Die Vor- und Nachteile des Electronic Cash (EC-Karte bzw. Girocard)

Fast jeder Erwachsene hierzulande besitzt sie. Mehr noch, er wendet sie beinahe täglich an. Meist, ohne selbst überhaupt noch darauf zu achten. Gemeint ist die so genannte EC-Karte. Sie gehört zum festen Bestandteil des elektronischen Zahlungsverfahrens - dem Electronic Cash. Die Karte ergibt mit der dazugehörigen Geheimzahl eine feste Verbindung. Nur zusammengenommen können Geldtransfers an den dafür vorgesehenen Geräten aktiviert werden. Informieren Sie sich über die Vor- und Nachteile des Electronic Cash.

Von Kai Zielke

Was ist das Electronic Cash?

Hierbei handelt es sich um einer sehr einfache, da mit nur geringem Aufwand verbundene Form, eine Zahlung vorzunehmen. Der Verbraucher hat dafür sein Konto in entsprechender Weise gestaltet und von seiner Bank vorab die EC-Karte sowie die daran gekoppelte Geheimnummer erhalten.

Befindet er sich etwa im Supermarkt an der Kasse, kann er dort bargeldlos zahlen: Er muss lediglich die Karte in das entsprechende Gerät einlegen, seinen Zifferncode aktivieren und kann somit die Begleichung der offenstehenden Rechnung freigeben. Das Bezahlverfahren dauert vor Ort meist nicht länger als eine Minute. Jedoch kann es bei der Überweisung selbst zu Verzögerungen von ein bis zwei Werktagen kommen.

Electronic Cash galt als das Bankkartensystem der Deutschen Kreditwirtschaft (DK). Diese führt ihre zwei Bezahlsysteme - das Bezahlen mit Bankkarte (Debitkarte) sowie PIN, der Geheimnummr (electronic cash) seit 2007 unter der Bezeichnung girocard.

Die Girocard , teils immer noch als ec-Karte bezeichnet, verbindet das Zahlungsystem Electronic Cash mit dem deutschen Geldautomatensystem; sie gilt als neuer Name der vormaligen ec-Karte.

Zahlungsablauf

Die Girocard ist mit einem Magnetstreifen sowie einem Chip versehen. Während der Magnetstreifen nur gelesen wird und nur statische Informatioenn erhält, kann der Chip, der seit 2000 in den Umlauf gebracht wurde, uach rechnen, ohne dass der komplette Inhalt ausgelesen werden kann.

Chips kann man nicht so einfach kopieren, was hingegen bei Magnetstreifen der Fall ist. In den meisten Fällen sind mittlerweile sowohl Chip als auch Magnetstreifen vorhanden; seit 2011 wird der Chip für das Electronic Cash Verfahren genutzt.

Der Ablauf einer Electronic-cash-Zahlung unter der Verwendung des Magnetstreifens läuft folgendermaßen ab:

  • Eingabe des Betrags
  • Verlangen der Karte
  • Auslesen der Karte mithilfe des Magnetlesers
  • Aktivierung des Sicherheitsmoduls, Verlangen der Geheimzahleingabe
  • Verbindungsaufbau zum Provider, Anmeldung für den Datenaustausch
  • Durchführung der Plausibilitätsprüfungen über die Kommunikationsverbindung
  • Online-Verbindung zur Bank, Überprüfung ob es keinen Eintrag der verwendeten Karte in der Sperrdatei gibt, Überprüfung der korrekten Geheimzahl, Überprüfung ob der Zahlbetrag im Bereich des verfügbaren Finanzrahmens liegt
  • Zahlungsablehnung bei Nicht-Erfüllung einer der Bedingungen
  • Abmeldung beim Provider
  • Garantie der Zahlung

Beim Zahlungsablauf Unter der Verwendung des Chips gibt es einpaar Unterschiede. Nach Eingabe der Geheimzahl wird diese auf ihre Richtigkeit überprüft. Es kommt zur Kartensperrung, wenn diese drei Mal falsch eingegeben wurde.

Ist die Geheimzahl korrekt, wird der gewünschte Zahlbetrag an den Kartenchip gesendet. Bei ausreichend hohem und zeitlich noch nicht abgelaufendem Kreditrahmen verringert sich dieser um den entsprechenden Betrag.

Das Bezahlen mit EC-Karte wird heutzutge fast von jedem Händler akzeptiert
Das Bezahlen mit EC-Karte wird heutzutge fast von jedem Händler akzeptiert

Die Vorteile des Electronic Cash

Insbesondere das bargeldlose Einkaufen gestaltet sich als nennenswerter Vorzug. Egal, was auch auf der Einkaufsliste steht: Münzen und Banknoten muss der Verbraucher nicht bei sich tragen - und kann sie somit auch nicht verlieren. Zudem darf er die Zahlung ohne zusätzliche Mehrkosten vornehmen.

Darüber hinaus erhält er auf seinem nächsten Bankauszug eine detaillierte Aufstellung aller Geldtransfers und kann diese bei etwaigen Zweifeln oder offensichtlichen Fehlern sogar innerhalb einer bestimmten Frist korrigieren lassen.

Daneben erweist es sich als sinnvoll, dass die EC-Karte weitgehend sicher erstellt wurde. Sie kann lediglich mit der passenden Geheimzahl benutzt werden. Vor einer Nutzung durch unbefugte Dritte sollte sie daher geschützt sein.

Die Nachteile des Electronic Cash

Tatsächlich gestaltet es sich aber etwas anders: Auch die Karten können verloren gehen und gestohlen werden. Letzteres geschieht nicht selten in Kombination mit dem vorherigen Auslesen der Geheimzahl. In diesem Falle hätte der Verbraucher nur dann eine Chance, unbefugte Abbuchungen von seinem Konto zu verhindern, wenn er den Verlust sehr schnell bemerkt und die Karte umgehend sperren lässt.

Gelingt das nicht, bleibt er häufig auf dem Schaden mehrerer einhundert oder sogar eintausend Euro sitzen. Negativ erweist es sich zudem, dass nicht jedes Lesegerät an der Supermarktkasse reibungslos funktioniert und während der Zahlung deshalb Verzögerungen auftreten können.

Tipps im Umgang mit dem Electronic Cash

Schnell und komfortabel bezahlen. Dieser Wunsch lässt sich mit der EC-Karte zumindest dann umsetzen, wenn ein entsprechendes Lesegerät vorhanden ist. Das wird zwar bei Privatpersonen seltener der Fall sein, stellt in den Geschäften des alltäglichen Lebens aber kein Hindernis mehr dar.

Dennoch hat diese Form des Bezahlens ihre Tücken, auf die das Finanzwesen noch immer händeringend nach Lösungen sucht. Verlust und Missbrauch lassen sich hierbei nicht ausschließen. Ratsam ist es daher, die Geheimzahl und die Karte nie gemeinsam aufzubewahren und jede Form einer damit getätigten Zahlung genau zu überprüfen.

Nicht alleine hinsichtlich eigener Fehler, sondern auch beim denkbaren Ausspähen durch unbefugte Dritte. Vorsicht ist hier also der Schlüssel zum Erfolg.