"Was kann ...?" und "Was fehlt?"

"Was kann ...?" und "Was fehlt?" sind Denkspiele die für die unterschiedlichsten Altersklassen geeignet sind. Es kommt darauf an, wie das Spiel gestaltet wird.

Von Claudia Rappold

"Was kann ...?"

Denkspiele können auch für Ruhe in einer Gruppe sorgen. Denn die Kinder müssen sich konzentrieren und anstrengen. Bei diesem Spiel ist Kreativität gefordert und es dient unter anderem auch der Sprachförderung.

Je mehr Spieler teilnehmen, umso kniffliger wird das Spiel. Es kann etwa ab dem 4. Lebensjahr gespielt werden und erfordert mindestens 3 Mitspieler.

Regeln

Zuerst wird ausgezählt und das ausgewählte Kind denkt sich ein Begrifft aus. Das kann ein Tier, ein Gegenstand oder ein Mensch mit einer bestimmten Tätigkeit sein, aber es muss etwas "Können". Beispielsweise nennt das ausgewählte Kind den Begriff "Hase", die Mitspieler müssen dann sagen, was das Tier kann. Etwa kann ein Hase:

  • Möhren knabbern
  • hoppeln
  • mit den Löffeln wackeln
  • beim Zauberer aus dem Hut schlüpfen usw.

Ein Schiff kann:

  • auf dem Wasser schwimmen
  • tuten
  • durch eine Schleuse fahren
  • anlegen
  • Passagiere befördern
  • Lasten befördern

Eine weitere Möglichkeit wäre der Zirkusartist, er kann:

  • Kunststücke vorführen
  • Seiltanzen
  • am Hochseil turnen
  • Spagat machen
  • schöne Kostüme tragen etc.

Für jeden Hinweis was gekonnt wird, bekommt das jeweilige Kind einen Punkt. Sieger ist, wer die meisten Punkte gesammelt hat.

Ziel des Spiels

Bei diesem Spiel sind wieder die Konzentration und der Ideenreichtum der Kinder gefragt. Das Spiel kann praktisch überall gespielt werden und eignet sich auch für längere Autofahrten. Dabei wird das vorausschauende Denken gefördert. Vor allen Dingen das Kind, welches sich den Begriff ausdenkt, muss überlegen, was er alles kann.

Bei den Denkspielen lernen die Kinder immer etwas dazu und das wiederum stärkt das Selbstbewusstsein. Bei diesem Spiel geht es nicht wirklich um Gewinnen oder Verlieren, deshalb kann es auch als konkurrenzloses Spiel gespielt werden, wenn man auf die Punktevergabe verzichtet. Damit stärkt es das Gruppengefühl und hat auch eine Auswirkung auf das Sozialverhalten.

Trotzdem sollte immer darauf geachtet werden, dass die Kinder nicht überfordert werden. Deshalb ist es gerade bei kleineren Kindern wichtig, dass ein Erwachsener das Spiel begleitet und Hilfestellungen gibt.

Wenn Kindern langweilig ist, werden sie schnell quengelig. Bevor Kinder "nerven" kann man sie sinnvoll mit Denkspielen beschäftigen. In der Regel sind sie mit großem Eifer und mit Freude dabei. So kann so manche kritische Situation günstig beeinflusst werden.

"Was fehlt?"

Dieses Spiel kann schon ab dem 3. Lebensjahr gespielt werden. Es erfordert ein gutes Gedächtnis und das können gerade kleinere Kinder oft erstaunlich gut leisten. Das Spiel erfordert mindestens 2 Spieler und einige Gegenstände, die man zum Spiel benötigt.

Regeln

Beim Spiel werden die unterschiedlichsten Fähigkeiten gefördert. Denn das Kind muss Gegenstände benennen, sich die unterschiedlichen Gegenstände merken und schließlich erkennen, welches fehlt. Man kann verschiedene Spielzeuge, aber auch Haushaltsgegenstände oder ähnliches verwenden.

Dabei wird der Schwierigkeitsgrad dadurch beeinflusst, wieviel Gegenstände man verwendet. Die Gegenstände werden auf einem Tisch oder auf dem Boden drapiert. Zum Beispiel 5 Kuscheltiere, einen Teddy, ein Häschen, ein Stoffpüppchen, ein Hündchen und ein Mäuschen.

Zuerst müssen das Kind oder die Kinder, die Kuscheltiere benennen und sich merken. Dann werden die Gegenstände mit einem Tuch abgedeckt. Die Kinder müssen sich umdrehen und nun wird ein Kuscheltier unter der Decke entfernt und die Kinder müssen herausfinden welches fehlt.

Man kann für das Spiel aber auch Haushaltsgegenstände verwenden. Zum Beispiel einen Kochlöffel, eine Zuckerdose, eine Butterdose, eine Serviette, einen kleinen Kochtopf, eine Suppenkelle usw. Natürlich kann man fast alle Gegenstände verwenden, die man so in einem Haushalt findet.

Steigert man die Anzahl der Gegenstände wird auch die Herausforderung größer. So werden die Aufmerksamkeit, die Konzentration und das Gedächtnis gefördert. Dieses Spiel kann drinnen und draußen gespielt werden, deshalb eignet es sich auch gut für Kindergeburtstage.

Bei mehreren Kindern kann es als konkurrenzloses Spiel gespielt werden oder das Kind, welches die meisten Begriffe errät, gewinnt.