Eine Liste aller Ausgaben erstellen

Die Ausgaben im Privathaushalt lassen sich grob in Pflicht- sowie in freiwillige Ausgaben gliedern. Die Ausgabenarten sind vielfältig sowie vielseitig, und auch ihre Höhe schwankt vom ein- bis zum hohen dreistelligen Eurobetrag. Fällig werden die Ausgaben zu ganz unterschiedlichen Terminen - das macht ein gekonntes Finanzmanagement mit einem Controlling umso notwendiger. Lesen Sie hier, worauf es bei der Erstellung einer Liste aller Ihrer Ausgaben ankommt.

Von Kai Zielke

Ganz allgemein gilt der Grundsatz, dass die Ausgaben die Summe aller Einnahmen nicht übersteigen dürfen. Wenn das der Fall ist, und wenn sich die dadurch entstehende Lücke nicht durch zusätzliche Einnahmen aus Erspartem schließen lässt, dann wird mit fremdem Geld gearbeitet.

Dispo-Kredit

Das ist normalerweise der Dispo-Kredit. Es handelt sich nicht um einen Kreditvertrag, sondern um ein Angebot des kontoführenden Kreditinstitutes, das Girokonto vorübergehend mit einem Sollsaldo, also im Minus, führen zu können.

Die Betonung liegt auf vorübergehend. Spätestens zum Ende des Monats, der im Privathaushalt als Rechnungseinheit gilt, sollte der Kontostand wieder ausgeglichen und der Überziehungskredit zurückgeführt sein. Die dadurch entstehenden Kosten für die Überziehungszinsen gehören zu den Ausgaben, die vierteljährlich berechnet und vom Girokonto abgebucht werden.

Der Dispo-Kredit sollte nur eine vorübergehende kurfristige Lösung darstellen
Der Dispo-Kredit sollte nur eine vorübergehende kurfristige Lösung darstellen

Bewältigung des Lebensunterhalts

Die Ausgaben richten sich nach den Einnahmen, die den Lebensstandard direkt beeinflussen. Geringere Einnahmen haben automatisch niedrigere Ausgaben zur Folge. Das bezieht sich vorwiegend auf die Ausgabenhöhe, nicht auf die Art der Ausgaben. Bestimmte Ausgabearten werden in jedem Haushalt fällig, unabhängig von der Summe aller Einnahmen.

Zum Lebensunterhalt in unserer Gesellschaft gehören:

  • die Kosten der Unterkunft zusammen mit den Betriebs- und den Energiekosten
  • Beiträge zu Versicherungen
  • Ausgaben für Kommunikation wie Rundfunkbeitrag, Telefon oder Internet
  • die Lebenshaltungskosten für Ernährung, Bekleidung sowie für den Luxuskonsum wie Getränke und Nikotin

In einer mehrköpfigen Familie mit Kindern müssen Schulmittel gekauft werden, und für die Kleinen wird der monatliche Beitrag für Kita oder Kindergarten fällig.

Leben ist Aktionismus, und Aktionismus kostet Geld. Notwendige Waren, Produkte sowie Dienstleistungen müssen gekauft werden und kosten somit Geld. Bei dieser Flut an unterschiedlichen Ausgaben muss einerseits nach Kostenarten, und andererseits nach Kostenhöhen selektiert werden.

Zu den Lebenshaltungskosten zählen auch Ausgaben für Essen und Trinken
Zu den Lebenshaltungskosten zählen auch Ausgaben für Essen und Trinken

Besondere Anlässe für besondere Wünsche

Besondere Wünsche können meistens nicht sofort erfüllt werden - dafür muss auf regelmäßige Anlässe wie Weihnachten und Geburtstag, oder auf einmalige Ereignisse wie Kommunion, Konfirmation oder Eheschließung gewartet werden.

Ausgaben, die es zu überblicken gilt

Die nachstehende Liste gibt einen Überblick über Ausgaben im Privathaushalt, die nur mit einem konsequenten Finanzmanagement auf Dauer beherrschbar bleiben:

  • Unterkunft Mietwohnung (Kaltmiete)
  • Unterkunft Eigentum (Zinsen und Tilgung)
  • Unterkunft Betriebskosten (Wasser, Müllabfuhr, Straßenreinigung und anderes)
  • Unterkunft Energiekosten (Strom, Heizung und Warmwasser)
  • Lebenshaltungskosten (Ernährung, Körperpflege, Bekleidung und anderes)
  • Kommunikation (Rundfunkgebühr, Telefon Festnetz und Mobil, Internet, Tageszeitung, Zeitschriften)
  • Versicherungsbeiträge (Haftpflicht-, Hausrat-, Unfall-, Lebensversicherung und anderes)
  • Mobilität Familienauto (Finanzierungskosten, Steuer, Versicherung, Wartung/Pflege, Kraftstoff, Pannendienst)
  • Öffentliche Verkehrsmittel (Monatskarte, Schülerkarte)
  • Ausgaben für Verbindlichkeiten (Zinsen/Tilgung für Raten-/Rahmenkredit, Dispo-Kredit)
  • Freizeitgestaltung/Hobby (Mitgliedsbeitrag, Ausgaben für aktive Teilhabe)
  • Genussmittel (Alkohol, Softgetränke, Rauchwaren, Süßigkeiten und anderes)
  • Haustiere (Ernährung, Versicherung, Arztkosten, Spielgeräte und anderes)
  • Unterhaltszahlungen (abhängig von der familiären Situation)
  • Taschengeld für alle Familienangehörigen (Erzieher, Kinder)
  • Sparen (Sparbuch, Festgeld, Tagesgeld, Sparschwein)
  • Rücklage für unvorhersehbare Ausgaben

Diese Ausgaben, von denen im Einzelfall einige wegfallen, dafür andere hinzukommen, werden sowohl bargeldlos als auch bar getätigt. Hier den Überblick zu behalten und, wie es genannt wird, gut zu wirtschaften, muss zwar nicht studiert werden, aber immerhin doch gekonnt sein.

Energiekosten können bei näherem Betrachten oft nicht unwesentlich eingespart werden
Energiekosten können bei näherem Betrachten oft nicht unwesentlich eingespart werden

Wie eine tabellarische Übersicht der Ausgaben im Monat aussehen könnte, sehen Sie hier - dabei haben wir natürlich nur einen Bruchteil möglicher Ausgaben berücksichtigt...

Monatliche Übersicht aller Ausgaben
Art der AusgabeSumme
Wohnen (z.B. Miete, Pacht etc.)
Mobilität (Auto, Fahrkarten etc.)
Energie (Strom, Heizkosten)
Telefon, Internet, TV
Versicherungen (außer Kfz)
Familie und Haushalt (z.B. Kurse, Hobbys, Nachhilfe, Betreuung...)
Vermögensbildung
Zahlungsverpflichtungen
Rücklagen
Sonstiges
Gesamtsumme: