Schmalzler, Snuff und Co. - verschiedene Arten von Schnupftabak

Schnupftabak ist nicht gleich Schnupftabak. So unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten.

Von Jens Hirseland

Genau wie andere Tabakwaren lässt sich auch Schnupftabak in verschiedene Arten einteilen. Dabei unterscheidet man in erster Linie nach

  • Tabaksorten
  • Aromatisierung und
  • Herstellungsart.

Bis ins 19. Jahrhundert verkaufte man Schnupftabak nicht in Pulverform, sondern als Bänder oder Karotten, sodass sich der Konsument den Tabak erst zu einem Pulver zerreiben musste.

Schmalzler

Wissenswert: Den Namen "Schmalzler" hat der Tabak aufgrund der früheren Verwendung von Butterschmalz.

Zu den Klassikern auf dem deutschsprachigen Schnupftabakmarkt zählt Schmalzler. Diese Sorte erfreut sich vor allem in

großer Beliebtheit. Ursprünglich hergestellt wurde Schmalzler aus dunklem Brasiltabak. Diesen verarbeitete man zu Mangotes, langen geflochtenen Tabaksträngen.

Noch heute flechten Bandtabakmacher Tabaksorten mit Maschinen zu Endlosbändern. Der Name "Schmalzler" stammt daher, weil man in früheren Zeiten Butterschmalz für den Schnupftabak verwendete, um die Prise weniger staubig zu machen. Heutzutage kommt jedoch anstelle von Butterschmalz Weißöl zum Einsatz, was aus Konservierungsgründen geschieht.

Typisch für Schmalzler-Schnupftabak ist, dass er einen erdig-würzigen Tabakgeschmack hat und nur über wenige oder auch gar keine Zusatzaromen verfügt. Seine Konsistenz ist fest bis klebrig-feucht. Außerdem weist er eine dunkelbraune, beinah schwarze, Färbung auf und ist relativ grob zerrieben.

Snuff

Als gängigste Schnupftabaksorte gilt Snuff, das seinen Ursprung in England hat. In der heutigen Zeit ist der größte Snuff-Hersteller jedoch die bayerische Firma Pöschl Tabak.

Die Herstellung von Snuff erfolgt in erster Linie aus Virginia-Tabaksorten. Häufig wird er mit Zusatzstoffen wie

  • Eukalyptus
  • Menthol
  • Kräuteraromen oder
  • Fruchtaromen

versehen. Geruch und Geschmack unterscheiden sich daher erheblich vom Schmalzler-Schnupftabak. Aber auch innerhalb der Snuff-Sorten gibt es beträchtliche Qualitätsunterschiede. Die Aromatisierung ist für den Snuff-Geschmack von großer Bedeutung. So weisen deutsche Snuffs einen pfefferminzartigen Mentholgeschmack auf, wodurch der eigentliche Tabakgeschmack mitunter überdeckt wird.

Die Konsistenz des Snuffs ist unterschiedlich und reicht von klebrig-krümelig über pulverig bis hin zu staubig. Die Färbung des Snuffs variiert von gelbbraun bis dunkelbraun. Meist ist er fein gemahlen.

Klassischer Schnupftabak

Klassischen Schnupftabak, der die Urform heutiger Schnupftabakarten bildet, pulverte man in der Vergangenheit aus so genannten Tabak-Karotten. So wurde gesoßter und aromatisierter Tabak zunächst zu großen Gebilden, die die Form einer Karotte hatten, gewickelt. Anschließend lagerte man den Tabak zwischen vier und sieben Jahre lang. Vor dem Gebrauch musste der Konsument den Schnupftabak zu Pulver zerreiben.

Klassische Sorten:

  • Pariser
  • Spagniol aus Sevilla
  • Straßburger
  • St. Omer

In der heutigen Zeit spielt die Karottierung keine Rolle mehr, vereinzelt greifen einige Produzenten jedoch noch immer auf sie zurück. Noch heute tragen klassische Schnupftabaksorten die Namen der Städte, in denen ihre Rezepte einst entwickelt wurden. Dazu gehören zum Beispiel die Sorten Pariser, Spagniol aus Sevilla, Straßburger und St. Omer.

Klassischer Schnupftabak hat die Eigenschaft, einen intensiven Tabakgeschmack aufzuweisen. Aromatisiert ist er meist nur selten. Die Konsistenz von klassischem Schnupftabak reicht von trocken und feinkörnig bis zu klebrig-feucht. Außerdem ist er grob bis mittelfein gemahlen.