren Textilien platzieren, heißt es: selbst entfernen. Das empfiehlt auch der Deutsche Knigge-Rat. Darüber hinaus können Markenaufnäher auch

  • auf der Haut unangenehm kratzen oder
  • auf anderen Kleidungsstücken, die daran reiben, Pilling verursachen.

Hier ist die Entfernung schon aus praktischen Gründen geboten.

Aufgenähte Labels

Bei aufgenähten Labels leistet einem eine Nagelschere gute Dienste. Diese ist so filigran, dass man mit ihr die Nähte durchtrennen kann, ohne das Kleidungsstück zu beschädigen. Eine ruhige Hand und ein gutes Auge helfen, die Nagelschere richtig anzusetzen und dann die Nähte, mit denen der Markenaufnäher oder das Schildchen befestigt ist, aufzutrennen.

Hierzu wird die Klinge der Schere flach unter die jeweilige Nahtschlaufe geschoben und dann durchtrennt. Nach einigen Wiederholungen des Vorgangs lässt sich der restliche Faden zumeist mit der Hand vorsichtig herausziehen.

Aufgestickte Labels

Auch aufgestickte Markenlogos lassen sich mit eine flachen Nagelschere gut aus der Kleidung heraustrennen. Die Stelle muss danach einige Male überbügelt werden, damit auch die Silhouette des Logos verschwindet.

Bleiben zu viele Einstichlöcher zurück oder hat der Stoff unter der Stickerei eine andere Farbe als der sie umgebende, kann man Abhilfe schaffen, indem man einen neutralen Aufbügler, etwa ein graues Quadrat, darüber anbringt. Dies hilft auch, aufgedruckte Markenlogos zu verdecken.

Waschetiketten und innen liegende Schildchen

Bei Schildern, die sich innerhalb der Kleidung befinden und die man abtrennen möchte, weil sie kratzen, ist die Naht oftmals in einer anderen Farbe gehalten als die Naht, die das Kleidungsstück zusammenhält. Dies macht es leichter, die richtige Naht zu durchtrennen.

Bei schnell produzierten Kleidungsstücken aus Fernost werden die Schilder aber auch manchmal in einem Arbeitsgang mit derselben Naht, die die Kleidungszuschnitte zusammenhält, vernäht. Hier kann es notwendig sein, die aufgetrennte Kleidungsnaht nach dem Entfernen des Schildes von links wieder sorgfältig zuzunähen.

Es ist wichtig, die Wäscheschildchen nicht einfach nur abzuschneiden, sondern komplett zu entfernen, da Kunststoffschildchen zumeist auch im abgeschnittenen Zustand weiter kratzen und außerdem dazu neigen, Unterwäsche aufzureiben.