Hornhaut entfernen - Nutzen, Möglichkeiten und Tipps

Eine Hornhautentfernung ist immer dann sinnvoll bzw. notwendig, wenn sie anfängt Probleme zu bereiten und mit Druckstellen und/oder Schmerzen verbunden wird. Anderenfalls sollte man sie nicht einfach gänzlich entfernen, da sie auch eine wichtige Schutzfunktion darstellt. Zur Entfernung gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. Holen Sie sich effektive Tipps zur Hornhautentfernung.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Hornhautentfernung - Wann ist sie notwendig?

Die Entfernung von Hornhaut ist nicht grundsätzlich notwendig. Es kommt stets darauf an, welche Körperstelle betroffen ist, und in welchem Ausmaß.

Wer beispielsweise an den Händen Hornhaut bekommt, etwa weil er etwas intensiver gearbeitet hat als sonst, wird sich mit der Entfernung der verhärteten Haut nicht weiter beschäftigen. Auch beim Spielen von Musikinstrumenten kann es anfangs zur Hornhautbildung an den Fingern kommen - mit der Zeit "gewöhnt" sich die Haut an die Belastung, und sofern die Hornhaut in diesem Fall das Spielen nicht beeinträchtigt, muss auch nichts unternommen werden.

Geht es um Hornhaut an den Füßen, können mehrere Gründe für die Entfernung sprechen. So sind es zunächst einmal ästhetische Faktoren die die Betroffenen irgendwann dazu bringen, die Hornhaut loszuwerden.

Es können sich aber auch Schmerzen bilden, was etwa auf Schwielen hindeuten könnte. Auch die Bildung von Hühneraugen ist möglich. Liegen Beschwerden vor und man leidet unter Schmerzen, Rissen oder extrem trockenen Hautstellen, ist die Entfernung der Hornhaut anzuraten.

Im Idealfall natürlich sorgt man dafür, dass es erst gar nicht zur Hornhautbildung kommt. Das Barfußlaufen ist die ideale Methode, um Hornhaut vorzubeugen.

Die Hände können am besten mit dem Tragen von Handschuhen geschützt werden. Ebenfalls hilfreich: Je ein Teelöffel Zucker und Olivenöl verrühren und damit Hände und Füße peelen.

Schutzwirkung der Hornhaut

Fakt ist, dass Hornhaut die darunter befindlichen Hautschichten aber auch vor Belastung schützt. Sich konsequent an die vollständige Entfernung zu begeben, kann somit auch ein Fehler sein. Sofern es nicht zu Beschwerden kommt, sollte man die Hornhautschicht nicht behandeln, denn sie

  • fungiert als Barriere gegen Viren und Bakterien
  • mindert mechanische Belastungen, zu denen es z.B. durch das Tragen von zu engen Schuhen kommt
  • beugt Schürfungen und Blasen vor
  • ist wasserabweisend und verhindert ein Aufquillen und somit Austrocknen

Liegen jedoch Beschwerden vor, gibt es einige Methoden, um die Hornhaut effektiv zu entfernen.

Möglichkeiten der Hornhautentfernung

Im Folgenden zeigen wir einige Möglichkeiten der Hornhautentfernung auf.

Das Fußbad oder Kamillenpäckchen als Vorbereitung auf die Hornhautentfernung

Um die Haut optimal vorzubereiten, empfiehlt sich ein Fußbad in warmem Wasser. Als wirksamer Zusatz sind

Auch ein Kamillenpäckchen eignet sich sehr gut. Zu diesem Zweck gibt man einen Esslöffel Kamillenblüten auf ein Leinentuch. Die Blüten werden darin eingeschlagen; dann übergießt man das Tuch mit kochendem Wasser. Nach Abkühlen sollte man das Päckchen für etwa eine Viertelstunde auf die Haut drücken, um die Haut so aufzuweichen.

Hornhautentfernung mit Bimsstein

Das klassische Mittel zur Entfernung der Hornhaut stellt der Bimsstein dar. Bei Bims handelt es sich um ein luftiges Vulkangestein; es sollte vor der Anwendung ein wenig angefeuchtet werden.

Mit dem Stein reibt man über die Haut; durch die Poren füllt er sich mit den abgeschmirgelten Hautschuppen. Für dünne Hornhaut sind sie gut geeignet. Nach der Anwendung sollten sie gründlich mit Wasser ausgewaschen werden.

Die Hornhautentfernung mit Feile

Für dickere Hornhaut empfiehlt sich die Nutzung einer Feile. Man bekommt diese - ebenso wie den Bimsstein - in der Drogerie oder Apotheke.

Eine Feile weist in der Regel zwei Seiten auf: eine gröbere, mit der man die Hornhaut großflächiger abraspeln kann, sowie eine feinkörnigere Seite für die Glättung rauer Stellen. Das erwähnte Fußbad bietet sich auch hier als Vorbereitung gut an.

Hornhauthobel und elektrische Hornhautentferner

Von der Nutzung von Hornhauthobeln und elektrischen Hornhautentfernern wird in der Regel abgeraten. Mit ihnen ist die nötige Feinarbeit nicht möglich, sodass es schnell zu Verletzungen kommen kann.

Hornhaut entfernen mit Hausmitteln, wie z.B. Essig

Es gibt zudem einige Hausmittel, mit denen man gegen die lästige Hornhaut angehen kann. Zu diesen zählt beispielsweise Kamille. Dabei lässt sie sich als Fußbad oder auch in eine Umschlag anwenden.

Backpulver kann ebenfalls hilfreich sein. Man löst ein paar Esslöffel in Wasser und weicht darin seine Füße ein. Mit einem Bimsstein lässt sich die Hornhaut dann entfernen.

Essig stellt ein weiteres wirksames Hausmittel dar. Man tunkt einen Wattebausch hinein und befestigt diesen mithilfe eines Pflasters oder Verbands über Nacht an der betroffenen Hautstelle.

Eine ähnliche Wirkung weist die Zitrone auf. Zu diesem Zweck lässt sich eine Zitronenschale nutzen; mithilfe eines Tuches kann man sie etwa am Fuß fixieren.

Wer Zwiebeln zuhause hat, kann auch diese für die Hornhautentfernung nutzen. Man halbiert eine Zwiebel und reibt die Haut ein. Über Nacht lässt man den Zwiebelsaft - am besten zieht man Socken an - einwirken.

Und schließlich ist noch Bittersalz bzw. Magnesiumsulfat zu nennen. Dieses gibt man in ein Fußbad und weicht die Füße darin auf.

Die Anwendung von Hornhaut-Creme und Hornhaut-Pflastern

Im Handel finden sich spezielle Cremes zur Entfernung von Hornhaut. Entscheidende Bestandteile sind hierbei Urea (Harnstoff) sowie Salizylsäure.

Auch die speziellen Hornhautpflaster enthalten diese Wirkstoffe. Sie lassen sich auch bei Schwielen und Hühneraugen anwenden.

Durch die Wirkstoffe wird die so genannte Interzellularsubstanz zwischen den Hornzellen aufgelöst, sodass durch die oberen Hautschichten mehr Feuchtigkeit aufgenommen werden kann.

Sie weichen auf und fangen an sich zu lösen. Nach etwa vier Tagen lässt sich die Hornhaut in einem warmen Kochsalz- oder Seifenband entfernen.

Die Anwendung von Hornhaut-Socken

Relativ neu ist die Möglichkeit, spezielle Hornhaut Socken anzuziehen. Es handelt sich um transparente Socken aus Folie, die mit bestimmten Wirkstoffen angereichert sind, darunter AH-Säuren und Salicylsäure.

Die Anwendung ist denkbar einfach. Nagellack wird entfernt, Fußschmuck wird abgelegt. Dann werden die Füße gründlich gewaschen und abgetrocknet.

Nun müssen die Füßlinge an der aufgezeichneten Linie aufgeschnitten werden; dann werden sie angezogen. Mithilfe eines Klebestreifens lassen sie sich schließen, sodass die Inhaltsstoffe nicht auslaufen.

Nach der Einwirkzeit von etwa einer Stunde - währenddessen sollte man sich möglichst nicht bewegen - entfernt man die Socken und wäscht die Füße gründlich. Nach etwa zwei bis sieben Tagen beginnt die Hornhaut sich abzulösen. Es kann bis zu zwei Wochen dauern, bis man die Hornhaut komplett entfernt hat.

Die Hornhaut durch Fische entfernen lassen?

Mittlerweile recht weit verbreitet ist die Pediküre durch kleine Fische, die so genannten Kangalfische. Es gibt zahlreiche Studios, die diese Wellnessbehandlung anbieten. Dabei taucht man seine Füße in ein Wasserbecken und lässt sich die Hornhaut von den Fischen abknabbern.

Kritik gibt es zum einen seitens der Hautärzte, die Bedenken bezüglich der Hygiene haben. Tierschützer sprechen zudem von einem Missbrauch der Tiere.

Hornhautentfernung durch medizinische Fußpflege

Es gibt somit einige Möglichkeiten, die Hornhaut zu entfernen. Wer dies nicht selbst übernehmen möchte, kann zu diesem Zweck auch zur medizinischen Fußpflege gehen. Besonders Diabetikern, die zu Verletzungen der Füße neigen, ist diese Methode zu empfehlen.

Fehler bei der Hornhautentfernung vermeiden

Beim Thema Hornhautentfernung gibt es auch einige Punkte, auf die man besonders achten bzw. die man vermeiden sollte.

Finger weg von Scheren und Vorsicht bei scharfen Klingen!

Die Hornhaut darf niemals mit einer Schere entfernt werden, sie wächst nur schneller nach und die Verletzungsgefahr ist sehr hoch. Auch die Anwendung eines Hobels ist nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Mit der scharfen Klinge muss man besonders vorsichtig umgehen.

Dazu muss der Hornhauthobel mit mäßigem Druck über die verhornten Stellen gezogen werden. Dies birgt jedoch durch die scharfe Klinge ein erhöhtes Verletzungsrisiko der unteren Hautschichten.

Vor allem weil die Hornhaut am Fuß nicht überall gleich dick ist, kommt es immer wieder zu tiefen Schnittverletzungen, weil mit zu viel Druck gearbeitet wurde. Um die Neubildung zu verlangsamen, sollte nach der Behandlung eine fettreiche Creme aufgetragen werden.

Chemiekeulen: Vorsicht bei sensibler Haut

Immer beliebter bei der Hornhautentfernung werden chemische Präparate. Diese sind meist in Drogerien und Apotheken als Pasten, Cremes oder Lotion erhältlich. Viele dieser Mittel werben damit, rein natürlichen Ursprungs zu sein und nur mit der Kraft natürlicher Kräuter zu wirken.

Dies stimmt nur teilweise, zwar sind in jedem dieser Mittel verschiedene Kräuterauszüge enthalten, aber auch starke alkalische Laugen. Diese Weichen die Haut soweit auf, dass sie anschließend mit einem Schaber abgenommen werden kann. Diese Möglichkeit ist sehr einfach, denn man muss nur den Hornhautentferner auftragen, diesen mit Watte abdecken und warten. Allerdings birgt sie gerade für Allergiker Risiken, die deswegen nicht zu Hornhautentfernern greifen sollten.

Bei sehr stark verhornten Füßen empfiehlt sich der Besuch bei der medizinischen Fußpflege, wo auch große Mengen der verhornten Haut schonend abgenommen werden. Um dem starken Entstehen von Hornhaut vorzubeugen, sollten die Füße regelmäßig mit einer entsprechenden Fußpflegecreme gepflegt werden.

In den meisten Fällen behandelt man die Hornhaut an den Füßen - wie man dabei am besten vorgeht, darauf gehen wir im Folgenden nochmal genauer ein...

Hornhaut an den Füßen entfernen

Vor der Behandlung sollte immer ein entspannendes Fußbad genommen werden, welches die Verhornung aufweicht. Wenn die Verhornung sehr weit fortgeschritten ist helfen hornhauterweichende Fußcremes mit besonderen Wirkstoffen, um die Hornhaut aufzuweichen. Die Creme samt Hornhaut wird nach der Einwirkzeit einfach mit einem Spachtel abgekratzt.

Normalerweise reicht aber ein einfacher Bimsstein zum Wegschmirgeln. Wenn die Anwendung regelmäßig beim Baden oder Duschen erfolgt, entsteht erst gar keine überschüssige Hornhaut. Mit einer Hornhautfeile können insbesondere dicke Schichten weggeraspelt werden.

Tipps für die richtige Vorgehensweise

  1. Beginnen sollten Sie mit einem ausgiebigen Fußbad. Vor allem nach einem langen Tag auf den Beinen tut das den geschundenen Füßen richtig gut, wirkt entspannend und bestehende Hornhaut wird aufgeweicht.

  2. Danach können die verhornten Partikel perfekt mit einem Fußpeeling entfernt werden - das kribbelt und fördert die Durchblutung.

  3. Gröbere Hornhaut lässt sich vorsichtig mit einem Bimsstein oder einer Hornhaut-Feile entfernen.

  4. Wenn Sie die Zehennägel schneiden, achten Sie darauf, dass Sie sie möglichst gerade abschneiden. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass sie in die Haut einwachsen.

  5. Wenn dabei scharfe Ecken am Nagel entstehen, bearbeiten Sie sie anschließend mit einer Nagelfeile.

  6. Zum Abschluss sollten die Füße mit einer reichhaltigen Fußlotion eingecremt werden. Es gibt auch Fußcremes, die mit einem hohen Anteil an Urea und anderen Pflegestoffen speziell neuer Hornhautbildung vorbeugen.

  7. Danach am besten Baumwollsocken anziehen und auf die Couch oder ins Bett kuscheln, damit die Pflege richtig einziehen kann.