Das Kleinkind im 30. und 31. Monat

Mit 2,5 Jahren schlüpft das Kleinkind gerne in Rollenspiele. Jetzt hat es auch schon die Geduld, sich Bücher vorlesen zu lassen.

Britta Josten
Von Britta Josten

Lieblingsbeschäftigungen

Das Kleinkind ist nun in seiner Entwicklung so weit, dass es durchaus einige Zeit konzentriert alleine spielen kann. Aber auch das Spielen mit anderen Kindern klappt immer besser und das Kleinkind lernt zu akzeptieren, dass einige Spielsachen ihm selbst gehören und andere wiederum dem Freund oder der Freundin.

Beim Spielen schlüpfen die Kinder jetzt gerne in die Rolle anderer Menschen oder Märchenfiguren. So finden die Kinder es sehr spannend, wenn sie alte Kleidungsstücke von Mama oder Papa oder deren Schuhe anziehen dürfen. Alte Faschingskleidung wird nun ebenfalls sehr gerne zum "Verkleidenspielen" verwendet.

Motorische Fortschritte

Auf dem Spielplatz oder im eigenen Garten können die meisten Kinder jetzt schon auf der normalen Schaukel sitzen und benötigen keine Babyschaukel mehr. Sie können nun ihr Gleichgewicht so gut halten, dass sie weder nach vorne noch nach hinten kippen.

Viele Kleinkinder probieren jetzt auch schon, sich selbst mit den Beinen anzuschubsen.

Die meisten Kinder können nun bereits auf der normalen Brettschaukel schaukeln und brauchen keine Babyschaukel mehr
Die meisten Kinder können nun bereits auf der normalen Brettschaukel schaukeln und brauchen keine Babyschaukel mehr
  • Herumtoben
  • Klettern
  • Springen und
  • Hüpfen

- das alles sieht nun schon deutlich sicherer aus. Zudem werden die ersten Gehversuche auf Zehenspitzen gestartet.

Einige Kleinkinder können jetzt schon mit der Schere umgehen. Im Handel gibt es spezielle vorne abgeflachte Kinderscheren, die sich als Einstieg im Kleinkindalter sehr gut eignen. Die Verletzungsgefahr ist hier recht gering und dem Kind macht es riesigen Spaß, ein Blatt in unzählige Schnipsel zu zerschneiden.

Auch mit Stiften kann das Kind in einem Alter von etwa 31 Monaten schon gut umgehen. Sind auch noch keine klaren Formen erkennbar, wird es liebend gerne diverse Unterlagen vollkritzeln - sich einen ordentlichen Vorrat an Papier zuzulegen, kann also nicht schaden.

Geist und Sprache

Die Denkfähigkeit des Kindes ist nun auch weiter fortgeschritten. Es zeigt Verständnis für Zusammenhänge und kann diese auch nachvollziehen.

An Regeln halten: Wenn ein Kind bestimmte Regeln lernen soll, muss man sich auch selbst daran halten!

Immer noch ist der Wille, seinen Kopf durchzusetzen, besonders groß - Eltern sollten ihrem Nachwuchs daher regelmäßig Erklärungen bieten, warum er dies oder das tun oder eben unterlassen soll. Mit der Zeit werden gewünschte Verhaltensweisen klar und auch ohne schlechte Laune ausgeführt.

Je mehr das Kind lernt und begreift, desto mehr sollten die Mitmenschen auch auf ein vorbildliches Verhalten achten. Wirft man als Elternteil beispielsweise Müll auf den Boden, kann es sein, dass man von seinem Kind eine empörte Reaktion erhält. Sprachlich sind Kinder in diesem Alter bei etwa 500 bis 600 Wörtern angelangt; einfache, kurze Sätze sind nun kein Problem mehr.

Förderungsmöglichkeiten

Damit das Kleinkind seine Sprache weiter verbessern kann, müssen die Eltern auch weiterhin viel mit ihm sprechen. Inzwischen bleiben die meisten Kinder auch schon ein paar Minuten sitzen und lauschen gespannt einer kurzen Geschichte.

Mama und Papa sollten sich regelmäßig Zeit nehmen und Bilderbücher vorlesen, damit das Kind die richtige Aussprache und die Bedeutung der Worte lernen kann. Das Rhythmusgefühl der Kleinen kann man in diesem Alter ebenfalls gut schulen, da sie besonders gerne tanzen und sehr aktiv sind - hier sind Bewegungsspiele in Verbindung mit Musik das Allergrößte.

Einige Kinder stellen jetzt auch schon die "Warum-Fragen" und nerven damit ihre Eltern, wenn sie alles hinterfragen. Dies ist jedoch ein wichtiger Teil der Entwicklung und hilft den Kindern die Zusammenhänge zu verstehen; es gilt also, geduldig zu bleiben und kindgerechte Antworten zu geben.

Um die aktive Bewegung zu fördern, sollte man dem Kind Hilfe anbieten, wenn es mit dem Springen und Hüpfen noch nicht so gut klappt - lassen sich die Eltern auf verschiedene Hüpfspiele ein, wird der Nachwuchs sie umso lieber machen.

Den Wunsch, sich zu verkleiden, können die Eltern dadurch unterstützen, dass sie ihrem Nachwuchs eine eigene Kiste zusammenstellen, in welche sie verschiedene Gegenstände und Kleidungsstücke räumen.

Immer wieder muss der Sprössling gelobt werden - beispielsweise, wenn er das Verkleidungsergebnis mit großem Stolz präsentiert. Auf diese Weise wird sein Selbstbewusstsein gestärkt.

Auch der regelmäßige Kontakt zu anderen Kindern ist wichtig. Das Spielen mit Gleichaltrigen fördert das Sozialverhalten der Kleinen.