Blumentöpfe - Arten, Nutzen, Vor- und Nachteile und Gestaltungstipps

Im Handel werden die verschiedensten Blumentöpfe angeboten. Diese unterscheiden sich in Farbe, Form und Material. Beim Kauf sollte bedacht werden, dass jedes Blumentopfmodell Vor- und Nachteile bietet und nicht jedes Modell für jede Pflanze und jeden Standort optimal ist. Lesen Sie, welche Arten von Blumentöpfen es gibt, wie Sie sie nutzen können und mit welchen Tipps man sie ganz einfach gestalten kann.

Britta Josten
Von Britta Josten

Verschiedene Blumentopfarten

Wer seine Pflanzen in der Wohnung oder auf der Terrasse stehen hat, benötigt einen Blumentopf, in den die Erde bzw. das Substrat gefüllt wird und den Pflanzen als Lebensraum dient. Je nach Pflanzengröße passt man auch die Größe des Kübels entsprechend an.

Damit das Gießwasser abfließen kann, ist der Boden des Topfes meist mit Löchern versehen. Auf diese Weise kann Staunässe vermieden werden.

Die meisten Vor- und Nachteile der verschiedenen Blumentopfmodelle ergeben sich aus dem Material. Ein wichtiges anderes Kriterium ist aber auch die Form.

  • Je nach Größe eignen sich Blumentöpfe entweder für Fensterbänke oder als Kübel für Ecken auf Terrasse oder Balkon.
  • Wandblumentöpfe verfügen an einer Seite über eine gerade Fläche, die an der Wand befestigt werden kann.
  • Hängetöpfe sind mit Ösen ausgestattet, in die Haken eingehängt werden können und
  • lange Blumenkästen sind optimal für Balkonbrüstungen geeignet.

Blumentöpfe erhält man in Größen zwischen vier und 60 Zentimeter Durchmesser. Ist dieser jedoch größer, spricht man vone einem Blumen- oder Pflanzenkübel.

Merkmale unterschiedlicher Materialien

Ein Kriterium beim Kauf ist das Material.

Kunststoff

Blumentöpfe aus Kunststoff werden in einer großen Farbenvielfalt angeboten. Es gibt sie als Anpflanztöpfe mit Löchern, aus denen das Wasser abtropfen kann, sowie als Übertöpfe.

Kunstofftöpfe haben den Vorteil, dass sie leicht von Dreck und Kalk zu reinigen sind, da sie eine glatte Oberfläche besitzen. Hierdurch ergibt sich auch ein weiterer Vorteil: Keime, Pilze und Bakterien haben keinen Haftgrund und können restlos beseitigt werden. Der Kunststoffblumentopf kann daher auch für empfindliche junge Pflanzen immer wieder verwendet werden.

Ein weiterer Vorteil ist die Bruchsicherheit. Kunststofftöpfe zerspringen bei Stürzen nicht so schnell wie Ton-, Terrakotta- oder Keramiktöpfe. Da Kunststoff kein Wasser zieht, ist dieses Material vor allem für Pflanzen geeignet, die feuchte Erde lieben.

Kunststofftöpfe oder -kästen haben einige Vorteile sind aber nicht so schön
Kunststofftöpfe oder -kästen haben einige Vorteile sind aber nicht so schön

Ton und Terrakotta

Ein ganz anderes Material ist Ton oder Terrakotta. Diese Blumentöpfe sind vor allem in Rot- und Brauntönen erhältlich und sind insbesondere aufgrund ihrer natürlichen Ausstrahlung beliebt.

Aufgrund ihres Gewichtes sorgen Ton- und Terrakottablumentöpfe auch an windigen Standorten für Sicherheit. In einem schweren Anpflanz- oder Übertopf droht eine Pflanze bei rauem Wetter nicht so schnell umzukippen.

Auch der sichere Halt auf schmalen Fensterbänken spricht für diese Materialien. Nachteilig ist, dass Ton und Terrakotta aufgrund ihrer teils großen Poren schlechter zu reinigen sind und Kalk, Schmutz und Keime sich gut absetzen können. Zudem können diese Blumentöpfe schneller zu Bruch gehen.

Glasiertes Keramik

Eine Alternative zu Kunststoff, Ton und Terrakotta ist glasiertes Keramik. Hier hat man eine ähnliche Farbauswahl wie bei Kunststofftöpfen. Zudem besitzen glasierte Keramiktöpfe aufgrund ihrer Beschichtung eine glatte und wasserdichte Oberfläche und sind daher ebenso gut zu reinigen wie Blumentöpfe aus Kunststoff.

Sie sind allerdings schwerer als letztgenannte und daher standsicherer. Leider gehen sie aber auch schneller zu Bruch.

Blumentöpfe gibt es in allen Materialien, Formen und Farben
Blumentöpfe gibt es in allen Materialien, Formen und Farben

Stofftöpfe

Neben den herkömmlichen, harten Materialien kommen auch Stofftöpfe bzw. -säche immer mehr in Mode. Sie sorgen für ein wohnliches Ambiente und können, werden sie perfekt in Szene gesetzt, zu einem echten Hingucker in der Wohnung werden. Trotz weicherem Stoff sind sie äußerst robust und besitzen oftmals an den Seiten zwei Tragegriffe, die das Umsetzen der Pflanze einfach machen.

Besondere Form: Torftopf

Handelt es sich um Jungpflanzen, die aufgezogen werden, setzt man diese in so genannte Torftöpfe. Diese bestehen aus gepresster Torfmasse. Beim Gießen quellen sie auf und bieten den Jungpflanzen ausreichend Platz.

Ein weiterer Vorteil: sind die Pflanzen groß genug, um eingepflanzt zu werden, können sie dabei im Torftopf verbleiben; ein Herausnehmen ist nicht notwendig. Auf diese Weise können die Wurzeln keinen Schaden nehmen. Mit der Zeit verrottet der Topf.

Blumentöpfe für den Balkon

Auch wenn zum Anpflanzen theoretisch ein einfacher Kunststoff-Blumentopf ausreichend wäre, verzichten die meisten Balkonbesitzer in der Regel dennoch nicht auf schöne Übertöpfe, die in den verschiedensten Materialien, Formen und Farben erhältlich sind.

Balkonblumenkästen

Entlang der Balkonbrüstung können Blumenkästen zum Einsatz kommen. Diese sind lang und schmal und daher sehr platzsparend. Werden sie außen an das Geländer gehängt, können die blühenden Pflanzen auch von Nachbarn und Spaziergängern wahrgenommen werden.

Blumenkästen werden an speziellen stabilen Haken aufgehängt oder in ein am Balkongeländer befestigtes Gestell eingelassen, was zwar etwas teurer, dafür aber auch sicherer ist. Sie bestehen aus einem Pflanztopf aus Plastik und einem Übertopf, der ebenfalls aus Plastik, aber auch aus Keramik, Terrakotta oder Edelstahl gefertigt sein kann.

Je nach Geschmack kann auch die Farbwahl ausfallen. Vor allem Kunststoff- und Keramikkästen sind in einer Vielzahl von Farben erhältlich, Terrakotta ist meist bräunlich oder rötlich und Edelstahl glänzt in einem metallischen Silberton.

Blumenkästen für den Balkon sind platzsparend
Blumenkästen für den Balkon sind platzsparend

Tisch- und Regalblumen

Tisch- & Regalblumen stehen meist in Übertöpfen
Tisch- & Regalblumen stehen meist in Übertöpfen

Blumen, die auf Tischen, Regalen und auf der Erde des Balkons stehen oder aber aufgehängt werden sollen, werden auch zunächst in Pflanztöpfe aus Kunststoff gesetzt. Anschließend können sie in runde oder eckige Übertöpfe gestellt werden.

Diese Übertöpfe gibt es in verschiedenen Größen und das Angebot an Formen, Farben und Dekorationen ist noch größer als bei Blumenkästen. Für den Balkon eignen sich eigentlich alle Übertöpfe, jedoch sollte darauf geachtet werden, dass das Material Holz mehr Pflege bedarf, wenn es witterungsbeständig sein soll.

Blumentöpfe aus Kunststoff sollten windgeschützt stehen oder befestigt werden, da ihr Eigengewicht gering ist und sie insbesondere bei kleinen Pflanzen drohen, bei Wind umzukippen oder wegzufliegen. Bei Wind und Wetter sind Keramik- oder Tonblumentöpfe die beste Wahl auf dem Balkon. Sie sind robust und leicht zu säubern.

Große und hohe Blumen sowie Sträucher und Stauden sollten in großen Kübeln untergebracht werden. So haben sie nicht nur genug Platz zum Bilden von Wurzeln, sondern stehen auch an windigen Tagen sicher. Blumenkübel sind daher meist aus schwerem Material, wie zum Beispiel Terrakotta oder Ton gefertigt.

Zubehör

Neben den gängigen, mit Löchern versehenen Blumentöpfen gibt es noch Übertöpfe. Diese kommen in einer Vielfalt an Farben daher und sorgen für optische Highlights. Dabei werden die normalen Blumentöpfe in die Übertöpfe gestellt.

Als weiteres Zubehör gelten Untersetzer, die man, wie der Name verrät, unter die Töpfe setzt, um das Gießwasser aufzufangen. Dieses muss jedoch regelmäßig ausgegossen werden, um die besagte Staunässe zu vermeiden.

Pflanzentopfgitter eignen sich vor allen Dingen für Haushalte, in denen kleine Kinder oder Haustiere leben. Für den Nachwuchs sowie die Katze oder den Hund gibt es nichts Schöneres, als in der Erde zu buddeln. Mit einem entsprechenden Gitter schützt man die Pflanze; Kind und Tier kommen nicht an die Erde heran und so bleibt es zudem auch sauber.

Auch Mulchscheiben kann man auf die Blumenerde legen. Diese sorgen für ein gepflegtes Aussehen, haben zudem aber auch einen praktischen Nutzen: durch die Abdeckung kann ein Unkrautbewuchs verhindert werden. Des Weiteren kann das Material, welches aus Kokosfasern besteht, die Feuchtigkeit länger im Substrat halten; Sauerstoff und Gießwasser kommen jedoch ohne Probleme durch.

Im Winter sind viele Kübelpflanzen auf einen Blumentopfschuzt angewiesen. Passend für jede Größe gibt es hierfür beispielsweise Jutesäcke, in die man den Topf setzt oder Juterollen zum Umwickeln der Blumentöpfe.

Wem das Angebot an Farben und Mustern im Gartencenter nicht zusagt, hat die Möglichkeit, selbst künstlerisch tätig zu werden...

Blumentöpfe selber gestalten

Blumen sorgen sowohl auf Fensterbänken wie auch auf dem Balkon oder im Garten für eine farbenfrohe Abwechslung. Aber nicht nur die Blumen selbst, auch farbig gestaltete, mit Motiven versehene und verzierte Blumentöpfe machen Fensterbank und Balkon zu einem Blickfang. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Blumentöpfe individuell zu gestalten.

Vor allem Blumentöpfe aus Terrakotta und Ton eignen sich zum Gestalten. Sie haben eine raue Oberfläche, auf der sowohl Farbe als auch Kleber haftet.

Selbst gestaltete Blumentöpfe sind ein echter Hingucker
Selbst gestaltete Blumentöpfe sind ein echter Hingucker

Bemalen mit Acrylfarbe

Mit Acrylfarbe können die Blumentöpfe den eigenen Vorstellungen entsprechend bemalt werden. Die Farbe gibt es in Bastelläden oder im Baumarkt in vielen verschiedenen Farbtönen.

Vor dem Auftragen der Farbe sollte man dafür sorgen, dass der Blumentopf trocken und sauber ist. Denn erst dadurch wird die Farbe wirklich haltbar und blättert nicht ab.

Im Anschluss an das Bemalen lohnt sich eine Versiegelung mit klarem Sprühlack. Dieser verhindert, dass Feuchtigkeit eintreten und die Farbe beschädigen kann.

Serviettentechnik

Eine andere Möglichkeit, Blumentöpfe zu dekorieren, ist die Serviettentechnik. Hierfür braucht man

  • Terrakotta-Blumentöpfe
  • Servietten mit Motiven und
  • speziellen Serviettenkleber.

Je nach Geschmack, Jahreszeit oder Anlass können beispielsweise Herbstblätter, Osterhasen oder Frühlingsblumen als Motive in Frage kommen. Die Motive müssen aus der Serviette ausgeschnitten werden, bevor im Anschluss die obere Schicht des Motivs mit dem Kleber eingestrichen und auf die Außenseite des Blumentopfs geklebt wird. Nach dem Trocknen können die dekorierten Terrakotta-Töpfe mit Klarlack besprüht werden, um sie witterungsbeständig zu machen.

Sprühtechnik

Wer keine Motive, wohl aber eine farbliche Veränderung wünscht, hat die einfache Möglichkeit, seine Blumentöpfe einfarbig zu besprühen. Zu Weihnachten eignet sich beispielsweise eine silberne Sprühfarbe, mit der Blumentöpfe in glitzernden, weihnachtlichen Schmuck verwandelt werden können. Solange die Töpfe nicht im Freien stehen, können auch glatte Kunststoffblumentöpfe besprüht werden.

Mosaiksteinchen und Dekoartikel

Etwas mehr Arbeit erfordert die Ummantelung eines Blumentopfes mit Mosaiksteinchen. Hierfür braucht man

  • farbige Mosaiksteine
  • Mosaikkleber und
  • Fugenmasse.

Mit dem Kleber werden die Mosaiksteinchen auf dem Blumentopf festgeklebt und mit der Fugenmasse anschließend die Fugen gefüllt. Mit etwas handwerklichem Geschick und sauberer Arbeit erhält der Blumentopf durch das Einkleiden mit Mosaiksteinchen eine interessante, edle und einmalige Optik. Anstelle von Mosaiksteinen kommen auch Muscheln, Perlen oder andere kleine Dekoartikel in Frage.