Merkmale, Verwendung und Vorteile des Drehverschlusses

Unter einem Drehverschluss versteht man einen Verschluss, mit dem Flaschen auf- und zugeschraubt werden. Er zählt zu den am häufigsten verwendeten Verschlüssen.

Von Jens Hirseland

Bei einem Drehverschluss handelt es sich um einen Schraubverschluss, mit dem sich

luftdicht verschließen lassen. Diese verfügen zu diesem Zweck an ihrer Öffnung über ein Gewinde.

Merkmale

Ein typisches Merkmal von Drehverschlüssen ist, dass man sie auf das Gewinde des jeweiligen Behälters schraubt.

  • Während bei Flaschen Drehverschlusskappen meist aus Metall wie Aluminium oder elastischem Vollmaterial wie PE/PP bestehen,
  • verwendet man für Schraubgläser Stahlblech.

Das Gewinde der Kappe wird bei deren Produktion hergestellt. Für die Dichtung sorgt eine eingesetzte Dichteinlage. Kappen aus Aluminium bestehen zumeist aus Materialien wie

  • Zinnfolie
  • PE oder
  • Saranex.

Mit Weichmachern versehene und flüssig aufgeschäumte Dichtungen kommen in der heutigen Zeit nur noch für Schraubgläser und Weithalsflaschen zur Anwendung.

  • Während Drehverschlüsse aus Kunststoff auf das Gewinde des jeweiligen Behälters geschraubt werden,
  • verfügen Schraubverschlüsse aus Metall nicht über ein Gewinde.

Daher presst man sie beim Verschließen erst einmal von oben an die Dichtfläche und rollt dann das Gewinde seitlich an. Dabei formt der Behälter gewissermaßen eine Kopie des Gewindes in die Kappe.

In Deutschland greifen die Hersteller oftmals auf Metallverschlüsse aus Aluminium zurück. Ein Nachteil solcher MCA-Verschlüsse ist, dass sich bei vorgeschädigten Flaschen Glassplitter vom Flaschenhals lösen können. Es wird empfohlen, Flaschen, die solche Schäden aufweisen, an den Händler zurückzugeben.

Verwendung bei Erfrischungsgetränken

Für Erfrischungsgetränke wie

kommen zumeist Drehverschlüsse aus Kunststoff zum Einsatz. Nach dem Öffnen der Flasche bleibt das Frischesiegel am Drehverschluss hängen. Häufig verwenden die Hersteller die Innenseite der Verschlusskappe für Sammelaktionen mit Codenummern oder Knibbelbildern, die auf den Dichtungsgummi aufgedruckt werden.

Seit Mitte der 90er Jahre kommen Drehverschlüsse auch bei Bierflaschen zur Anwendung und stellen eine Alternative zum Kronkorken und dem Bügelverschluss dar. Vor allem die Wiederverschließbarkeit der Bierflasche ist ein erheblicher Vorteil gegenüber einem Kronkorkenverschluss.

Verwendung bei Weinflaschen

Lange Zeit wurden Weinflaschen fast nur mit Korken verschlossen. Eine Ausnahme bildeten lediglich simple Schoppenweine, für die die Hersteller auf Drehverschlüsse zurückgriffen. In den letzten Jahren kommen moderne Schraubverschlüsse jedoch auch bei hochwertigen Weinen zur Anwendung und finden unter deutschen Winzern zunehmende Verbreitung. Auch die Konsumenten wissen die Einfachheit des Drehverschlusses zu schätzen.

  • Ein großer Vorteil der Schraubverschlüsse gegenüber den Naturkorken ist, dass es durch sie nicht zu negativen geschmacklichen Veränderungen kommt.

So weisen etwa 5-10 Prozent aller Weine, die mit Korken verschlossen werden, Korkgeschmack auf, was auch finanzielle Nachteile mit sich bringt. Nach Schätzungen der EU-Kommission entstehen durch Korkfehlerschäden pro Jahr Verluste von rund 500 Millionen Euro.

Damit der frische Charakter des Weines erhalten bleibt und es nicht zu Qualitätseinbußen kommt, greifen die Hersteller auf spezielle Longcap-Drehverschlüsse zurück. Durch den Longcap-Verschluss ist möglich, den Wein ohne Probleme stehend zu lagern, da es dabei keine Ausläufer wie beim Korken gibt.

  • Ein weiterer Vorteil ist, dass der Wein auch nach dem Öffnen der Flasche frisch bleibt.
  • Außerdem ist ein Drehverschluss deutlich preisgünstiger als ein Qualitätskorken.