Die richtigen Rankhilfen für Kletterpflanzen - Arten, Eigenschaften und Tipps zum Kauf

Unter den Kletterpflanzen gibt es zwei verschiedene Arten. Die einen verfügen über Haftwurzeln und werden als Selbstklimmer bezeichnet. Die zweite Art sind Gerüstkletterpflanzen, die sich mit Hilfe ihrer Ranken oder Schlingen an Gegenständen hochziehen. Unterschiedlich können auch die Rankhilfen für Kletterpflanzen sein. Wer sich eine Kletterhilfe zulegen möchte, sollte die Anforderungen der entsprechenden Pflanze kennen. Informieren Sie sich über die richtigen Rankhilfen für Kletterpflanzen.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Arten von Rankhilfen

Während Selbstklimmer problemlos an Fassaden und Mauerwerken haften können, brauchen Gerüstkletterpflanzen spezielle Rankhilfen. Erst diese machen es möglich, dass die Pflanzen sich richtig entfalten und den Gartenbesitzer mit ihrer Blütenpracht erfreuen können.

Hausfassaden und Bäume

Die einfachsten und natürlichsten Rankhilfen sind solche, die nicht extra für die Pflanze angefertigt werden. Dazu zählen beispielsweise Hausfassaden und Bäume.

Mit ihren speziellen Haftwurzeln können Selbstklimmer sich entlang dieser Rankunterstützungen hochziehen und von den leichten Unebenheiten auf Steinen und auf Baumrinden zusätzlich profitieren. An Fassaden und Bäumen sieht man vor allem Efeu; aber auch Kletterhortensien und Wilder Wein sind beliebte Selbstklimmer, die nicht auf Rankhilfen angewiesen sind.

Bäume und andere Pflanzen als natürliche Rankhilfen
Bäume und andere Pflanzen als natürliche Rankhilfen

Seile und Stäbe

Ganz anders verhalten sich

Diese Gerüstkletterer können ohne Hilfe zum Ranken nicht wachsen. Da es nur sehr wenige natürliche Rankgerüste für diese Pflanzen gibt, müssen wir Menschen sie mit speziellen Kletterhilfen unterstützen. Je nach Art der Pflanze kommen verschiedene Rankhilfen in Frage.

Hopfen kann bis zu 7 Meter hoch werden und braucht entsprechende Rankhilfen
Hopfen kann bis zu 7 Meter hoch werden und braucht entsprechende Rankhilfen

Um eine Hauswand auch mit Gerüstkletterpflanzen zu schmücken, können Seile und Stäbe an der Fassade angebracht werden. Um diese können die Pflanzen sich später winden.

Die Clematis kommt dabei am besten mit dünnen Seilen zurecht, Kletterrosen dagegen können sich mit ihren Dornen am besten in dicken Seilen verhaken. Für Schling- und Rankpflanzen, wie zum Beispiel Weinreben, spielt die Dicke des Seiles keine Rolle; Gleiches gilt für den Hopfen. Bei der Verwendung von Seilen als Rankhilfe sollte aber nicht nur der Seildurchmesser, sondern auch

  • der Wandabstand
  • das Material und
  • die Belastbarkeit

durchdacht werden.

Spaliere und Kletterbögen

Spaliere und Kletterbögen eignen sich vor allem für Kletterrosen und können freistehend oder an der Fassade befestigt sein. Als Tor im Eingangsbereich machen sich mit blühenden Rosen geschmückte Kletterbögen besonders gut. Auch Gartentore können mit halben Bögen überspannt werden, an denen sich Kletterrosen emporziehen.

Rankgitter und Pergolen

Sollen Kletterpflanzen nicht nur schmücken, sondern auch als Sichtschutz dienen, kann als Rankhilfe ein Rankgitter eingesetzt werden. Horizontale und vertikale Stäbe aus Holz oder Edelstahl geben Gerüstkletterpflanzen die Möglichkeit, sich in alle Richtungen auszubreiten.

Mit ihrem Wuchs verdichtet sich das Gitter immer weiter und schützt Menschen auf Balkonen oder Terrassen vor neugierigen Blicken.

Als natürliche Rankhilfe eignet sich eine Pergola sehr gut. Dieses Gerüst wird häufig an die Hauswand oder zur Erweiterung der Terrasse gebaut; doch auch an einem freien Platz im Garten ist sie ein Hingucker, besonders, wenn man sie mit Kletterpflanzen schmückt.

Sehr beliebt sind Pergolen aus Holz. Bei deren Aufstellung ist darauf zu achten, die Pfosten auf einen Metallfuß zu setzen, um ein Verfaulen des Holzes zu vermeiden.

Selbstklimmer wie Eufeu brauchen keine künstlich gefertigten Rankhilfen
Selbstklimmer wie Eufeu brauchen keine künstlich gefertigten Rankhilfen

Tipps zum Kauf

Bevor man nun in den nächsten Gartencenter läuft, sollte man sich die nötigen Anfoderungen einer Kletterhilfe vor Augen führen; besonders bei der Auswahl von Rankgittern sollten ein paar Punkte beachtet werden.

Am wichtigsten ist bei allen Rankhilfen der Halt - sowohl der des Rankgerüsts im Boden oder an der Wand, als auch der der Pflanze. Es gibt eine große Auswahl an unterschiedlichen Kletterpflanzen; mitunter können diese sehr groß und schwer werden. Die Tragfähigkeit der Kletterhilfe ist daher ein wichtiger Faktor - das Gerüst muss die Pflanze über einen langen Zeitraum sicher tragen können.

Ebenso wichtig ist die Witterungsbeständigkeit. Im Laufe des Jahres ist die Rankhilfe Hitze, Frost, Regen und Sonne ausgesetzt - diesen Faktoren muss sie standhalten können. Auch starke Winde sind möglich, was den bereits erwähnten sicheren Halt durch richtige Befestigung noch wichtiger macht.

Wer sich für ein Ranksystem aus Metall entscheidet, sollte wissen, dass sich einige Sorten durch eine hohe Wärmeleitfähigkeit auszeichnen. Bei starkem Sonnenschein kann die zusätzliche Hitze den Pflanzen mitunter schaden.

Es empfiehlt sich, dies bem Kauf zu berücksichtigen bzw. eine fachliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Auch gibt es mitunter Kletterhilfen, die für die Pflanze giftige Stoffe enthalten können - wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Entscheidung für Qualitätsprodukte.

In Sachen Material sollte bedacht werden, dass eine Kletterpflanze mit beachtlicher Höhe ein weitaus stabileres Gerüst benötigt. Zu diesem Zweck eignen sich vor allem Rankasysteme aus Holz oder Metall besonders gut.