Unterschiede in der Herstellung von Schnupftabak

Schnupftabak wird auf unterschiedliche Art und Weise hergestellt. So gibt es traditionelle Verfahren und Schnellverfahren.

Von Jens Hirseland

In früheren Zeiten war die Herstellung von Schnupftabak ein langwieriger Prozess. Heutzutage kommen dagegen meist Schnellverfahren zur Anwendung.

Traditionelle Herstellung von Schnupftabak

Traditionelle Herstellung:

  • Zusammenstellung
  • Soßierung
  • Fermentation und Lagerung
  • Trocknung
  • Zerreibung (und Anreicherung)

Die traditionelle Herstellung von Schnupftabak erfordert mehrere Stufen, die viel Zeit beanspruchen.

  • Der erste Schritt ist die Zusammenstellung von verschiedenen Tabaksorten. Auf diese Weise wird der typische Geschmack des Schnupftabaks erzielt.

  • Den nächsten Schritt bezeichnet man als Soßierung. Dabei benetzt man den Tabak mit einer markanten aromatischen Flüssigkeit.

  • Im Anschluss daran erfolgt der Fermentations- und Lagerungsprozess. Dieser kann sowohl warm als auch kalt sein.

    Auch die Lagerungsdauer ist unterschiedlich. Bei älteren Rezepten nimmt die Lagerdauer mitunter sogar Jahre in Anspruch.

  • Hat der Schnupftabak die nötige Reife erreicht, trocknet man ihn so langsam wie möglich, um sein Aroma zu bewahren.

  • Danach erfolgt das Zerreiben des Tabaks. Manchmal reichern ihn die Hersteller auch mit weiteren Aromastoffen an.

So erhalten Schmalzler-Sorten Öl-Zusätze, die für sie charakteristisch sind. Dabei wird der Tabak jedoch nicht geschmacklich verändert, sondern lediglich feuchter gemacht.

Damit der typische Geschmack einer Schnupftabak-Sorte erhalten bleibt, verwenden einige Hersteller sogar noch Maschinen aus der Pionierzeit der Industrialisierung. So stammen einige Maschinen noch aus dem 18. Jahrhundert.

Schnellverfahren

In der heutigen Zeit setzen die meisten Schnupftabak-Hersteller auf Schnellverfahren. Das heißt, dass die jahrelange Lagerzeit dabei wegfällt. Die Verfahren, die zur Anwendung kommen, unterscheiden sich von Produzent zu Produzent. Zum Teil werden auch Mischformen verwendet, die dazu dienen, die Tabaksorten charakteristisch zu machen.

  • Bei der Produktion von Snuff stellt man ein Mehl her, das aus entrippten und fermentierten Tabakblättern besteht.

  • Nachdem das Mehl mit einer Soßierungslösung befeuchtet wurde, lagert man es für drei bis vier Wochen in einem kühlen Raum. Auf diese Weise können die Aromen ausreifen. Zu einer zusätzlichen Fermentation kommt es dabei nicht.

Auf dieses Verfahren greifen die Hersteller vor allem bei hellen Virginiatabaken zurück. Zu den bekanntesten Schnupftabak-Herstellern gehören

  • Pöschl Tabak
  • die American Snuff Company
  • Samuel Gawith
  • MacChrystal's
  • Wilson of Sharrow und
  • die Gebrüder Bernard AG.