Acne aestivalis - Die Mallorca-Akne nach dem Sonnenbad

Als Acne aestivalis oder Mallorca-Akne bezeichnet man eine spezielle Form von Akne. Sie tritt nach einem intensiven Sonnenbad auf. Dabei erkranken die Haarfollikel, welche sich in Form von Akne, vor allem an Armen, Beinen und Dekolleté, äußert. Betroffen sind besonders Menschen, die sich nicht ausreichend vor der Sonne schützen. Informieren Sie sich über das Krankheitsbild der Mallorca-Akne.

Von Jens Hirseland

Bei Acne aestivalis, die auch als Mallorca-Akne oder Sommer-Akne bezeichnet wird, handelt es sich um eine Erkrankung der Haarfollikel, die akneähnlich ist. Vor allem Urlauber, die sich unzureichend geschützt der Sonne aussetzen, sind davon betroffen.

Die Mallorca-Akne oder Sommer-Akne verdankt ihren Namen dem Umstand, dass sie stets bei Menschen auftritt, die im Frühling oder zu Beginn einer Urlaubsreise ein erstes intensives Sonnenbad nehmen. Die Acne aestivalis zählt zu den häufigsten Hautkrankheiten im mitteleuropäischen Raum, die lichtbedingt sind. Da auch die Einwirkung von UVA-Licht eine Sommer-Akne auslösen kann, ist es möglich, dass sie sogar nach Sonneneinstrahlung in einem verglasten Raum auftritt.

Ursachen

Durch übermäßige Sonneneinstrahlung kann es nicht nur zu einem Sonnenbrand kommen, sondern auch zu allergischen Reaktionen, die von UV-Strahlen hervorgerufen werden.

Acne aestivalis wird verursacht durch eine Kombination aus UV-Strahlung und fetthaltigen Sonnenschutzmitteln. Aber auch der körpereigene Talg, der sich in der obersten Hautschicht befindet, kann eine Rolle spielen.

Durch die Einwirkung von UV-Strahlung kommt es in der menschlichen Haut zur Bildung von freien Radikalen. Dabei handelt es sich um Substanzen, die in der Lage sind, Verbindungen mit anderen Stoffen einzugehen. Aufgrund der Verbindung mit bestimmten Fetten tritt eine Veränderung ein, die eine entzündliche Reaktion im Haarfollikelbereich auslöst.

Formen

Man unterscheidet dabei zwischen verschiedenen Formen. So gibt es unter anderem die polyphorme Lichtdermatose, die vor allem von langwelligen UV-Strahlen verursacht wird. Allerdings sind die genauen Vorgänge dabei noch nicht geklärt.

Andere Formen der Sonnenallergie sind die photoallergische und die phototoxische Lichtdermatose. In diesem Fall ist nicht die UV-Strahlung für die Beschwerden verantwortlich, sondern bestimmte Stoffe wie Fettstoffe oder Medikamente, die durch die Sonneneinstrahlung zu Hautveränderungen führen.

Symptome

Bemerkbar macht sich eine Sonnenallergie in erster Linie

Gelegentlich kann sie auch im Gesicht auftreten. Die Mallorca-Akne entsteht vor allem, wenn sich die Haut noch nicht an die Einstrahlung der Sonne gewöhnt hat. So kommt es dann nicht zur gewünschten Bräune, sondern stattdessen zu

In den meisten Fällen gewöhnt sich die Haut im weiteren Verlauf an die Sonne und die Hautbeeinträchtigungen entwickeln sich nicht weiter.

Besonders gefährdet für eine Acne aestivalis sind junge Menschen, die fettige Haut haben und bei denen ohnehin eine Neigung zu Akne besteht. Vor allem junge Frauen sind häufig von dieser Akneform betroffen.

Behandlung

Handelt es sich um einen besonders schweren Fall, ist eine spezielle Lichttherapie ratsam, bei der die Haut Schritt für Schritt an die UV-Strahlung gewöhnt wird. Des Weiteren erzielt man eine verstärkte Pigmentierung durch die künstliche Lichtbestrahlung. Medikamente wie Antihistaminika sollten nur dann verabreicht werden, wenn es sich um eine allergische Reaktion des Körpers auf bestimmte Substanzen, die in Verbindung mit Sonnenlicht auftreten, handelt.

Wer zu Sommer-Akne neigt oder fettige Haut hat, sollte sich ganz langsam an die Sonnenstrahlung gewöhnen und fettfreie Sonnenschutzmittel verwenden. Ist eine Mallorca-Akne aufgetreten, heilt diese nach der Vermeidung von weiterer Sonnenbestrahlung allmählich ab. Beschleunigen lässt sich der Heilungsprozess durch eine keralytische Behandlung, wie sie auch bei der herkömmlichen Akne durchgeführt wird.

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