Zoologischen Museen - Merkmale, Themenbereiche und berühmte Vertreter

Seit jeher ist der Mensch von den Tieren abhängig. Zu Beginn seiner Geschichte fürchtete er sie als Räuber, später wurde er selbst zum Jäger und begann, sie als Haustiere zu nutzen. Heute kennen viele Stadtbewohner Tiere nur noch aus dem Fernsehen. Zoologische Museen machen es möglich, scheue und seltene Tiere besser kennenzulernen und herauszufinden, von welchen Lebewesen unsere heutigen Haustiere abstammen. Lesen Sie, welche Themenbereiche dem Besucher eines zoologischen Museums erwarten und wo es sehenswerte Museen dieser Art gibt.

Britta Josten
Von Britta Josten

Das zoologische Museum: eine Definition

Ein zoologisches Museum lässt sich zu den Naturkundemuseen zählen. Der Schwerpunkt liegt bei diesen Einrichtungen in der Tierwelt. Ausgestellt werden diverse Präparate; da die Tierwelt so vielfältig ist, gibt es verschiedene zoologische Museen, die sich mit den einzelnen Tierklassen beschäftigen.

Somit findet man beispielsweise Museen mit Ausstellungen und Informationen über

In vielen Fällen ist das Schaumuseum ein Teil der Einrichtung. Hier gibt es beispielsweise Ausstellungsbereiche speziell für Schulklassen; doch auch in der universitären Lehre nutzt man solche Lernorte. Des Weiteren lassen sich solche Exponate beispielsweise auch mit Malkursen besuchen.

Sammlungen und Veranstaltungen

Je nach Museum - oftmals gibt es Spezialisierungen auf bestimmte Tierarten - werden unterschiedliche Bereiche der Tierwelt thematisiert, so zum Beispiel gibt es Sammlungen bezüglich

  • Evolution
  • Forschung
  • Lehre
  • Artenschutz
  • Mineralogie
  • Geologie sowie
  • Paläontologie

Des Weiteren findet man häufig Sonderausstellungen und diverse Veranstaltungen vor, beispielsweise zu den Themen "Tier und Wald", "Tier und Gewässer", Familienführungen oder literarische Lesungen. Auch Filme und Führungen speziell für Kinder zählen zum Angebot.

Artenvielfalt

Bei Museen, die sich nicht einer bestimmten Tierart gewidmet haben, spielt die Artenvielfalt als Thema eine wichtige Rolle. Hierbei werden in der Regel große, naturalistische Darstellungen verschiedener Landschaften angeboten. Teile dieser Austellung sind dann entsprechend

  • die Savanne
  • der Regenwald
  • die Arktis/Antarktis
  • Mitteleuropa
  • die Vogelwelt
  • das Vivarium

Auf diese Weise erhält der Besucher einen Einblick in die große, vielfältige Welt der Tiere.

Im Folgenden stellen wir typische Angebote eines zoologischen Museums im Hinblick auf die Tierarten vor.

Vogelkundliche Museen

Die Artenvielfalt der Vögel ist groß
Die Artenvielfalt der Vögel ist groß

In einem vogelkundlichen Museum findet man alles von der Taube bis hin zum Flamingo. In einem modernen Museum dieser Art wird viel Wert darauf gelegt, die Tiere möglichst naturgetreu auszustellen.

So werden die ausgestopften Präparate oft in Bäumen oder Büschen drapiert, um zu zeigen, wie der jeweilige Vogel in seiner natürlichen Umgebung legt. Vogelkundliche Museen sind vor allem deshalb so interessant, weil man als Laie in der Regel keine Möglichkeit hat, die scheuen Tiere von Nahem zu beobachten.

Museen über Reptilien und Amphibien

Auch Reptilien und Amphibien stehen in Museen hoch im Kurs. Die meisten der dort ausgestellten Tiere sind in mitteleuropäischen Gefilden gar nicht zu finden, weshalb sie wohl auch der naturbegeisterte Besucher bisher nur im Fernsehen bestaunen konnte. Andere Exemplare, wie zum Beispiel Alligatoren, sind einfach zu gefährlich, um sie live näher zu untersuchen.

In Reptilienmuseen werden häufig auch Knochen von Dinosauriern und Nachbildungen dieser längst ausgestorbenen Tiere ausgestellt. Man erfährt außerdem, wie sie mit den Reptilien und Amphibien verwandt sind.

Reptilien sind besonders auch bei Kindern sehr beliebt
Reptilien sind besonders auch bei Kindern sehr beliebt

Tierpräparate können für Kinder ein schlimmer Anblick sein; hier ist Vorsicht angebracht!

Museen über Säugetiere

Am spannendsten dürften für die meisten Menschen solche Museen sein, die sich hauptsächlich mit Säugetieren beschäftigen. Teilweise gibt es sogar Institutionen, die sich lediglich mit einem einzigen Tier, wie dem Pferd beispielsweise, beschäftigen. Aufgrund seiner Abstammung fühlt sich der Mensch den Säugetieren am nächsten, daher ist auch das Interesse, besonders bei Kindern, sehr groß.

In speziellen Haustiermuseen beschäftigt man sich nur mit solchen Spezies, die seit vielen Hundert Jahren eng mit dem Menschen zusammenleben. So erfährt man zum Beispiel viel über Hund und Katze, aber auch über Nutztiere wie Kühe und Schafe.

Plant man einen Museumsbesuch mit Kindern, so sollte man sich darüber im Klaren sein, dass dort ausschließlich tote, ausgestopfte Tiere zu sehen sind. Nicht jedes Kind steckt diesen Anblick so leicht weg.

Museen über Insekten

Auch Insektenmuseen zählen zu den beliebten Vertretern der zoologischen Museen. Hierbei sind neben Präparaten oft auch lebendige Tiere zu beobachten. Teil dieser Einrichtungen sind häufig auch Schmetterlingsfarmen, die besonders gerne besucht werden. Doch auch

  • die größten Käfer der Welt
  • Spinnen und Skorpione oder etwa
  • Riesenheuschrecken

wird man hier vorfinden.

Doch wo findet man solche Museen?

Bekannte zoologische Museen im Überblick

Ein bekanntes Museum dieser Art ist beispielsweise das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn. Zu dessen Ausstellungsstücken zählen ca. sieben Millionen Präparate, seine naturkundliche Sammlung zählt zu den größten Deutschlands. Aufgeteilt ist das Museum in

  • das Zentrum Molekulare Biodiversitätsforschung
  • das Zentrum für Taxonomie und Evolutionsforschung mit den Abteilungen Wirbeltiere und Gliedertiere
  • das Zentrum für Ausstellungs- und Öffentlichkeitsarbeit

Das Museum für Tierkunde Dresden zählt ebenso zu den bekannten Vertretern. Hier werden diverse zoologische Objekte ausgestellt; über sechs Millionen sind es mittlerweile. Der Schwerpunkt liegt bei Insekten und Wirbeltieren.

Ein besonderes Museum findet man in der Gemeinde Märkische Höhe im Landkreis Märkisch-Oderland: das Fledermaus-Museum Julianenhof. Ziel ist der Schutz von Fledermäusen sowie deren Umwelt. Deutschlandweit ist es das einzige Museum dieser Art und in dieser Hinsicht sicherlich einen Besuch wert.

Zu den weiteren zoologischen Museen zählen u.a.:

  • das Zoologische Museum Göttingen
  • das Zoologische Museum Hamburg
  • das Zoologische Museum Kiel sowie
  • das Museum Witt in München.