Die Vor- und Nachteile der Kreditkarte

Ganz ähnlich wie die Maestro-Card oder das Verfahren des Electronic Cash gestaltet sich der Einsatz der Kreditkarte. Sie wird gegenwärtig von weiten Teilen der Bevölkerung genutzt und weist im Gebrauch diverse Übereinstimmungen zu den beiden vorgenannten Zahlungsarten auf. Dennoch kommt es zu Abgrenzungen, bei denen die Kreditkarte einige typische Vorteile auf sich vereinen kann. Aus dem täglichen Geldtransfer ist sie daher nicht mehr wegzudenken. Lesen Sie über die Vor- und Nachteile sowie die unterschiedlichen Arten der Kreditkarte.

Von Kai Zielke

Was ist eine Kreditkarte?

Ohne Bargeld bezahlen sowie den Vorgang schnell und unkompliziert abwickeln. Das sind die grundsätzlichen Eigenschaften, durch die eine solche Kreditkarte hervorsticht.

Sie wird in Kombination mit der dazugehörigen Geheimzahl individuell verwendet. Größere und kleinere Beträge lassen sich mit ihr übertragen.

Dabei wird die Summe zunächst von der zuständigen Bank abgebucht, die sich das Geld erst im zweiten Schritt vom Konto des Verbrauchers zurückholt. Deshalb ist im Regelfall auch gesichert, dass Zahlungen vorgenommen werden können, deren Deckung aktuell nicht gewährleistet ist.

Viele Finanzinstitute operieren zudem mit einem gewissen Überziehungsrahmen, den sie ihren Kunden zugestehen. Das sollte allerdings vorab in Erfahrung gebracht werden, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Es gibt vier große Gesellschaften, die sich den nahezu ganzen europaweiten Kreditkartenmarkt teilen. Jede Kreditkarte weist eine zwölf- bis sechzehnstellige Identifikationsnummer auf, welche die Karte eindeutig identifizieren bzw. diese einer Person zuordnen kann, wie etwa an einem Geldautomaten - die besagte Person bestätigt ihre Identität mithilfe der PIN.

Mit der Kreditkarte können auch Beträge bezahlt werden, welche gegenwärtig auf dem eigenen Konto nicht gedeckt wären
Mit der Kreditkarte können auch Beträge bezahlt werden, welche gegenwärtig auf dem eigenen Konto nicht gedeckt wären

Aufbau

Zu den Bestandteilen der Kreditkarte bzw. deren Aufbau zählen:

  • der Name des Karteninhabers
  • die Identifikationsnummer, bestehend aus dem BIN-Code (zur Bankidentifikation, ersten 6 Ziffern; die ersten 4 Ziffern identifizieren die Kreditkartengesellschaft, die ersten 5 Ziffern die Kreditkartenart, die restlichen Ziffern bilden Kontonummer plus Prüfziffer)
  • das Verfallsdatum: Monat und Jahr
  • Prüfziffer CVC1 bzw. CVV1 nur auf Magnetstreifen oder Chip gespeichert und nicht sichtbar
  • Unterschrift des Karteninhabers
  • Prüfziffer CVC2 oder CVV2 auf der Rückseite sichtbar

Kartenarten

Man unterscheidet verschiedene Arten von Kreditkarten. Bei der echten oder klassischen Kreditkarte bekommt der Inhaber eine monatliche Abrechnung, die er sofort begleichen oder in Raten abzahlen kann. Im letzteren Fall spricht man von einem so genannten Revolvierenden Kredit, der vor allem im anglo-amerikanisch geprägten Raum gewährleistet wird, aber auch hierzulande verfügbar ist.

Je nach Bank und Vertrag lassen sich pro Monat 2, 5, 10 oder 50 Prozent der offenen Summe abzahlen; eine Bindung an eine feste Rückzahlungsrate gibt es nicht, sodass die Summer auch zu jeder Zeit durch Sondertilgungen beglichen werden kann. Eine Neubelastung ist je nach Verfügungsrahmen möglich.

Chargekarte

Die Chargekarte weist folgende Merkmale auf:

  • monatliche Rechnung, die innerhalb von 30 Tagen fällit ist
  • hierzulande die gängige Kreditkartenart
  • neues Prinzip: charge-and-credit-karte: Inhaber legt Höhe des Kartenlimits selbst fest

Debitkarte

Die Merkmale der Debitkarte:

  • Sofortige Belastung nach Bezahlung (über das Girokonto)
  • gängigste Karten: Girocard/Maestro-Card
  • zum Teil gibt es auch Karten mit eigenen Akzeptanzzeichen und eigenem Netz von Akzeptanzstellen

Daily-Chargekarte

Die Daily-Chargekarte zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Kombination aus Charge- und Debitkarte
  • Abrechnung über technisches Kartenkonto mit Guthaben
  • Monatlicher Kreditrahmen, der bei aufgebrauchtem Guthaben zusätzlcih genutzt werden kann
  • Keine Verzugszinsen

Virtuelle Kreditkarten

Die virtuelle Kreditkarte weist folgende Merkmale auf:

  • verwendet für Einkäufe im Internet
  • in der Regel Prepaid-Kreditkarten
  • Bestandteile: Kreditkartennummer, Gültigkeit, Karteninhabername und CVC/CVV (Sicherheitsprüfnummer)
  • je nach Anbieter neue Erstellung bei jedem Kauf

Prepaid-Karten

Die Merkmale der Prepaid-Karte:

  • funktioniert auf Guthabenbasis
  • nur an online angebundenen Kreditkartenakzeptanzstellen verwendbar
  • keine Überziehungsmöglichkeit
  • auch von minderjährigen Personen nutzbar

Die Vorteile der Kreditkarte

Bargeldlosen Transaktionen gehört nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft. Gerade bei größeren Einkäufen lohnt es sich, nicht zuvor die Banknoten vom Automaten zu holen, sondern bequem mit der Karte am dafür vorgesehenen Lesegerät zu bezahlen. Der Betrag wird erst einige Tage später vom Konto eingezogen - bis zu einem Monat kann dabei nach der eigentlichen Zahlung vergehen.

Ein deutlicher Vorteil etwa zur EC-Karte, bei der der Betrag oft noch am selben Tag abgebucht wird. Daneben bieten viele Banken ein mit der Kreditkarte verbundenes Bonusprogramm an, bei dem für alle damit getätigten Transaktionen eine bestimmte Vergütung in Aussicht gestellt wird. Sicherlich nicht viel, bei häufigem Gebrauch aber auch nicht zu verachten.

Auch im Internet kann mit der Kreditkarte schnell und unkompliziert bezahlt werden
Auch im Internet kann mit der Kreditkarte schnell und unkompliziert bezahlt werden

Die Nachteile der Kreditkarte

Trotz ihrer weiten Verbreitungsrate gilt die Kreditkarte nach wie vor als relativ teuer. Gerade im Vergleich mit der Maestro-Card wirft sie deutlich höhere Gebühren auf, wobei sich das auch je nach Bank und Ausformung des Kartenvertrages unterscheiden kann. Darüber hinaus sind Zahlungen im Ausland zwar jederzeit möglich, werden aber besonders kostenintensiv abgerechnet.

Ähnliches zeigt sich, wenn mit der Kreditkarte das Geld bei einem fremden Finanzinstitut abgehoben werden soll. Hier können mehrere Euro an Aufschlag anfallen.

Zudem gilt die Kreditkarte nicht als derart sicher, wie es gerne einmal angepriesen wird. Gerade im Falle des Verlustes sollte sie daher unverzüglich gesperrt werden.

Tipps im Umgang mit der Kreditkarte

Jeder hat sie, jeder verwendet sie. Speziell für den Alltag sowie kleinere Anschaffungen eignet sie sich auch sehr gut.

Probleme bekommt die Kreditkarte dagegen bei allen Geldtransfers, die im Ausland vorgenommen werden oder in ein solches zu übertragen sind. Dieser Vorgang kann nicht nur einige Schwierigkeiten aufwerfen, sondern auch recht teuer werden.

In diesen Fällen wäre vorab also festzustellen, ob der Verbraucher mit der Kreditkarte am besten auskommt oder ob andere Kartenarten seinen Bedürfnissen nicht eher entsprechen. Sinnvoll ist es daneben, die Bank auf eventuelle Bonusprogramme anzusprechen - sie werden eigentlich von allen Häusern angeboten und können auf lange Sicht zumindest die anfallenden Gebühren refinanzieren.