Qualität, Anwendung und Pflege: wann und wie einen Rasierpinsel einsetzen?

Für die Nassrasur ist ein Rasierpinsel unerlässlich, da sich mit ihm verschiedene Rasierpflegeprodukte wie Schaum, Gel oder Rasierseife auf die Haut auftragen oder aufschäumen lassen. Für einen guten Rasierpinsel kann man mit Leichtigkeit 100 Euro und mehr ausgeben. Umso wichtiger ist die richtige Pflege, damit Mann länger Freude an dem guten Stück hat. Tipps und Tricks rund um den Einsatz eines Rasierpinsels findest Du hier.

Von Ingrid Hammermüller

Wofür ein Rasierpinsel benötigt wird

Der Rasierpinsel kommt zum Aufschäumen von Rasierseife oder Rasiercreme bei der Nassrasur zum Einsatz. Mit ihm kann man das Rasierpflegeprodukt auf die Haut auftragen und es aufschäumen, sodass ein dichter Schaum entsteht, welcher die Rasur erleichtert und gleichzeitig die Haut schont.

Obwohl die Verwendung von Rasierpinseln zurückgegangen ist verwenden immer noch viele Männer dieses klassische "Gerät". Auch junge Männer lassen sich immer öfter von der Rasierpinseln überzeugen, da sie die Qualität der Rasur deutlich steigern und die Haut geschont wird.

So finden Sie den richtigen Rasierpinsel

Einen Rasierpinsel benötigt jeder Mann, der sich nass rasiert und dazu beispielsweise Rasierseife verwendet. Oft sind im Handel Sets erhältlich, bei denen Rasierapparate mit Rasierpinseln kombiniert verkauft werden. Diese Sets werden mit einem dekorativen Ständer geliefert und verschönern jedes Badezimmer.

Materialien und Preisspanne

Rasierpinsel ist nicht gleich Rasierpinsel. Es gibt deutliche Qualitätsunterschiede, die vor allem durch die Wahl des Haares beeinflusst werden. Minderwertige Haare machen häufig Probleme beim Aufschäumen von Rasierseife oder Rasiercreme und fühlen sich auf der Haut einfach nicht so gut an wie hochwertiges Dachshaar.

Die große Preisspanne beim Kauf von Rasierpinseln lässt sich ganz einfach erklären: Für die Herstellung von Rasierpinseln werden unterschiedliche Materialien verwendet, wobei das Dachshaar die beste Qualität hat. Silberspitzendachshaar gilt als die Königsklasse, ist aber auch entsprechend teurer. Der Preis hängt außerdem noch vom Material des Griffes und der Fertigungsart ab:

  • Die Griffe bestehen meist aus Horn oder Holz, können aber auch aus
  • Acryl, Kunststoff und Edelkunstharz gefertigt sein.
  • In Einzelfällen werden die Griffe auch aus Metall gefertigt.

Ein Rasierpinsel hält ein Leben lang, vorausgesetzt er wird gut und gründlich gepflegt. Deswegen lohnt es sich ein paar Euro mehr, beim Rasierpinselkauf auszugeben und einen Qualitätspinsel zu erstehen.

Die meisten hochwertigen Rasierpinsel werden auch heutzutage noch von Hand gefertigt. Der höhere Preis ergibt sich durch die bessere Qualität des Produktes und die langen Arbeitszeiten.

Vorteile von Dachshaar

Die besten Rasierpinsel werden aus Dachshaar hergestellt, zu erkennen sind sie leicht an der silbernen Spitze. Dachshaar bietet gegenüber Schweineborsten den Vorteil, dass es sehr fest ist. Mit einer festen Borste lässt sich ein besonders feinporiger Rasierschaum aus der Seife aufschäumen, das ist wichtig, weil dieser feine Schaum die Klinge leichter über die Haut gleiten lässt.

Zwar bringen auch Rasierpinsel aus Schweineborsten ein relativ feines Ergebnis, jedoch reicht dieses nicht an die Qualität des Rasierpinsels, der mit Hilfe von Dachshaaren hergestellt wurde. Die Vorteile des Dachshaares sind folgende:

  1. Dachshaar ist gleichzeitig elastisch und fein,
  2. fühlt sich auf der Haut toll an und
  3. produziert dichten, festen Schaum. Cremiger Schaum ist die Voraussetzung für eine gründliche und hautschonende Rasur.
  4. Außerdem bleibt Dachshaar auch im feuchten Zustand geschmeidig und behält auch eine gewisse Festigkeit, um den Schaum perfekt zu verteilen.

Was viele nicht wissen: Hochwertige Dachshaar-Pinsel können bei guter Pflege bis zu 10 Jahre oder sogar noch länger halten! Deshalb zahlt es sich aus, einen teuren Rasierpinsel aus Dachshaar zu kaufen. Doch auch beim Dachshaar gibt es Unterschiede.

  • Graues Dachshaar ist perfekt für Männer, die beim Rasieren einen gewissen Massageeffekt schätzen. Der Pinsel pflegt die Haut und produziert wunderbaren Schaum mit guter Konsistenz. Graues Dachshaar eignet sich auch für junge Männer und Rasur-Neulinge, da es im Gegensatz zum Silberspitzenhaar deutlich günstiger ist.

  • Feinstes Dachshaar liegt von der Qualität her nur knapp unterhalb der Königsklasse - dem Silberspitzen-Dachshaar. Das Preis-Leistungsverhältnis ist in dieser Klasse sehr gut. Außerdem ist feinstes Dachshaar sanft zur Haut.

  • Silberspitzen-Dachshaar ist am hochwertigsten und wird nur für die teuersten Rasierpinsel verwendet. Hohe Lebensdauer und Spitzenqualität zeichnen das Silberspitzen-Dachshaar aus.

Silberspitzen-Dachshaar ist das teuerste und beste Dachshaar welches für Rasierpinsel verwendet wird
Silberspitzen-Dachshaar ist das teuerste und beste Dachshaar welches für Rasierpinsel verwendet wird

Günstigere Modelle

Für günstigere Modelle werden Schweineborsten oder Wildschweinborsten verwendet. Günstiger bedeutet nicht automatisch schlechter. Auch Borstenpinsel haben ihre Vorteile. Sie sind in der Anschaffung deutlich billiger und massieren das Gesicht beim Aufschäumen des Schaumes.

Meist halten sie nicht ganz so lange wie Dachshaar-Pinsel, dies rechtfertigt aber der billigere Preis.

Männer müssen sich nun entscheiden: Wollen Sie einen Pinsel, der bis zu zehn Jahre hält und besonders weich ist, dafür aber mehr kostet oder kaufen Sie sich lieber jedes Jahr einen günstigen Pinsel?

Wer nur wenig Bartwuchs hat oder sich unregelmäßig rasiert, kann auch auf einen günstigeren Rasierpinsel zurückgreifen. Günstige Modelle sind meist aus Schweineborsten gefertigt. Der Nachteil an diesem Material ist, dass Schweineborsten hin und wieder pieksen.

Männer mit empfindlicher Haut sollten daher eher hochwertiges Dachshaar bevorzugen.

Was zur Rasur mit dem Rasierpinsel gebraucht wird

Hautpflegeprodukte wie Rasiercreme, Schaum oder Rasiergel erleichtern die Rasur und bereiten die Haut optimal darauf vor, indem sie die Barthaare aufquellen lassen und gleichzeitig weicher machen. So genügt ein einziger Schnitt um alle Barthaare gleichmäßig und gründlich zu rasieren. Dadurch wird die Haut geschont.

Wer ohne ein entsprechendes Hautpflegeprodukt rasiert, wird bald mit lästigem Rasierbrand, geröteter Haut oder Pickelchen zu kämpfen haben. Wir stellen Ihnen die gängigsten Rasierpflegeprodukte vor.

Rasiercreme

Rasiercreme ist in Drogerien und Parfümerien erhältlich und funktioniert ähnlich wie Rasierseife.

Um die Barthaare aufquellen zu lassen wird die Rasiercreme einfach mit den Fingern aufgetragen und leicht verrieben. Man kann die Creme aber auch mithilfe des Rasierpinsels auftragen und den Bart damit einschäumen. Die pflegenden Öle und Zusätze der Creme helfen der Haut die Rasur leichter zu überstehen.

Rasierschaum

Besonders praktisch ist Rasierschaum, der fertig aus der Sprühdose kommt. Er wird entweder gleich auf die Haut aufgetragen und mit den Fingern einmassiert. Der Schaum macht das Barthaar weicher und lässt den Rasierer über die einzelnen Hautpartien gleiten. So werden Mikroverletzungen verringert und die Rasur wird nicht zur Belastung für die Haut.

Vor allem junge Männer bevorzugen Rasierschaum aus der Dose, da die Anwendung nur wenige Sekunden dauert und als besonders bequem gilt.

Rasiergel

Mittlerweile gibt es aber auch Rasiergel. Dieses kommt ebenfalls aus einer Sprühflasche und entwickelt sich beim Kontakt mit der Haut zu einem dichten Schaum. Dafür ist es nötig, das Gel mit den Fingern zu verreiben. Lässt man den nun entstandenen Schaum einige Momente einwirken, so ist die Haut perfekt versorgt.

Fazit

Welches Produkt Ihnen am geeignetsten erscheint, müssen Sie selbst herausfinden. Viele Männer bevorzugen die klassische Rasiercreme oder auch Rasierseife, weil damit eine besonders gründliche Rasur möglich ist. Aber auch moderne Produkte wie Rasierschaum oder Rasiergel finden immer häufiger Verwendung. Junge Männer verwenden diese Produkte am liebsten, da die Rasur damit besonders schnell geht.

Anwendung eines Rasierpinsel

Aufschäumen

Damit man mit einem Rasierpinsel die Rasierseife gut aufschäumen kann, muss dieser feucht sein.

  1. Damit der Pinsel nur leicht angefeuchtet wird, hält man ihn kurz unter den laufenden Wasserhahn und schüttelt ihn danach kräftig aus.

  2. Dann schäumt man die Rasierseife auf, dazu führt man kreisende Bewegungen mit dem Pinsel auf der Seife aus. Am besten legt man die Rasierseife dazu in eine kleine Schüssel, damit der Schaum aufgefangen wird. Männer die Rasiercreme benutzen, geben diese gern in die hohle Hand und schäumen sie dort mit dem Rasierpinsel auf.

  • Wichtig ist beim Aufschäumen darauf zu achten, dass nur die Pinselspitze die Rasierseife berührt und man mit mäßigem Druck arbeitet. Denn zu viel Druck beschädigt die Borsten des Rasierpinsels und kann dazu führen das diese vermehrt abbrechen oder ausfallen.

  • Um einen Schaum mit möglichst feinporiger Konsistenz zu schaffen, ist es nötig, den Rasierpinsel sehr schnell zu bewegen. Zwar verhelfen auch langsame, kreisende Bewegungen zu Rasierschaum dieser ist aber deutlich grobporiger. Am besten kommt die Bewegung locker aus dem Handgelenk, das erfordert zwar etwas Übung, ist aber schonender.

Auftragen

Bevor man den Rasierschaum auf die Haut aufträgt, muss diese ebenfalls leicht angefeuchtet sein. Am besten nimmt man ein wenig Wasser in die Hand, verreibt es zwischen den Händen und reibt es dann ins Gesicht. Hierbei ist weniger mehr, denn wenn das Gesicht zu feucht ist, bleibt der Rasierschaum nicht gut haften.

  1. Bewährt hat es sich an den Wangen mit dem Auftragen des Rasierschaums zu beginnen. Dazu fährt man mit dem Rasierpinsel kreisförmig und ohne Druck über die Wangen. Von Zeit zu Zeit ist es nötig neuen Rasierschaum durch Bewegen des Pinsels in der Schüssel oder Hand aufzunehmen.

  2. Danach werden Kinn und Oberlippe eingepinselt, es empfiehlt sich, dazu die Lippen einzuziehen.

  3. Danach wird das Kinn nach oben gestreckt und der Hals mit dem Rasierschaum eingerieben.

Bevor man mit der Rasur beginnt, sollte der Rasierschaum die Gelegenheit haben einzuwirken. Deshalb sollte man ein bis zwei Minuten abwarten, denn nur nach dieser Zeitspanne sind Barthaar und Gesichtshaut optimal auf die Rasur vorbereitet.

Pflege und Wechsel des Rasierpinsels

Die Pflege des Rasierpinsels dient vor allem dazu, Rasierschaumreste aus den Borsten zu entfernen. Dazu wird der Rasierpinsel nach der Benutzung mit reichlich lauwarmen Wasser ausgespült. Darauf den Pinsel am Waschbeckenrand auszuschlagen, oder im Waschbecken auszutupfen sollte man besser verzichten. Denn dadurch kann die Bindung des Pinsels leiden. Die Folge einer angegriffenen Bindung ist, dass die Haare des Pinsels vermehrt ausfallen.

Nach dem Waschen ist es wichtig den Pinsel an einer gut belüfteten Stelle zu trocknen, allerdings ist es nicht empfehlenswert dazu einen Föhn zur Hilfe zu nehmen oder den Pinsel auf die Heizung zu legen. Durch die große Hitzeeinwirkung würden nämlich die Borsten des Pinsels spröde und brüchig.

Kur mit Babyshampoo

Etwa einmal im halben Jahr sollte der Rasierpinsel gründlicher gereinigt werden. Dazu wäscht man die Borsten mit einem milden Shampoo aus, ideal hierfür geeignet ist ein mildes Babyshampoo.

Der besondere Vorteil, den dieses Shampoo bietet, liegt darin, dass es nahezu frei von Zusatzstoffen wie Parfüm ist. Es sollte nur etwa eine erbsengroße Menge Shampoo mit dem Pinsel aufgeschäumt werden. Danach wie gewohnt ausspülen und trocknen.

Wer einen hochwertigen Rasierpinsel besitzt und ihn entsprechend pflegt, wird einige Jahre daran Freude haben.