Das Kleinkind im 16. und 17. Monat

Die meisten Kleinkinder brauchen im Alter von sechzehn und siebzehn Monaten noch zwei Schlafpausen pro Tag. In der übrigen Zeit entdecken die Kinder nun ihre Vorliebe fürs Klettern und Laufen.

Maria Perez
Von Maria Perez

Die meisten Kinder können nun laufen

Im Alter von knapp 1,5 Jahren können die meisten Kleinkinder mehr oder weniger sicher laufen. Je nachdem, wann das Kind die ersten Schritte gemacht hat, sind sie jetzt zwar vielleicht noch etwas unsicher, doch dies gibt sich bald.

Läuft das Kind schon seit einigen Monaten, so wird es jetzt gerne auf die Couch oder auf Stühle klettern. Beim Gangbild fällt auf, dass die Kleinen ihre Arme immer weniger einsetzen müssen, um das Gleichgewicht halten zu können.

Motorik und Körperbau

Wenn man seinen Sprössling an der Hand führt, wird er sich beim Vorwährtsgehen schon nach hinten drehen können, ohne dass er dabei das Gleichgewicht verliert. Die motorischen Fähigkeiten entwickeln sich immer weiter; das Kind wird geschickter und kann beispielsweise auch immer höhere Türme mit seinen Bauklötzen bauen. Einige Kinder können mit siebzehn Monaten sogar schon Formen in die entsprechenden Vorrichtungen stecken.

Auf Trinklerntassen wird man ab einem Alter von 17 Monaten langsam verzichten können. Stattdessen bekommen die meisten Kinder es auch hin, aus einem kleinen Glas oder einer Tasse zu trinken.

Ebenso gelingt das zielgerichtete Werfen immer häufiger. Wird der Gang von Mal zu Mal sicherer, wird sich auch der Körper verändern: er wird kräftiger und muskulöser; zudem wirkt er weniger gedrungen, da sich die Wirbelsäule streckt. Des Weiteren erscheint der Kopf nicht mehr ganz so riesig.

Der richtige Umgang mit dem Ball wird nun geübt
Der richtige Umgang mit dem Ball wird nun geübt

Schubladen aus- und einzuräumen fasziniert

Neben dem Klettern beschäftigt sich das Kind nun auch liebend gerne damit, Dinge aus einer Schublade aus- und wieder einzuräumen. Dabei ist es ganz vertieft und sollte nicht gestört werden, und auch Schimpfen ist der falsche Weg.

Dieses Spiel ist wichtig für die Entwicklung des Menschen, auch wenn Mama und Papa hinterher ein wenig aufräumen müssen. Das Kind sollte dann gleich motiviert werden mitzuhelfen, denn wenn es den Vorgang des Aufräumens von klein auf lernt, hat man später weniger Probleme damit.

Weitere beliebte Spiele

Das Anschauen von Bilderbüchern zählt nach wie vor zu den Lieblingsbeschäftigungen. Steckspielzeuge kommen ebenso gut an und das Malen, welches im vergangenen Monat vielleicht noch nicht so gut begriffen wurde, nimmt jetzt immer häufiger die Zeit der Kleinen in Anspruch.

Auch Ausflüge zum Spielplatz nimmt das Kind gerne an; hier kann es sich austoben und erklimmt auch gleich das Klettergerüst. Immer noch sind des Weiteren Alltagsgegenstände der Erwachsenen ein Hit, ebenso

Puppen gehören zu den Favoriten der Spiele in diesen 2 Monaten
Puppen gehören zu den Favoriten der Spiele in diesen 2 Monaten

Weniger Kommunikationsprobleme

Inzwischen versteht das Kleinkind auch schon gut, was man zu ihm sagt. Aufforderungen wie "Hol mal Deine Puppe" kann es ohne Probleme ausführen.

Kinder mit 17 Monaten sprechen sehr gerne und sehr viel. Wenn sie ihren Eltern etwas erzählen, möchten sie unbedingt ernst genommen werden; man sollte also aufmerksam zuhören. Das Bilden der S- und R-Laute ist jetzt noch schwierig und zudem werden häufig T- und K-Laute vertauscht.

Seinen Namen kann das Kind in vielen Fällen bereits nennen. Versteht es einzelne Wörter nicht immer, begreift es doch immer häufiger die Bedeutung von dem, was gesagt wurde. Viele Kinder sprechen jetzt auch schon recht gut und deutlich.

Starker Wille

Ebenso deutlich können sie einem klarmachen, dass sie etwas möchten bzw. nicht möchten und dass sie alles allein meistern können. Im Haushalt packt das Kleinkind jetzt gerne mit an und beim An- und Ausziehen darf man ihm keinesfalls helfen, ansonsten wird man mit heftigen Wutanfälle bestraft.

Der Nachwuchs übt sich nun immer häufiger darin, seinen eigenen Willen durchzusetzen und das Wörtchen "Nein" zählt zu seinen Lieblingen. Fordert man etwas, bekommt man oft selbst eine Forderung und generell werden zunächst Grenzen ausgetestet, bevor man etwas überhaupt befolgt.

Gefürchtete Trotzphase: Gut gemeinte Ratschläge anderer Eltern sollte man in typischen Situationen bestenfalls überhören - ruhig und gelassen zu bleiben, ist die beste Reaktion in diesem Fall.

Die Trotzphase treibt viele Eltern in den Wahnsinn

Häufig enden solche Situationen darin, dass es nun häufig vorkommt, dass der Nachwuchs laut schreiend auf dem Boden liegt, weil es beispielsweise im Supermarkt eine Süßigkeit nicht bekommen hat.

Eltern sollten dann versuchen, möglichst gelassen darauf zu reagieren. Die Ratschläge, die man in dieser Situation von anderen Eltern oder älteren Leuten erhält, überhört man am besten.

Das Sauberwerden dauert bei den meisten noch eine Weile

Die meisten Kinder haben bereits ihren zweiten Geburtstag gefeiert, wenn sie ihr "Geschäft" kontinuierlich ins Klo machen. Daher sollten sich Eltern jetzt noch nicht allzu große Hoffnungen auf das Sauberwerden machen, auch wenn das Kleinkind sich vielleicht jetzt schon hin und wieder auf das Töpfchen oder die Toilette setzen möchte.

Das Töpfchen dient momentan eher noch als Spielzeug, das Sauberwerden wird noch etwas dauern
Das Töpfchen dient momentan eher noch als Spielzeug, das Sauberwerden wird noch etwas dauern

Förderungsmöglichkeiten

Auf dem Spielplatz sollte man dem Kind die Freiheit geben, auch mal ein bisschen herumzumatschen; so lernt es mitunter auch neue Konsistenzen kennen. Bei der Wahl der Farbmalstifte sollte auf ungiftige Wachsmalstifte sowie Kreiden gesetzt werden.

Kleine Aufgaben, die man Kindern in Sachen Hausarbeit auflegt, werden in der Regel gerne angenommen. Für das morgendliche Anziehen sollte ab jetzt mehr Zeit eingeplant werden, um dem Nachwuchs die Möglichkeit geben, so viel es geht, selbst zu machen.

Zur Förderung der Sprachentwicklung sollten Eltern Fragen des Kindes in ganzen Sätzen beantworten und unbedingt auf Babysprache verzichten. Niedlich befundene Sprachfehler sollten zudem keinesfalls nachgeahmt werden.

Das Anhören von Kinderliedern sollte mit Finger- und Bewegungsspielen kombiniert werden. Am besten versucht man jetzt, seinem Kind den Schnuller abzugewöhnen, denn dieser könnte das Sprechenlernen stören.